Kirche zeigt Flagge

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

 

Foto: Über die neue Flagge freuen sich Pfarrerin Alica Baron und Superintendent Steffen Riesenberg.

Gemeinsam mit Superintendent Steffen Riesenberg hat die Bottroper Pfarrerin Alica Baron eine neue Regenbogenflagge an der Martinskirche gehisst. Die alte Flagge war, so wie ihre drei Vorgängerinnen in den vergangenen anderthalb Jahren, abgerissen oder angezündet worden. Vandalismus, der als Sachbeschädigung oder sogar versuchte Brandstiftung strafbar ist. Daraufhin hatte sich der leitende Pfarrer des Kirchenkreises eingeschaltet. Riesenberg sagt: „Die Regenbogenflagge ist ein Zeichen dafür, dass wir eine Kirche der Vielfalt sind. Wir haben keinen Platz für Queerfeindlichkeit, für Antisemitismus und Rassismus.“ Diese Botschaft provoziere offenbar so sehr, dass manche Menschen dafür Straftaten begehen. Leider ist unbekannt, wer die Flaggen zerstört hat. Die neue Flagge hat der Superintendent bezahlt, auch um sich mit der Kirchengemeinde und den queeren Menschen in ihr solidarisch zu zeigen.

Pfarrerin Alica Baron erklärt, dass es sich um eine Weiterentwicklung der klassischen Regenbogenflagge handelt, die Progess-Pride-Flagge: „Sie trägt die Farben des Regenbogens in sich, die die Vielfalt von Sexualitäten sichtbar macht. Sie enthält auch die Farben hellblau und rosa, die auf Transidentitäten aufmerksam machen. Auf ihr sind außerdem die Farben braun und schwarz zu sehen, die eine antirassistische Haltung symbolisieren und People of Colour mit in den Blick nehmen. Auf ihr ist noch ein lila Kreis auf gelbem Grund zu entdecken, der Intergeschlechtliche Menschen repräsentiert.“

Die Flagge an der Martinskirche soll, so Baron, Offenheit und Solidarisierung mit Menschen zeigen: „Sie sollen die Erfahrung machen: Hey, ich werde gesehen, auch wenn ich mich in Menschen meines Geschlechts verliebe oder meine Geschlechtsidentität nicht festlegen möchte.“

Die Regenbogenflagge wird in Bottrop durch zahlreiche gemeindliche Angebote unterstützt: Neben queersensibler Seelsorge gibt es auch spezielle Angebote im Rahmen der Konfizeit und eine vielfaltssensible Freizeit in den Sommerferien (UK berichtete). Die Gemeinde engagiert sich zudem im „Bündnis buntes Bottrop“ für eine vielfältige Gesellschaft ohne Diskriminierung. (SR)

Foto: Jörg Eilts

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