von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten
Foto: Christiane Laser (rechts), Tochter des Namensgebers Hans Reitze (Portrait), trug sich in das Gästebuch des Hauses ein und erhielt anschließend eine Führung von Bewohnern und Mitarbeiterin Fabienne Schöntges.
Im Sommer 2014 zogen auf dem Gelände der ehemaligen Kirche St. Barbara in Bottrop-Lehmkuhle 24 Frauen und Männer mit Behinderung in ein neu entstandenes Wohnprojekt der Selbstbestimmte Lebensräume gGmbH (SeLe). Es war das erste Bauprojekt der gemeinsamen Gesellschaft des Diakonischen Werkes Gladbeck-Bottrop-Dorsten und der Diakonie Stiftung Wittekindshof. Knapp drei Millionen Euro wurden damals investiert.
Kürzlich feierte die Einrichtung ihr zehnjähriges Bestehen. Die Perspektive der Bewohnenden und ihrer Familien beleuchteten drei Eltern. So berichtete Doris Bugdoll von ihrer 51 Jahre alten Tochter Janny, die seit neun Jahren im Hans-Reitze-Haus lebt: „Der Anfang war schwer, für uns und auch für unsere Tochter.“ Doch nun erlebe sie, dass alles wunderbar unkompliziert funktioniere und das Vieles für Janny möglich gemacht werde, was für sie undenkbar gewesen wäre: Fahrradfahren, Schwimmen oder tolle Urlaube.
Nach dem Festakt konnten die Besucherinnen und Besucher einen eigenen Eindruck vom Hans-Reitze-Haus gewinnen, denn Bewohner*innen boten Führungen durch „ihr“ Haus an. Diese Möglichkeit nutzte auch die Tochter des Namensgebers, Christiane Laser, die sich mit liebevollen Worten in das Gästebuch eintrug.
Hans Reitze war der erste Diakoniepfarrer in der evangelischen Kirche in Gladbeck, Bottrop und Dorsten. Sein Name ist mit dem Aufbau des Diakonischen Werkes und insbesondere mit der Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderung verbunden. So gründete er die Rheinbabenwerkstatt und schuf in den 1970er und 1980er Jahren Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Hans Reitze verstarb 2012 in Gütersloh. (VG)
Foto: Gigla