von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten
Foto: Bei der Vorstellung des Jahresberichts (von links): Mirjam Holtbecker, Pfarrer Uwe Heubach, Pfarrer Peter Rutz, Superintendent Steffen Riesenberg und Pfarrer Achim Solty.
Insgesamt 160 Mal sind die ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger in der Emscher-Lippe-Region im vergangenen Jahr zum Einsatz aufgebrochen. Die Ökumenische Notfallseelsorge hat jetzt Ihren Jahresbericht vorgelegt. Unter ihrem Dach haben sich evangelische und katholische Kirche zusammengetan, um im Bereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen „erste Hilfe für die Seele“ zu leisten. Der Kreis Recklinghausen und die kreisfreie Stadt Bottrop haben nämlich auch eine gemeinsame Feuerwehrleitstelle – und von dort wird die Notfallseelsorge aktiviert. Aus der detaillierten Statistik geht hervor, dass genau ein Viertel der Einsätze, also 40, im Bereich Gladbeck-Bottrop-Dorsten nötig waren. Hier agiert ein Team aus 14 zumeist ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und -seelsorgern unter der Leitung von Mirjam Holtbecker und Pfarrer i.R. Achim Solty. Die allermeisten der Einsätze betrafen dabei häusliche Todesfälle. Öffentlich berichtet wurde im vergangenen Jahr aber auch über einen großen Einsatz der Notfallseelsorge: Bei einem vermuteten Amoklauf an einer Dorstener Schule war das Team im Einsatz. Bürgermeister Tobias Stockhoff hatte sich hinterher öffentlich bei den ehrenamtlichen Kräften bedankt.
In der Emscher-Lippe-Region ist die Zahl der ehrenamtlichen Engagierten zurückgegangen: Standen 2022 noch über 90 Namen auf der Liste, sind es jetzt noch 65. Das liegt daran, dass Notfallseelsorgende, die nicht regelmäßig Bereitschaftsdienste übernehmen, gezielt angesprochen wurden und viele daraufhin ihren Dienst beendet haben.
Die Ökumenische Notfallseelsorge sorgt aber auch für Nachwuchs, denn grundsätzlich ist eine Zahl von rund 90 Kräften für die Region wünschenswert: Im September 2023 startete ein neuer Ausbildungskurs mit 13 Teilnehmenden. Ein weiterer Notfallseelsorger wird derzeit in Gelsenkirchen ausgebildet, wird sich aber Bereich Emscher-Lippe engagieren, so dass 14 Frauen und Männer im Juni 2024 als neue Notfallseelsorgende beauftragt werden können. Der Gottesdienst zur Beauftragung findet am Samstag, dem 22. Juni 2024 um 16.00 Uhr in der St. Antonius-Kirche in Herten statt. Um die Verbundenheit mit den Trägerkirchen deutlich zu machen, leiten Kreisdechant Karl-Hermann Kemper und Superintendent Steffen Riesenberg die liturgische Feier.
Unterdessen bereitet sich die Ökumenische Notfallseelsorge auf den Sommer vor: Wie schon seit vielen Jahren beteiligt sich die Notfallseelsorge an dem Verkehrspräventionsprojekt „Crash-Kurs-NRW“ der Polizei. Notfallseelsorger stehen dabei als Vortragende zur Verfügung. Darüber hinaus steht bei jeder Veranstaltung auch ein Team von Notfallseelsorgenden zur Betreuung von belasteten Schülern und Schülerinnen zur Verfügung. In den Sommerferien stellt die Notfallseelsorge einen Bereitschaftsdienst für eventuelle Notfälle in den kirchlichen Ferienfreizeiten, und während der Fußballeuropameisterschaft im Juni und Juli werden für die Spielorte Dortmund und Gelsenkirchen überregionale Rufbereitschaften organisiert.
Weitere Informationen, auch zu zukünftigen Ausbildungsmöglichkeiten gibt es HIER. (SR)
Foto: Chudaska