Ansprechpartner:innen bei sexualisierter Gewalt

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Fälle sexualisierter Gewalt im Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein

In den vergangenen Tagen haben regionale und überregionale Medien über Fälle sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein berichtet. Die Ev. Kirche von Westfalen erklärt dazu: "Im Bereich des Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein wurden Anfang dieses Jahres tatsächlich Verdachtsmomente auf sexualisierte Gewalt gemeldet. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Verdachtsmomente hat der Ev. Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein die staatlichen Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet. Die Ev. Kirche von Westfalen hat darüber hinaus vor Ort anhand eines standardisierten Verfahrens ein Interventionsteam eingerichtet. In jedem Fall wird der Verdachtsfall nach Abschluss der behördlichen Ermittlungen extern aufgeklärt und aufgearbeitet. Mit betroffenen Menschen steht die 'Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung' in engem Austausch. Sie erhalten neben seelsorglicher Begleitung auch Hilfsangebote wie bei Bedarf längerfristige rechtliche und psychologische Unterstützung."

Informationen für Betroffene sexualisierter Gewalt

Falls Sie selbst von sexualisierter Gewalt im Bereich der evangelischen Kirche betroffen sind, bitten wir Sie, sich bei uns zu melden. Wir sind daran interessiert, mit Ihnen zu sprechen und sichern Ihnen respektvolle und, falls gewünscht, anonyme Beratung zu. Sie können sich wenden an:

Informationen aus dem Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Sind Fälle sexualisierter Gewalt aus Gladbeck, Bottrop oder Dorsten bekannt?*

Superintendent Steffen Riesenberg: "Mir sind zwei Fälle bekannt: In den 1970er Jahren hat es einen Fall sexualisierter Gewalt in einer Gemeinde gegeben. Ein nebenamtlicher Mitarbeitender einer Kirchengemeinde wurde rechtskräftig zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Der Täter kehrte nach der Haft in die Stadt zurück, aber nicht in seinen Dienst bei der Kirche. Er ist vor vielen Jahren verstorben. Im zweiten Fall wurde der Täter, ein damaliger nebenberuflicher Mitarbeiter einer Gemeinde, Anfang der 2000er Jahre rechtskräftig zu einer Bewährungsstrafe verurteilt, er arbeitet seit Bekanntwerden der Vorwürfe nicht mehr im Kirchenkreis. Dass mir weitere oder aktuellere Fälle nicht bekannt sind, heißt aber nicht, dass es keine weiteren Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen in unseren Gemeinden und Einrichtungen gegeben hat. Die systemischen Ursachen, die andernorts sexualisierte Gewalt begünstigt und ermöglicht haben, gab und gibt es natürlich auch in meinem Kirchenkreis."

*Diese Antwort wurde am 17.11.2023 um 07.05 Uhr und um 11.06 Uhr bearbeitet, nachdem zwei Personen an die beschriebenen Fälle sexualisierter Gewalt erinnerten. Sie lautete ursprünglich: "Bis jetzt sind keine Fälle sexualisierter Gewalt durch Mitarbeitende der evangelischen Kirche in Gladbeck, Bottrop und Dorsten bekannt. Das heißt aber nicht, dass es keine Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung von Menschen in unseren Gemeinden und Einrichtungen gegeben hat. Die systemischen Ursachen, die andernorts sexualisierte Gewalt begünstigt und ermöglicht haben, gab und gibt es natürlich auch in meinem Kirchenkreis." Sie wurde erneut am 24.01.2024 um 17.21 Uhr an drei Stellen präzisiert.

Was tut die evangelische Kirche in Gladbeck, Bottrop und Dorsten gegen sexualisierte Gewalt?

Superintendent Steffen Riesenberg: "Seit einigen Jahren machen wir strategisch vorbeugende Arbeit. Wir wollen möglichst viele Menschen ausbilden und sensibilisieren, so dass niemand mehr wegschaut, wenn die sexuelle Selbstbestimmung von Menschen verletzt wird. Das tun wir durch eine Vielzahl von Maßnahmen: Alle Mitarbeitenden, sowohl hauptberufliche als auch ehrenamtliche, haben ein erweitertes Führungszeugnis vorgelegt. Wer wegen einschlägiger Straftaten vorbestraft ist, kann in der Kirche nicht mitarbeiten. Sukzessive werden alle Mitarbeitenden geschult, so dass sie ihrer besonderen Verantwortung in der Arbeit für und mit Menschen gerecht werden können. Dafür haben wir eine Fachstelle beim Kirchenkreis eingerichtet. Schließlich entwickeln alle Kirchengemeinden und auch der Kirchenkreis im Moment ein Schutzkonzept, in dem sie detailliert beschreiben, wie die vorbeugende Arbeit gestaltet wird, wie sichere Räume geschaffen werden und wie im Fall der Fälle gehandelt wird. Dabei steht der Schutz der Betroffenen immer im Zentrum."

An wen können sich Menschen wenden, die in der evangelischen Kirche in Gladbeck, Bottrop oder Dorsten sexualisierte Gewalt erfahren haben?

Superintendent Steffen Riesenberg: "Oben auf dieser Seite stehen Ansprechpartner:innen und Meldestellen. Uns ist wichtig, dass Betroffene nicht erneut Gewalt erfahren, wenn sie sich bei uns melden. Deshalb haben wir besonders geschulte Mitarbeitende, die in den Meldestellen die Gespräche entgegennehmen und die Mails beantworten. Die Beratung ist auf Wunsch anonym möglich. Gerne können Sie auch direkt Kontakt zum Kirchenkreis aufnehmen. Eventuelle nächste Schritte, auch die Aufnahme einer formellen Meldung, werden immer gemeinsam mit der betroffenen Person besprochen und abgestimmt. Falls Sie unsicher sind, ob ihr Erlebnis als sexualisierte Gewalt verstanden werden kann, nehmen sich die Mitarbeitenden der Meldestellen gerne Zeit für Sie."

Informationen für die Presse

Bitte wenden Sie sich mit Presseanfragen an die Pressestelle der Ev. Kirche von Westfalen:

Verantwortliche im Ev. Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten erreichen Sie hier:

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