Betroffene werden Beteiligte

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

„Wenn die Mauer erst eingestürzt ist, muss man überlegen, wie man sie wieder aufbaut.“ Mit einem eindrucksvollen Bild einer eingestürzten Mauer begann Dr. Judith Kuhn vom Institut für Kirche und Gesellschaft ihren Vortrag zur Quartiersentwicklung. Anhand zweier Beispiele aus dem Sauerland führte die Sozialwissenschaftlerin den synodalen Ausschuss für gesellschaftliche Verantwortung in  das Thema ein. Das leitende theologische Bild stamme von Dietrich Bonhoeffer, so Kuhn: „Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie Kirche für andere ist.“ Deshalb hätten die vorgestellten Gemeinden in die Gesellschaft geschaut und Partnerinnen und Partner gesucht. Die Frage sei dabei, was die Menschen im Dorf oder im Stadtteil bräuchten. Das können ein Spielplatz, billiger Wohnraum, ein Sportplatz, ein Kino oder noch ganz andere Dinge sein. Mit Hilfe von Fördermitteln und ehrenamtlichem Engagement kann dann eine Kirche ganz neu zum Mittelpunkt des Quartiers werden. Ein ganzheitlicher, projektorientierter Ansatz mache dabei auch theologisch Sinn, denn so ließen sich das Miteinander der Generationen, die Bewahrung der Schöpfung, eine gute Infrastruktur vor Ort und bezahlbarer Wohnraum verbinden.

Judith Kuhn arbeitet in einer landeskirchlichen Fachstelle für „Kirche im Quartier“ und berät Gemeinden bei entsprechenden Schritten. Dabei stehen neben der konzeptionellen Arbeit vor allem die Vernetzung, die Analyse des Sozialraums und die Akquise von Fördermitteln im Mittelpunkt. (SR)

Foto: Dr. Judith Kuhn bei einem Vortrag in Haltern am See

 

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