von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten
Unter den 1,4 Millionen Menschen, die beim Christopher Street Day in Köln für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen demonstriert haben, waren auch Engagierte aus der Ev. Kirchengemeinde Bottrop. Der Christopher-Street-Day ist ein Fest-, Gedenk- und Demonstrationstag, der Kölner Umzug die größte queere Demonstration in Europa.
Bereits zum zweiten Mal hatte sich die „Queere Kirche Köln“, geleitet von Pfarrer Tim Lahr, als Gruppe angemeldet. Diesmal nicht nur als Laufgruppe, sondern auch mit einem LKW, der einen Teil der Gruppe durch Köln fährt. Lahr sagte: „Die Teilnahme am CSD ermöglicht es der Kirche, für queere Menschen in der Stadt sichtbar zu sein und gleichzeitig einen sicheren Raum innerhalb der Kirche anzubieten. Ich hoffe, dass wir zeigen können, dass die Evangelische Kirche offen für queere Menschen ist und dass sich Glaube und Kirche und Queersein nicht widersprechen“.
Einige Menschen aus Bottrop machten sich gemeinsam mit Pfarrerin Alica Baron auf den Weg nach Köln und nahmen am Umzug teil. Vor dem Start gibt es einen Segnungsgottesdienst, bewusst als ein Moment der Ruhe und Stärkung organisiert, von Pfarrerin Dorothea Ugi und Pfarrerin Janneke Botta. An verschiedenen Stationen gibt es Segen in verschiedenen Formen, und der Andrang ist so groß, dass auch die Bottroper Pfarrerin zum persönlichen Segen mit Handauflegen eingespannt wurde.
Bei der anschließenden Demonstration verteilte die Gruppe der „Queere Kirche“ bunte Armbänder mit der Aufschrift „Du bist ein Segen“ oder „Liebe für Dich“. Die Gruppe war vielfältig: Pfarrpersonen, Kirchenleitende, Ehrenamtliche, Gemeindeglieder und deren Freund*innen, spontan Dazugestoßene und Interessierte, die die Kirche an diesem Tag unterstützen. Die Menschen am Straßenrand zeigten sich begeistert. „Ich wusste gar nicht, dass Kirche sowas macht. Wie cool!“, rief eine Frau, als sie ein Armband geschenkt bekommt.
Die queere Gemeinde in Köln hat einen eigenen Chor, der beim Umzug musikalisch unterstützt und zum Mitsingen animiert hat: „Lobt Gott, für all die mutigen Menschen, die Kirche vielfältiger und diskriminierungsärmer gestalten wollen. Lobt Gott für all die Menschen, die sich der Kirche anschließen, obwohl sie selbst Diskriminierungen ausgesetzt sind oder waren. Lobt Gott für alle Liebe!“
Foto: Engagierte aus Bottrop fahren mit Pfarrerin Alica Baron (links) auf dem LKW in der Demonstration mit.
Foto: Rix