Das Ausprobieren ausprobieren

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

 

Bei der Kreissynode, die in der Bottroper Rheinbabenwerkstatt tagte, zeichnete Superintendent Steffen Riesenberg in seinem Bericht ein Bild von größerer Kooperation zwischen Diakonie und verfasster Kirche. UK druckt in dieser Ausgabe Auszüge aus dem Bericht.

Ich glaube, gerade wir hier in Gladbeck, Bottrop und Dorsten können die Stärken der verschiedenen Organisationsformen, also unternehmerischer Diakonie und verfasster Kirche, in Zukunft noch besser nutzen. In den pädagogischen und diakonischen Arbeitsbereichen in Gladbeck, Bottrop und Dorsten arbeiten rund 900 hauptamtlich Mitarbeitende im Bereich der verfassten Kirche. Die beeindruckenden Zahlen zeigen, dass wir in unseren Kitas und in den Offenen Ganztagen an Grundschulen im Kirchenkreis über 4300 Kinder jeden Tag betreuen. Wie können wir unser starkes diakonisches und pädagogisches Engagement sichern, wenn die tragende Gemeinschaft gleichzeitig eine Personal-, eine Finanz- und eine Mitgliederkrise erlebt? Ich denke, wir sind verpflichtet dazu, um der Kinder, Klienten und auch um unserer Mitarbeitenden willen. Dafür braucht es meiner Meinung nach auch weiterhin professionelles Management, das wir dank der hauptamtlichen Geschäftsführung in allen drei Städten bereits haben. Es lohnt sich, Synergien auch über die Grenzen unserer drei Städte hinweg zu heben. Und in der Partnerschaft mit dem Diakonischen Werk sind noch lange nicht alle Möglichkeiten – die inhaltlichen wie die strukturellen – ausgeschöpft.

Was die Sphäre des Diakonischen Werkes betrifft, sind wir seit 2016 ja im Gestaltungsraum, also gemeinsam mit den Recklinghäuser Nachbarn, unter einem Dach. In unserem Gestaltungsraum denken und gestalten wir Diakonische Arbeit sowohl nach Kirchenkreisen getrennt – als auch gemeinsam im Emscher-Lippe e.V. Was für unser Miteinander hier im Kirchenkreis gilt, glaube ich auch im Blick auf die Diakonie an Emscher und Lippe. Unsere gemeinsamen Stärken können wir in Zukunft noch viel besser nutzen.

Das ist mein attraktives Zukunftsbild. So muss Kirche eigentlich aufgestellt sein in verfasster Kirche und Diakonie: inhaltlich attraktiv, auskömmlich finanziert, konzeptionell durchdacht und mit einer schlanken, leistungsfähigen Struktur.

Ich denke, dass wir bei allem noch mutiger werden müssen im Ausprobieren und Möglichmachen. In drei Wochen treffen sich in Dortmund alle, die in der Evangelischen Kirche von Westfalen in den pastoralen Berufen auch nach 2035 noch arbeiten werden. „Zukunft(s)gestalten. Mutig. Kirche. Aufbrechen.“, so ist der Tag überschrieben. In der Projektgruppe durfte ich ihn mit vorbereiten. Es soll ein starker Impuls werden, ins Ausprobieren zu kommen. Welche Ideen da kommen – das weiß ich noch gar nicht. Sie werden davon hören! Und dann bitte ich Sie, die Synodalen, die Mitglieder der Presbyterien, die Kolleginnen und Kollegen, zu Möglichmacherinnen und Möglichmachern zu werden. Ausprobieren, Auswerten, Lernen. Und dann wieder von vorn. So kann Zukunft gestaltet werden. Und vielleicht haben Sie ja auch etwas, was sie schon immer ausprobieren wollten?

Foto: Bokelmann

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