Dr. Hans Hubbertz in neues Pfarramt eingeführt

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Kirche nimmt ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr

Dr. Hans Hubbertz (m.) wurde von Superintendentin Katrin Göckenjan und Superintendent Dietmar Chudaska eingeführt. Foto: Bugzel

Die Einführung in der Fertigungshalle der Firma Borsig in Gladbeck übernahmen Superintendentin Katrin Göckenjan, Recklinghausen und Superintendent Dietmar Chudaska, Gladbeck.

In seinen Einführungsworten erinnerte Superintendent Chudaska an die lange Tradition des kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt in den beiden Nachbarkirchenkreisen. "Diese Arbeit wird nun unter dem neuem Namen "Gesellschaftliche Verantwortung" fortgeführt, das war und ist der deutliche Wille unserer Synoden."

Mit dem Abschied vom Bergbau werde die pastorale Arbeit in der Pfarrstelle neu ausgerichtet, bei gleichen Wurzeln. "Als Christen mischen wir uns mit unserer Stimme ein in die politische Welt, die wir verantwortungsvoll bebauen und bewahren. Als Christen bringen wir uns in die Gesellschaft ein, das ist der Auftrag Gottes."

Seine Einführungspredigt stellte Pfarrer Hubbertz gleich unter zwei Bibelstellen: "Ich bin das Licht der Welt" (Joh. 8,12) und "Ihr seid das Licht der Welt" (Matth. 5,14). Das Lichtmotiv sei nicht nur in der Bibel an zahlreichen Stellen anzutreffen, sondern auch in der weltweiten Literatur und in bekannten Redensarten, wusste Hubbertz.

Licht könne aber auch gefährlich werden. "Wer dem Licht zu nahe kommt, kann sich an ihm verbrennen." Dies müsse nicht nur für Motten gelten. "Wenn etwas ans Licht gebracht werden soll, wie bei wiki-leaks, dem Muller-Bericht in den USA, dem Kauf von CDs mit dem Namen von Stuerhinterziehern oder den Panama-Papers, dann geht es um die Aufdeckung von Verborgenem."

Menschen sollten dabei von denen hinters Licht geführt werden, die nicht gern im Licht der Öffentlichkeit stünden und deren Licht scheuten. Das Licht, so Hans Hubbertz, gelte als Denkfigur eines ganzen Zeitalters, dem Zeitalter der Aufklärung, "der wir mit unserer Vorstellung von ... Einsicht und Wahrheit noch heute folgen",

"Licht in unklare Verhältnisse zu bringen, gehört zu den Aufgaben, die auch unsere Kirche im Bereich gesellschaftlicher Verantwortung wahrzunehmen hat", unterstrich der Theologe. Wenn es um Ungerechtigkeiten, Benachteiligungen, Ausschlüsse oder menschenverachtende Praktiken gehe, habe die Evangelische Kirche kritisch die gesellschaftlichen Verhältnisse aus dem Licht des Evangeliums zu beleuchten und die Dinge wahrhaftig beim Namen zu benennen.

"Damit kommen große und kleine Themen aufs Tableau. Und vor allem die Frage: Wer profitiert auf Kosten von wem? Beim verkaufsoffenen Sonntag, bei der Ausdehnung der Niedriglöhne, bei unbezahlbaren Mietsteigerungen, bei der Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt, beim Druck auf Arbeitslose oder beim Hochkochen nationalistischer Abschottungen."

Licht in dunkle Machenschaften zu bringen, bedeute daher immer auch, bereit zu sein, um die Wahrheit zu streiten. Dies sei keine gemütliche Sache. "Mit der Praxis der Nachfolge ist gemeint, nicht im Finstern zu wandeln, sondern das Licht der Welt in der Nachfolge Jesu zu suchen", hob Pfarrer Hubbertz hervor. Dabei sei es oftmals nötig, auch einmal anzuecken.

Der Gottesdienst, an dem zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft, darunter die Bürgermeister Ulrich Roland, Gladbeck, Tobias Stockhoff, Dorsten und MdL Michael Hübner teilnahmen, wurde musikalisch vom Posaunenchor Gladbeck Rentfort-Zweckel sowie dem Projektchor DREAM unter der Leitung von Kreiskantor Matthias Uphoff gestaltet. Bu

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