Eine ROSE für die Seele

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Ehrenamtliche Seelsorger teilen Erfahrungen

Ehrenamtliche (l.) und Hauptamtliche (r.) arbeiten bei ROSE zusammen, um anderen Menschen und sich selbst zu begegnen. Foto: Bugzel

Ali Azazoglu ist Krankenpfleger. Und Muslim. Und ehrenamtlicher Seelsorger am Bottroper Knappschaftskrankenhaus. Als einer von 18 Menschen hat er eine zweijährige Ausbildung bei ROSE absolviert, 15 Frauen und Männer arbeiten derzeit in Krankenhäusern und Altenheimen im Kirchenkreis als ehrtenamtliche Seelsorger.

Trotz des hohen zeitlichen und persönlichen Aufwandes teilen sie alle eine Erfahrung: Das Ehrenamt bringt großen Gewinn. ROSE steht für Regional Organisierte Seelsorge Ehrenamtlicher und ist ein 2016 gestartetes Projekt des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten. Gemeinsam mit Pfarrerin Ulrich Mummenhoff, Initiatorin des Projekts, zogen jetzt Superintendent Dietmar Chudaska, Diakoniepfarrer Karsten Herbers, Diana Lange, Leiterin des Seniorenzentrums Maria Lindenhof, Dorsten und Thomas Tatka, Geschäftsführer des Knappschaftskrankenhauses Bottrop als Hauptamtliche eine positive Bilanz des Projekts. Ihre Erfahrungen als Ehrenamtliche steuerten Christine Wittgenstein, Sandra Meuer, Norbert Scharein und Ali Azazoglu bei.

"Gott ehren und den Menschen dienen, das ist das Leitwort, unter dem die Arbeit im Kirchenkreis geschieht", sagt Superintendent Chudaska. Dabei sei der Seelsorge-Dienst zentral und unverzichtbar. "Das bedeutet, dass wir Zeit für Menschen haben. Zum Reden und Zuhören, zur Anteilnahme und Begleitung, zum Segnen und Beten."

Pfarrerin Mummenhoff, Krankenhausseelsorgerin am Knappschaftskrankenhaus, sieht das genau so: "Aber zunächst war ich skeptisch, als wir mit ROSE begonnen haben", räumt sie ein. "Aber ROSE hat uns eine fundierte Ausbildung mit auf den Weg gegeben, in der Praxiserfahrung und eigene Reflexion in sehr guter Weise miteinander verbunden sind", ergänzt Norbert Scharein, der zehn alte Menschen im Seniorenzentrum Maria Lindenhof betreut. "Auch Muslime brauchen Begleitung und Seelsorge", betont Ali Azazoglu. Nach anfänglicher Skepsis - "bist du ein Iman?" - seien die Patienten sehr dankbar für seine Zuwendung.

Seelsorge sei zwar zunächst Aufgabe der PfarrerInnen, sagt Dietmar Chudaska. "Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal", so der Superintendent mit Blick auf das Priestertum aller Gläubigen. Wegen Personalknappheit und den hohen Anforderungen in Altenheimen und Krankenhäusern könnten Hautamtliche die Seelsorge nicht allein stemmen. Vor drei Jahren habe die Synode des Kirchenkreises daher rund 20.000 Euro für das Projekt zur Verfügung gestellt. Chudaska: "Das ist viel Geld, aber wir geben es gerne aus."

Zwei Jahre dauert die Ausbildung bei ROSE, 280 Ausbildungsstunden werden absolviert, eine Einführungswoche und zwei Praktikumsphasen gehören dazu. Einzelgespräche, Supervision und der Kontakt untereinander helfen den Ehrenamtlichen in Krisensituationen. Rund 1.000 seelsorgerliche Gespräche haben die ehrenamtlichen Mitarbeitenden bereits geführt. "In den Einrichtungen unserer Diakonie in Gladbeck, Bottrop und Dorsten teilen sie mit den BewohnerInnen Lebenszeit(en) und schenken Gottvertrauen im Hier und Jetzt", bringt es Diakoniepfarrer Karsten Herbers auf den Punkt.

Im Frühjahr nächsten Jahres geht ROSE weiter. Das Projekt ist auch für Berufstätige geeignet, denn es besteht die Möglichkeit, für das einwöchige Basismodul Bildungsurlaub zu beantragen. Alle Interessenten lädt Pfarrerin Mummenhoff zu drei Informationsabenden ein. Sie finden statt in:
Gladbeck, am 19. November um 19 Uhr im Dietrich Bonhoeffer Haus, Postallee 12

Dorsten, am 20. November um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Südwall 5

Bottrop, am 21. November um 19 Uhr im Martinszentrum, An der Martinskirche 1

Weitere Informationen bei Pfarrerin Ulrike Mummenhoff, Tel. 0180/1 31 10 17, E-Mail: rose@kk-ekve.de Internet: e www.rose-kirche.de Bu

 

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