Jeder Flüchtling ist ein Mensch

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Ausstellung zu Flucht und Integration

Die Ausstellung in St. Marien zeigt 15 fast lebensgroße Figuren der Künstlerin Jana Merkens. Foto: privat

Das Thema der Ausstellung "Flucht und Integration" ist zwar jedem durch die öffentlichen und sozialen Medien visuell bekannt, dennoch bietet die figürliche, menschliche und naturalistische Darstellung der Kunstwerke die Möglichkleit, sich in die dargestellte Situation hinein zu fühlen und sich somit den Schicksalen der betroffenen Flüchtlinge anzunehmen. Die Werke von Jana Merkens sind so gestaltet, dass sie von jeder Altersklasse verstanden werden.

Besonders die detaillierte, naturalistische Gestaltung der fast lebensgroßen Silikonfiguren, die Flüchtlinge in unterschiedlichen Situationen zeigt, führt dazu, dass der Übergang zwischen den Kunstobjekten und der wirklichen Realität fließend ist. Gelingt es den Betrachter, sich den Werken und somit auch den einzelnen Schicksalen anzunähern, fällt es ihm/ihr wesentlich leichter, auch im wahren Leben offener gegenüber Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund zu sein.

"Im Grunde genommen, ist die Botschaft dieses Projektes einfach", erklärt Pfarrerin i.R. Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup vom Flüchtlingsarbeitskreis in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Gladbeck. "Sie lautet: annehmen, mitfühlen, hin- statt weg zu schauen, aufklären, statt Fremdenfeindlichkeit zu fördern."

Die Ausstellung in der Zukunftskirche St. Marien, Horster Straße 341 in Gladbeck-Brauck wird am Sonntag, 10. November um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet. Den Gottesdienst gestalten Pater Gisbert Lordieck vom Amigonianer-Orden, Gladbeck, Pfarrerin i.R. Reile Hildebrandt-Junge-Wentrup und Pfarrer Martin Schäfer. Für die musikalische Gestaltung sorgt der Internationale Freundschaftschor Gladbeck.

Zur Eröffnung der Ausstellung sprechen anschließend (12 Uhr) Ulrich Namyslo, stellv. Bürgermeister, Pfarrer Dietmar Chudaska, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Propst André Müller, St. Lamberti. Die Künstlerin Jana Merkens führt in die Ausstellung ein.

Am Freitag, 15. November, 19 Uhr berichtet in einem Vortrag in St. Marien Dr. Werner Strahl, Vorsitzender von Cap Anamur, über die Arbeit des Hilfsvereins. Der Essener Kinderarzt ist als Nachfolger von Rupert Neudeck (Gründer von Cap Anamur) in der Welt unterwegs, besonders in Afrika, um die Bedingungen vieler Menschen zu verbessern, damit sie in ihrer Heimat bleiben können. Cap Anamur besteht in diesem Jahr 40 Jahre.

Am Donnerstag, 21. November, 19 Uhr, liest Christian Jakob, Berlin, in St. Marien aus seinem Buch: Diktatoren - die Türsteher Europas; wie die EU ihre Grenzen nach Afrika verlagert. Jakob ist Redakteur bei der TAZ und hat die Fluchtwege der Menschen in Afrika recherchiert, die nach Europa fliehen und wie die EU mit ihrer Politik antwortet. An diesem Abend werden auch Ausschnitte einer Dokumentation gezeigt, die aufgrund seines Buches für das ZDF und ARTE produziert wurden.

Im Rahmen des Vortrags werden Banner mit den Namen der Menschen, die auf ihrer Flucht im Mittelmeer ertrunken sind und der Boote, die gekentert sind. Die Banner waren auf dem diesjährigen Evangelischen Kirchentag in Dortmund zu sehen. Darüber hinaus präsentiert das Internationale Mädchenzentrum Gladbeck ein Fotoprojekt zum Lebensgefühl von Mädchen mit Fluchterfahrung mit dem Titel "Ich kann in meiner Kunst verschwinden".

Jana Merkens (29) ist eine junge, aufstrebende Künstlerin aus Bornheim bei Bonn. Nach einem Kunststudium in San Francisco/USA absolvierte sie ihren Master in Kunst-Pädagogik an der Universiät Duisburg/Essen. Neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin an einem Gymnasium, hat sich die Künstlerin auf das Erschaffen von hyperrealistischen Figuren spezialisiert und behandelt überwiegend gesellschaftliche, politische und soziale Themen.

Die Ausstellung in der Zukunftskirche St. Marien ist geöffnet: Sonntags, 12 bis 13.30 Uhr. mittwochs 15 bis 18 Uhr, freitags 17 bis 19 Uhr und samstags 11.30 bis 13 Uhr. Sondertermine für Schulklassen/Gruppen können vereinbart werden unter Tel. 02043/71071 und 02043/22277. Die Ausstellung wird u.a. durch die Evangelische Gemeinschaftsstiftung "stellwerk" des Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten unterstützt. Bu

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