Kirchenkreis bleibt auf Sparkurs

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Klare Absage an verkaufsoffenen Heiligen Abend

Mit großer Mehrheit stimmten die Mitglieder der Kreissynode der Haushaltsplanung für das Jahr 2018 zu. Foto: Bugzel

Die Finanzen des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten, seiner Gemeinden, Einrichtungen und des Gemeindeverbandes Dorsten sowie eine Reihe von Wahlen standen auf der Tagesordnung der Herbstsynode im Bottroper Martinszentrum.

Höhere Kirchensteuereinnahmen, Einsparungen im Bereich der Verwaltung sowie bei der Pfarrbesoldung bescherten dem Kirchenkreis beim Jahresabschluss 2016 einen Überschuss von rund 1,4 Millionen Euro, erklärte Pfarrer Karl-Erich Lutterbeck. Der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses informierte die Kreissynode in seinem Bericht zunächst über die Verteilung dieses Überschusses auf die Rücklagen in den Kirchengemeinden und im Kirchenkreis.

Wegen der Umstellung von der kameralistischen auf die kaufmännische Buchhaltung (Doppik) im neuen kirchlichen Finanzsystem (NKF) orientiere man sich zum letzten Mal beim Umgang mit dem Überschuss an der bisherigen Praxis, so Lutterbeck, der der Verwaltung des Kirchenkreises seinen Respekt zollte. "Die Verwaltung stand und steht mit dem NKF vor einer großen Herausforderung." Der Überschuss werde vor allem der Bauunterhaltung in den Kirchengemeinden zugute kommen.

Trotz eines in den letzten Jahren kontinuierlichen Anstiegs der Kirchensteuereinnahmen in der westfälischen Landeskirche warb Lutterbeck vor der Synode für eine zurückhaltende Finanzplanung für die nächsten Jahre, denn ab 2019 rechne die Landeskirche mit einem "langsamen aber stetigen Rückgang" der Kirchensteuereinnahmen von jährlich etwa einem Prozent. Danach müsse der Kirchenkreis mit einem Rückgang der Zuweisungen von knapp drei Prozent jährlich rechnen. "Dies gilt aber nur, wenn es weder eine wirtschaftliche Stagnation noch gar eine Steuerreform mit der Senkung von Lohn- und Einkommenssteuer gibt." Dann würde der Rückgang stärker ausfallen, war sich der Theologe sicher. Der Haushaltsplan des Kirchenkreises mit seinen rund 60.000 Gemeindemitgliedern für das Jahr 2018 wurde von der Synode mit einem Volumen von 9,486 Millionen Euro festgestellt.

Für den im August dieses Jahres verstorbenen Synodalen Udo Bärenfänger wählte die Kreissynode Reiner Struck (Bottrop) einstimmig in den Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises. Ihn vertritt Kirsten Schumann (Bottrop).

In seinem mündlichen Bericht vor der Synode erteilte Superintendent Dietmar Chudaska der von der schwarz-gelben Landesregierung geplanten Ausweitung der Ladenöffnungszeiten für Sonn- und Feiertage eine klare Absage. Der Heilige Abend falle in diesem Jahr auf einen Sonntag und er sei der Gewerkschaft Verdi dankbar für ihre klare und eindeutige Position zum Schutz des Sonntags, der sich "erfreulicherweise große Handelsketten angeschlossen haben."

Der Sonntagsschutz diene dem sozialen Schutz des Einzelnen und der Gemeinschaft. Chudaska: "Er ist tief in der christlich-jüdischen Tradition verankert." Der arbeitsfreie Sonntag stärke den Wochenrhythmus und schenke den Menschen Freiheit zu gesellschaftlichem Engagement, zu Gemeinschaft in Familien sowie zum Rückzug und Durchatmen.

"In diesem Jahr hat es mächtig "geluthert", sagte der Superintendent mit Blick auf das 500. Reformationsjubiläum. "Ich habe mich über volle Gottesdienste, imposante Besucherzahlen bei den zahlreichen Veranstaltungen im Kirchenkreis und die große Resonanz am Reformationstag sehr gefeut." Gemeinsam mit den Katholischen Christen und anderen christlichen Konfessionen habe man das Verbindende und nicht das Trennende gefeiert, "das war schön und wohltuend." Der westfälischen Präses Annette Kurschus und den Bibelgesellschaften dankte Superintendent Chudaska für die neuen Altarbibeln, die die Präses am 4. März persönlich im Barkenberger Gemeindezentrum in Dorsten überreicht hatte. Bu

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