Kirchenkreis hält am Sparkurs fest

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Gemeinden taufen 200 Flüchtlinge

Mit großer Mehrheit stimmte die Kreissyode dem Haushaltsplan des Kirchenkreises für 2020 zu. Foto: Bugzel

Höhere Kirchensteuereinnahmen bescherten dem Kirchenkreis beim Jahresabschluss 2018 einen Überschuss von rund 600.000 Euro, rechnete Pfarrer Karl-Erich Lutterbeck, Dorsten, vor. Der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses informierte die Herbstsynode zunächst über die Verteilung dieses Überschusses auf die Gemeinden und den Kirchenkreis.

Fortschritte gebe es bei der Einführung des neuen kirchlichen Finanzmanagementsystems (NKF). "Auch wenn die Umstellung Mühe macht und wir nicht wissen, welche Stolpersteine noch auf dem Weg liegen können, gibt das aus meiner Sicht keinen Anlass, sich zu sorgen", zeigte sich Lutterbeck optimistisch. Mit der Einführung von NKF werde das gesamte Haushalts- und Finanzwesen der Kirche umgestellt von der Kameralistik auf die "doppelte Buchführung (Doppik)".

Tendenziell gingen die Kirchensteuereinnahmen in den nächsten Jahren zurück. "Es spricht vieles dafür, dass wir ab jetzt mit einem Rückgang rechnen müssen", warnte Lutterbeck. Wie stark er ausfalle, hänge von der wirtschaftlichen Entwicklung im Land ab. "Druck entsteht dauerhaft aber auch durch die demografische Perspektive", sagte der Theologe. Daher warb Lutterbeck vor der Synode für eine zurückhaltende Finanzplanung für die nächsten Jahre.

Der Kirchenkreis rechne in seiner Finanzplanung für die nächsten Jahre mit einem Minus von etwa drei Prozent bis 2023. Das Minus in den Folgejahren würde bei eintretender Prognose für 2023 in Richtung zehn Prozent gehen. "Für die Zukunft stimmen die Zahlen nicht hoffnungsvoll und ich bin froh, dass wir das diesjährige Niveau halten können", erklärte Lutterbeck. Der Haushaltsplan des Kirchenkreises mit seinen knapp 58.000 Gemeindemitgliedern für das Jahr 2020 wurde in der Gesamtsumme von rund 10,2 Millionen Euro festgestellt.

In seinem mündlichen Bericht bestätigte Superintendent Dietmar Chudaska seine Ankündigung, auf eine zweite Amtszeit zu verzichten. Die Wahl eines/er neuen Superintendenten/tin erfolge auf einer Wahlsynode am 6. Februar 2020.

Mit Blick auf das Zusammengehen mit dem Kirchenkreis Recklinghausen habe man in den zurückliegenden Jahren an vielen Stellen die Chance genutzt, damit sich beide Kirchenkreise näher kommen. Der Superintendent verwies in diesem Zusammenhang auf die Beratungen in beiden Kirchenkreisen zur Gründung eines kirchenkreisübergreifenden Verbandes. Damit bekomme das Anliegen, beide Kirchenkreise zusammenzuführen, eine neue Verbindlichkeit.

Zum Thema "Kirche und Migration" erinnerte der Superintendent daran, dass in den Gemeinden des Kirchenkreises in den vergangenen Jahren rund 200 geflüchtete Frauen und Männer, Mädchen und Jungen getauft wurden. "Sie bereichern an vielen Stellen unser Gemeindeleben. Sie sind treue Gottesdienstbesucher, beten, singen und musizieren mit und packen in der Gemeinde mit an." Dies alles dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass "ihre Lebensgeschichten immer noch von Unsicherheit, Angst und an manchen Stellen von schwer nachvollziehbaren Entscheidungen der zuständigen Behörden abhängen." Bu

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