Kirchenkreis stellt sich auf Sparkurs ein

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Digitalisierung macht auch vor der Kirche nicht halt

Mit großer Mehrheit beschlossen die Synodalen des Kirchenkreise den Haushaltsplan für 2019. Foto: Bugzel

Die Finanzen des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten, seiner Gemeinden und des Verbandes Evangelischer Kirchengemeinden Dorsten sowie der mündliche Bericht von Superintendent Dietmar Chudaska standen auf der Tagesordnung der zweiten Kreissynode in diesem Jahr. Das Kirchenparlament tagte jetzt in Bottrop.

Höhere Kirchensteuereinnahmen, Einsparungen im Bereich der Pfarrbesoldung sowie bei den kreiskirchlichen Diensten bescherten dem Kirchenkreis beim Jahresabschluss 2017 einen Überschuss von kanpp 1,2 Millionen Euro, rechnete Pfarrer Karl-Erich Lutterbeck, Dorsten, vor. Der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses informierte die Herbstsynode in seinem Bericht zunächst über die Verteilung dieses Überschusses auf die Rücklagen in den Kirchengemeinden und im Kirchenkreis.

Wegen der Beteiligung des Kirchenkreises und seiner Gemeinden am Kirchentag 2019 in Dortmund und der geplanten Stadtkirchentage in Gladbeck und Bottrop im nächsten Jahr werden insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung gestellt, so Lutterbeck. Darüber hinaus fließen weitere 10.000 Euro in den 2014 eingerichteten Flüchtlingsfonds des Kirchenkreises.

Trotz eines in den letzten Jahren kontinuierlichen Anstiegs der Kirchensteuereinnahmen in der westfälischen Landeskirche wegen des langen und stetigen Wirtschaftsbooms, warb Lutterbeck vor der Synode für eine zurückhaltende Finanzplanung für die nächsten Jahre. "Denn inflationsbereinigt hat die Kirchensteuereinnahme gegenüber 1992 etwa ein Viertel an Wert verloren." Der Kirchenkreis rechne in seiner Finanzplanung für die nächsten Jahre mit einem Minus von etwa drei Prozent pro Jahr. Die ersten Gemeinden müssten bereits 2020 mit einer geringeren Zuweisung rechnen, "die dann 2022 eine Größenordnung von bis zu minus zehn Prozent pro Jahr erreichen", bei gleichzeitig steigenden Ausgaben. "Das zeigt den schmalen Grad, auf dem wir unterwegs sind", warnte Lutterbeck. Der Haushaltsplan des Kirchenkreises mit seinen knapp 59.000 Gemeindemitgliedern für das Jahr 2019 wurde von der Synode mit einem Volumen von rund 10 Millionen Euro festgestellt.

"Die Digitalisierung macht auch vor der Kirche und den Gemeinden nicht halt", erklärte zuvor Superintendent Dietmar Chudaska in seinem mündlichen Bericht vor der Kreissynode. Er kündigte an, dass der Kirchenkreis für die kommenden Synoden die Materialien zum Download bereitstellen werde. Das Presbyterium in Gladbeck arbeite seit eingen Monaten bereits erfolgreich papierlos. Diese Entwicklung sei auch einfach deshalb notwendig, weil die Haushaltspläne in der neuen kaufmännischen Buchführung einen enormen Umfang angenommen hätten. Chudaska: "Es wäre ein immenser Aufwand, alles zu kopieren."

Die Notfallseelsorge im Kirchenkreis, die von Pfarrer Achim Solty, Bottrop, begleitet wird, habe sich etabliert und sei aus dem Angebot der Kirche nicht mehr wegzudenken. Es gebe einen großen Kreis von ehrenamtlichen Notfallseelsorgern, die sich in die digitalen Dienstpläne eintragen, so dass die Feuerwehr im Fall der Fälle wisse, an wen sie sich wenden könne.

Mit großem Bedauern kommentierte Chudaska die Schließung des Martin Luther Forum Ruhr in Gladbeck. "Es ist schmerzlich, dass die Erfolgsgeschichte der letzten Jahre nicht fortgesetzt werden kann." Der Superintendent dankte allen Ehrenamtlichen, die sich im Forum über Jahre hinweg engagiert haben, sowie Dr. Martin Grimm, "der sicherlich einer der Motoren des Forums war."

Im Bereich des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis habe es mit dem Rücktritt von Pfarrer Karsten Herbers als theologischer Vorstand eine überraschende Veränderung gegeben. "Karsten Herbers bleibt weiterhin Pfarrer unseres Kirchenkreises", versicherte Chudaska. Seine pastoralen Aufgaben seien verteilt.

Der Besuch aller 30 Kindergärten im Kirchenkreis "hat mich stark beeindruckt und auch stolz gemacht", sagte der Superintendent. In den Kitas würden zahlreiche Flüchtlingskinder betreut, die teils traumatisiert seien. "In unseren Kitas mühen sich die Mitarbeitenden nach Kräften, gerade auch Kindern mit Migrationshintergrund zu einer guten Zukunft in unserem Land zu verhelfen." Bu

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