Kolüsch deckt wieder den Tisch

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

25 Jahre gelebte Solidarität

Traditionell wurde die Suppenküchensaison im Bottroper Restaurant der Herzen mit einem Grünkohlessen eröffnet. Foto: Bugzel

Vor einem Vierteljahrhundert hob die ESB in einem Abbruchhaus an der Parkstraße ihre Suppenküche aus der Taufe. Rund 20 Gäste fanden dort ein freundliches Ambiente und ein warmes Mittagessen. Und den Begriff "Suppenküche" konnte man damals wörtlich nehmen. Aus einem großen Behälter wurden deftige Eintöpfe serviert, aus dieser Zeit stammt auch die Tradition, die Suppenküchen-Saison mit einem Grünkohlessen zu eröffnen.

Nach dem Abriss des Hauses fand "Kolüsch" im alten Betsaal an der Gnadenkirche ein neues Domizil, in das zunehmend mehr Besucher kamen, so dass in Spitzenzeiten rund 100 Essen verteilt wurden. Wie auch noch heute.

Aber auch der Betsaal fiel bald der Abrissbirne zum Opfer. Die ESB begab sich einmal mehr auf die Suche nach einer neuen Bleibe für die Suppenküche. Fündig wurde man schließlich in der Lehmkuhle am Unterberg. Der Förderverein des Barbaraheims und die ESB wurden sich schnell einig und "Kolüsch" hat seitdem dort sein Zuhause. Wie es der Zufall will: Genau vor zehn Jahren, am 12. Dezember 2007, fand im Barbaraheim die erste Essensausgabe statt.

Mittlerweile hat sich "Kolüsch", benannt nach dem franzöischen Komiker Michel Coluche, der in seinem Heimatland 1985 die erste Suppenküche eröffnete, von der Suppenküche zum Bottrper Restaurant der Herzen gemausert. Und bis heute lässt es sich Erich Skoda, das langjährige Gesicht von "Kolüsch", trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen nicht nehmen, dort morgens die Servietten zu falten.

Ohne das überwiegend ehrenamtliche Team, darunter ehemalige Wohnungslose, wäre "Kolüsch" nicht denkbar. Der freundliche Service schafft eine restaurantähnliche Atmosphäre, jeder wird als gern gesehener Gast begrüßt. Wohnungslose, Arme, drogenkranke Menschen, psychisch Kranke oder Einsame - sie alle sind im Bottroper Restaurant der Herzen willkommen.

"Mit unserem Angebot wollen wir unseren Gästen aber nicht nur eine warme Mahlzeit anbieten", sagt ESB-Leiterin Claudia Kretschmer, "sondern auch Respekt, menschliche Wärme und Hilfe." Daher können sich die Beucher mit ihren Sorgen, Nöten und Problemen direkt an die ESB-Mitarbeitenden wenden. "Wir haben stets ein offenes Ohr und leisten praktische Sozialarbeit", erklärt Kretschmer. Denn für viele Gäste stunde neben der warmen Mahlzeit die Flucht aus der Einsamkeit, die Pflege sozialer Kontakte und das Treffen langjähriger Kolüsch-Bekanntschaften im Vordergrund, so die Sozialarbeiterin.

Dies alles ist nur möglich durch die großartige Spendenbereitschaft der Bottroper, darunter die Kirchengemeinden, Vereine, Firmen, Handwerksbetriebe, Parteien und die Stadt Bottrop, die finanzielle Unterstützung leistet. "Nur durch diese gelebte Solidarität funktioniert "Kolüsch" als Projekt und Beispiel für gelebte Nächstenliebe und gegen soziale Kälte", hebt Claudia Kretschmer hervor.

Wer die Suppenküche unterstützen möchte, kann Spenden auf das Spendenkonto: Ev. Sozialberatung Bottrop, Sparkasse Bottrop, Stichwort: Kolüsch, IBAN DE40 4245 1220 0000 0020 89, BIC WELADED1BOT einzahlen. Online-Spenden unter www.koluesch.de . Bu

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