„Korken sind viel mehr als ein Verschluss“

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

 

Foto: Kartons und Säcke voller Korken bekommen bald ein neues Leben als Dämmstoff. Daniela Manthey-Dworak freut sich darüber. Foto: Pfr. Dietmar Chudaska.

Mehr als fünf Umzugskartons voller Korken hat die Ev.-Luth. Kirchengemeinde Gladbeck gesammelt. Daniela Manthey-Dworak konnte nun für den Ausschuss für soziale, gesellschaftliche und gemeindliche Verantwortung erfreut das Ergebnis einer Sammelaktion in Empfang nehmen: „Jeder Korken hat ja auch eine Geschichte: er war Teil einer Familienfeier oder eines Kaminabends. Und die Geschichte jedes Korkens geht weiter,“ so Manthey-Dworak.

Im März hatte der Fachausschuss zur Korkensammelaktion aufgerufen. „Korken sind viel mehr als ein bloßer Flaschenverschluss. Zum Wegschmeißen ist er zu schade. Jeder Korken ist Produkt einer jahrhundertealten nachhaltigen Landbewirtschaftung in den Korkeichenwäldern. Kork hat eine gute Klimabilanz und lässt sich problemlos recyceln. Darum ist die Nutzung von Flaschenkorken ein echter Gewinn“, sagt Daniela Manthey-Dworak.

Zunächst werden die Verschlüsse in den Winterhuder Werkstätten für behinderte Menschen (Hamburg) zum Granulat „ÖKOrk“ weiterverarbeitet. Die positiven Eigenschaften dieses nachwachsenden Rohstoffs, wie z. B. die Wärme- und Schalldämmung, die Unverrottbarkeit und die schlechte Brennbarkeit, machen Korkgranulat zu einer umweltfreundlichen Alternative gegenüber Ressourcen verbrauchenden Kunststofffasern. Die recycelten Korken finden besonders im ökologischen Hausbau Verwendung.

Aus dem Verkaufserlös des Dämmgranulats werden Kranichschutzprojekte in Spanien – der Heimat der Korkeichen – und Deutschland unterstützt. Die Kork- und Steineichenwälder im Südwesten der iberischen Halbinsel sind das Überwinterungsgebiet von bis zu 100.000 Kranichen aus ganz Mittel- und Nordeuropa. Die KORKampagne, die vom NABU (Naturschutzbund Deutschland) ins Leben gerufen wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst viele der 200 Millionen Flaschenkorken, die jährlich in Deutschland anfallen, zu sammeln und zu recyceln. Daraus könnten fast 10.000 Kubikmeter ökologisch wertvolles Dämmgranulat für den Hausbau werden. Bisher werden nur rund 10% dem wiederverwertbaren Stoffkreislauf zugeführt. (DC)

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