von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten
Foto: Rund 80 Synodale aus Gladbeck, Bottrop und Dorsten beraten gemeinsam, 62 von ihnen haben Stimmrecht.
Sieben Jahre nach der Umstellung auf das neue kirchliche Finanzwesen (NKF) freute sich die Kreissynode der evangelischen Kirche in Gladbeck, Bottrop und Dorsten jetzt über die Eröffnungsbilanz zum Stichtag 1. Januar 2018. Das Kirchenparlament hat das Zahlenwerk auf seiner kürzlichen Tagung einstimmig beschlossen.
Die Bilanzsumme des Kirchenkreises zum Jahreswechsel 2017/2018 betrug demnach rund 17,9 Millionen Euro. Das meiste dieses Geldes sind Rücklagen, die dem Kirchenkreis und seinen Gemeinden gehören, aber beim Kirchenkreis geführt werden. Dementsprechend beträgt das Eigenkapital der Körperschaft Kirchenkreis auch nur rund 530.000 Euro.
Der Vorsitzende des kreiskirchlichen Finanzausschusses, Pfarrer Michael Hoffmann, brachte die Eröffnungsbilanz in die Kreissynode ein: „Der Kirchenkreis hat seine Eröffnungsbilanz mit als erstes bekommen. Das liegt nicht an einer Bevorzugung, sondern daran, dass er einfacher gestrickt als viele unserer Gemeinden ist. Platt gesagt: Der Kirchenkreis besitzt weder Kitas noch Friedhöfe.“
Neben der Eröffnungsbilanz des Kirchenkreises beschlossen die Synodalen auch die entsprechenden Zahlenwerke für die gemeinsamen Geldanlagen von Kirchenkreis und Gemeinden und für die zur evangelischen Kirche gehörige Stiftung Stellwerk. Mit diesen Bilanzen ist ein wichtiger Schritt in die Welt der kaufmännischen Buchführung geschafft. Bis 2017 rechnete die evangelische Kirche kameral. Die Vorteile des neuen kirchlichen Finanzwesens sind, dass damit auch nicht-finanzielle Vermögenswerte wie Anschaffungen und Immobilien für die Entscheiderinnen und Entscheider sichtbar werden.
Vorher hatte Michael Hoffmann den Haushaltsplan für 2025 eingebracht. Die evangelische Kirche in Gladbeck, Bottrop und Dorsten rechnet mit rund 8,7 Millionen Euro an Kirchensteuern. Davon wird das Kreiskirchenamt in Recklinghausen bezahlt, und der Rest wird für den Kirchenkreis (19 Prozent) und die Gemeinden (81 Prozent) aufgeteilt. Bei der Planung habe es eine angenehme Überraschung aus Bielefeld gegeben, so Pfarrer Hoffmann: „Die Landeskirche hat die Höhe der geplanten Zuweisung kurzfristig um rund 700.000 Euro nach oben korrigiert.“ Seinem Vorschlag, dieses Geld für die Rücklage zu verwenden, schloss die Synode sich gerne an. Der Haushalt des Kirchenkreises wird mit einem leichten Überschuss von rund 40.000 Euro geplant.
Hoffmann hatte die Finanzvorlagen erstmals eingebracht, er hatte den Vorsitz im Finanzausschuss im Sommer von Pfarrer Karl-Erich Lutterbeck übernommen, der über zwölf Jahre lang die Finanzberichte eingebracht hatte. Dazu sagte Michael Hoffmann: „Ich möchte nicht behaupten, dass ich für den Wandel stehe, aber an dieser Stelle wird doch sichtbar: In unserer Kirche ist einiges in Bewegung.“
Neben den Finanzen ging es bei der Tagung der Kreissynode auch um den Schutz vor sexualisierter Gewalt. Einstimmig stimmte die Synode dem Schutzkonzept des Kirchenkreises zu und machte es sich damit zu eigen. (SR)
Fotos: Chudaska