Luther kommt... an!

von Gemeinde Gladbeck N

Präses würdigt Sozialethiker

Anlässlich seines 85. Gebrutstages würdigte Präses Annette Kurschus den Sozialethiker Prof. Brakelmann. Unser Bild zeigt (v.l.): Prof. Traugott Jähnichen, Präses Annette Kurschus, Oberkirchenkrat Detlef Mucks-Büker, Imgrid Brakelmann, Prof. Günter Brakelm

Gladbeck - Sie schlug den Bogen von der allgegenwärtigen Vermarktung Martin Luthers anlässlich des Reformationsjubiläums, die bis zur Playmobil-Verkaufsschlager-Figur reicht, bis hin zu der Frage, welche Impulse die Reformation Luthers für Gegenwart und Zukunft vermittelt.

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, ging in der Veranstaltung "Luther kommt...an" im Gladbecker Martin Luther Forum Ruhr (MLFR) in ihrem Festvortrag in anspruchsvoller und zugleich lebendiger Art auf das Thema des Tages ein. Kurschus hoffte, dass im Jubiläumsjahr 2017 die Lutherbilder nicht nur restauriert und erneuert werden, sondern dass auch Platz sein werde, diese Lutherbilder zu befragen und vielleicht sogar an manchen Stellen in Frage zu stellen.

Zunächst zeichnete die Präses ein differenziertes Bild des Menschen und Theologen Martin Luther mit all seinen Stärken und Schwächen und ordnete sein Wirken in die Geschichte, die Entwicklungen und die Umbrüche seiner Zeit ein. Die Vielfalt der reformatorischen Bewegungen reiche jedoch "weit über Luther hinaus". 2017 sei auch eine gute Gelegenheit, an Melanchton, Bucer, Zwingli und Calvin zu erinner und den Reichtum der unterschiedlichen Reformationen zu entdecken. Kurschus: "Deshalb spreche ich lieber von der Reformations-Dekade als von der Luther-Dekade."

Luthers Botschaft habe auch im 21. Jahrhundert nicht von ihrer Aktualität eingebüßt, im Gegenteil, sagte die Präses. Sie wolle die Befürchtung zerstreuen, "die Kirche, der Protestantismus und der Glaube der Gegenwart könnten ab 2018 meinen, Martin Luther und die Reformation hätten wir nun gewissermaßen hinter uns." Auch über 2017 hinaus lasse sich im Sinne Luthers feiern und handeln, "dankbar und selbstbewusst, bescheiden und weltoffen", erklärte Kurschus.

Die Präses würdigte im Rahmen der Veranstaltung auch den Evangelischen Theologen und Spzialethiker Günter Brakelmann, der an diesem Tag seinen 85. Geburtstag feiern konnte. Prof. Brakelmann gilt als engagierter Vermittler zwischen Kirche und Arbeitswelt. Als Dank und Anerkennung für sein Werk überreichte Altsuperintendent Oberkirchenrat Detlef Mucks-Büker, Vorsitzender des Stiftungsrates der MLFR-Stiftung, das Originalbild "Buch und Hände (Luther)" des Berliner Künstlers Harald Birck. Weco/Bu

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