Organspende-Entscheidung

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Kirchen begrüßen Zustimmungslösung

Präses Annette Kurschus. Foto: EKvW

Die Entscheidung der Parlamentarier, bei einer Zustimmungslösung zu bleiben, setze "ein wichtiges Zeichen für den Erhalt und Schutz grundlegender medizinethischer und grundrechtlicher Prinzipien", auf denen das Wertefundament der Gesellschaft fuße, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz nach der Abstimmung im Bundestag.

Auch die westfälische Präses Annette Kurschus begrüßt die Entscheidung für die Zustimmungslösung. "Ich begrüße die vom Bundestag verabschiedete Zustimmungslöung, weil ich sie für die angemessenste und hilfreichste Option in dieser zutiefst existenziellen Frage halte." Klar sei: Es müsse in Deutschland unbedingt mehr Organspenden geben, um todkranken Menschen das Leben zu retten.

"Ebenso klar ist aus meiner Sicht: Da diese Frage die hoch sensible Grenze zwischen Leben und Tod berührt, bedarf sie einer bewussten und freiwilligen persönlichen Entscheidung des einzelnen Menschen", sagt die leitende Theologin der westfälischen Landeskirche.

Jetzt gelte es, die Bereitschaft zur Organspende gezielt zu stärken. Dazu werde es wichtig sein, das Thema aktiv ins Bewusstsein der Menschen zu bringen. Es brauche regelmäßige Erinnerung und aktive, persönliche Auseinandersetzung. Es brauche detaillierte Information, größtmögliche Transparenz und Aufklärung im Blick auf das Transplantationssystem. "Wenn es gelingt, hier stärker an die persönliche Verantwortung des Einzelnen zu appellieren und größeres Vertrauen in die medizinische Organisation zu gewinnen, wird sich die Zahl der Organspender*innen in der Gesellschaft erfolgreich erhöhen", zeigt sich Präses Kurschus überzeugt.

Der Gesetzentwurf der Regierung, den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach eingebracht hatten, sah eine Widerspruchslösung vor. Damit wäre jeder Bürger zum potenziellen Organspender geworden. Diesen Vorschlag lehnten die Abgeordneten ab. Bu/epd/EKvW

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