Riga-Komitee

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

 

Rund 30 Gäste kamen zum kleinen Festakt ins Jüdische Museum Westfalen anlässlich des Beitritts der Stadt Dorsten zum Riga-Komitee. Damit gehören nun alle drei Kirchenkreis-Städte dem Städtebündnis an, das an die Deportation und Verschleppung ihrer jüdischen Nachbarinnen und Nachbarn nach Riga erinnern will. Gladbeck und Bottrop waren schon eher beigetreten.

Henner Maas, Pfarrer des Ev. Kirchenkreises, hielt bei dieser Gelegenheit einen Vortrag über seine Reise nach Riga im vergangenen Herbst. “Riga: Tatort und Gedenkort der Shoah“, so der Titel seines bebilderten Vortrags.

Trotz intensiver Suche vor Ort nach Spuren der grausamen Geschehnisse in den Jahren 1941 und 1942 spüre er, dass er dem Ganzen immer noch „ziemlich ungläubig“ gegenüberstehe. Wenn auf den Stolpersteinen „ermordet in Riga“ zu lesen sei, sagte Henner Maas, dann sei das zu wenig. „Das bleibt mir viel zu blass. Das wird dem nicht gerecht, was die Menschen, die auf schrecklichste Art und Weise nach Riga deportiert und dort ermordet wurden, erleben und durchmachen mussten. Das genauer herauszuarbeiten, ist auch eine Aufgabe für Dorsten.“

Der Regierungspräsident von Münster, Andreas Bothe, hieß die Stadt Dorsten im Riga-Komitee willkommen und mahnte zugleich: „Dass Jüdinnen und Juden beim Verlassen der Synagoge ihre Kippa absetzen, das sichtbare Tragen des Davidsterns vermeiden, ihre Namen auf den Briefkästen abkürzen, im täglichen Leben bloß nicht auffallen wollen – das alles will ich nicht. Ich will, dass Jüdinnen und Juden in unserem Land sichtbar und sicher leben können. Für diese Sichtbarkeit und Sicherheit müssen wir etwas tun.“

Fotos: Bludau, Stadt Dorsten

 

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