Süß statt bitter

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

In Bottrop werden auch in diesem Jahr wieder faire Orangen aus Rosarno angeboten. Seit mehreren Jahren informiert die evangelische Kirchengemeinde über das Projekt „Faire Orangen“ und weist damit auch auf Fluchtursachen hin und bekämpft die Ausnutzung von Arbeiterinnen und Arbeitern auf den Plantagen in Italien.

Darum geht es in der Aktion: In Italien werden afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die selbst unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Sie müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. SOS Rosarno in Kalabrien zeigt, dass es anders geht: Der Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her, ohne Zwischenstufen des Handels. So erhalten Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und können in Würde leben. Zudem unterstützt die Orangen-Aktion die Arbeit von „Mediterranean Hope“, das Geflüchtetenprogramm des Bundes der evangelischen Kirchen in Italien.

Die Orangen werden im Rahmen einer Veranstaltung am 9. Dezember zwischen 10 und 12 Uhr, vor der Martinskirche, Osterfelder Str. 11, 46236 Bottrop, angeboten.

Am 23. November gibt es zudem einen Vortrag mit Prof. Dr. Gilles Reckinger. Er ist Ethnologe mit dem Schwerpunkt Migration und reiste seit 2012 immer wieder nach Rosarno, einer kleinen Stadt in Kalabrien, an Italiens Stiefelspitze, um dort die Arbeits- und Lebensbedingungen der Erntehelfer in den Orangenplantagen zu dokumentieren. In vielen Gesprächen ist er den Menschen nahegekommen, die festgesetzt sind in extremer Prekarisierung ohne jede Option. Nicht einmal die auf Rückkehr in ihr Herkunftsland.

Er spricht zum Thema „Bittere Orangen – Ein neues Gesicht der Sklaverei“ um 19.00 Uhr im STÜCK.gut am Kirchplatz 2–3 in Bottrop.

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