Seelsorgerin der Herzen gebührend verabschiedet

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Foto.: Superintendent Steffen Riesenberg (li.) und sein Vorgänger Pfarrer Dietmar Chudaska (re.) freuen sich mit Pfarrerin Ulrike Mummenhoff für ihre kommende Aufgabe im Haus Villigst

 

Am letzten Freitag wurde Pfarrerin Ulrike Mummenhoff von ihrem Amt entpflichtet. Die engagierte Seelsorgerin wechselte zum 01.09.2021 zum Institut für Aus- und Fortbildung nach Schwerte. Superintendent Steffen Riesenberg würdigte ihre Arbeit für den Ev. Kirchenkreis in einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche St. Stephani in Gladbeck-Zweckel.

Vor über 30 Jahren begann Ulrike Mummenhoff ihr Vikariat an der Martinskirche Bottrop. Nach dem Probedienst in Batenbrock ging es weiter ins Krankenhaus. „Eine Überraschung war das für dich, und – im Nachhinein können wir das sagen – ein heiliger Geistesblitz von Gerd Lautner (Superintendent im Ruhestand), der dich dorthin geschickt hat”, sagte Superintendent Riesenberg mit Blick auf die ausgezeichnete Arbeit als Krankenhausseelsorgerin. Dabei hob er auch ihre besondere Rollen als Beraterin und Zuhörerin für die Mitarbeitenden, als Anwältin der Patient:innen und als unermüdliche Kämpferin für Familien, die in den Mühlen der Bürokratie von Staat und Krankenhaus unter die Räder zu kommen drohten, hervor. „Du wirst fehlen im Knappschaftskrankenhaus!”  

Seit 2015 war Frau Mummenhoff auch von der Kreissynode beauftragt mit der Aus- und Fortbildung von Ehrenamtlichen in der Seelsorge. Das heutige ROSE-Projekt ist für Ulrike Mummenhoff eine echte Herzensangelegenheit: „Menschen das Lernen zu ermöglichen ist wunderbar. Und es bedeutet, ihnen den Freiraum zu geben, bestehende Erfahrungen aufzugreifen und Neues zu versuchen.”  

Die Nächste sein. Gesegnet sein und zum Segen werden.

In der Folge überbrachte Steffen Riesenberg auch eine Nachricht von Schwester Beate Karst, die ihm für die scheidende Pfarrerin geschrieben hatte: „Es war eine reiche und heilsame Zeit für die Menschen und eine gegenseitige Bereicherung. Möge alles, was Ulrike Mummenhoff gegeben hat, gesegnet sein und möge sie auch mit Segen und der Freude des Anfangs weitergehen.“ Ulrike Mummenhoff nahm die lobenden Worte sichtlich gerührt entgegen, auch ein paar Freudentränen flossen. „Ich bin dankbar für fast alles, was ich erfahren habe”, blickte sie in ihrer Rede auf den langen Weg zurück. Zugleich nutzte sie wieder einmal die Gelegenheit, wie auf der letzten Sommersynode des Kirchenkreises, auf die kritischen Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Pflegenden aufmerksam zu machen. Aber auch die schönen Momente der Fröhlichkeit und des Lachens in diesem harten Seelsorger-Job bleiben für sie nicht vergessen, wie die Begegnungen mit dem an AIDS erkrankten Patienten, der mehrfach versichert hatte, dass er Atheist sei und sich doch immer auf den Besuch der Theologin freute.  

Zum Abschluss bedankte sich Pfarrerin Mummenhoff noch einmal ausdrücklich beim ehemaligen Superintendenten Dietmar Chudaska, der das ROSE-Projekt mit auf den Weg brachte; bei den Gemeinden des Kirchenkreises, die ROSE unterstützen und dem Projekt Raum geben für die Supervisionen und Fortbildungen.   

Für die musikalische Umrahmung sorgte Kreiskantor Matthias Uphoff mit der Sopranistin und Geigerin Bernadette Kirchhoff. Sängerin Anja Hoppe von den Martin Gospel Singers Bottrop, die letzte Woche im Urlaub war, wurde von Band eingespielt. Sie hatte auf Wunsch von Ulrike Mummenhoff den Song „I can only imagine” zuvor eingesungen.

Fotos: Jörg Eilts

 

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