Sommersynode mit persönlicher Corona-Bilanz

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Foto: Superintendent Steffen Riesenberg (Bildmitte, hintere Reihe) freut sich mit seinem Team und den Referenten über eine gelungene Sommersynode

Mit einer Andacht von Pfarrerin Dr. Lisa J. Krengel aus Bottrop begann die Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten. In ihrem digitalen Beitrag aus dem Wissenschaftspark in Gelsenkirchen feierte sie das schwedische Königspaar, das am Synodentag ihren 45. Hochzeitstag hatten. Gleichzeitig stellte die Kommunikationsfachfrau ihre Vorstellung von einer Kirche der Zukunft vor. Für den musikalischen Rahmen sorgten Kantor Matthias Uphoff und Sängerin Anja Hoppe. 

Geleitet wurde die Synode von Superintendent Steffen Riesenberg. Der bekennende Schweden-Fan nahm den Ball von Pfarrerin Krengel auf und eröffnete mit einer kleinen Spitze Richtung der deutschen Fußballnationalmannschaft, die am Abend nach der Auftakt-Niederlage gegen die Franzosen bei der EM gegen Portugal unbedingt gewinnen musste: „Die Schweden haben schon vier Punkte!“ 

Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit gab es zahlreiche Grußworte, teils als vorproduzierte Einspieler wie von Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger, Stadtdechant in Dorsten, und Landrat Bodo Klimpel. Als Teilnehmer der Zoom-Konferenz grüßten der Dorstener Bürgermeister Tobias Stockhoff, Kirchenrätin Daniela Fricke, Ev. Landeskirche von Westfalen und Superintendentin Saskia Karpenstein vom Ev. Kirchenkreis Recklinghausen. Pfarrer Klaus Göke verlas zudem ein Grußwort von Distrikt Pastor Godlove Marko aus dem Partnerkirchenkreis in Tansania. Die zahlreichen Schalten veranlassten Superintendent Steffen Riesenberg zu einem nicht ganz ernst gemeinten Vergleich: „Ich komme mir vor, wie beim Eurovision Songcontest.“ 

Bericht des Superintendenten

„Ich glaube, wir müssen reden.“ So forderte der Superintendent die rund 80 Synodalen in seinem Bericht heraus. Nach einem Jahr mit eiligen Beschlüssen, digitalen Sitzungen und ausgefallen Sitzungen sei eine Aussprache wichtig. Deshalb legte er den Gremien ans Herz, sich nach den Sommerferien Zeit für den Austausch über das vergangene Corona-Jahr zu nehmen: „Erzählen Sie, wo es Ihnen zu schnell ging. Oder zu langsam. Wo sie überfordert waren – oder unterfordert. Wo Sie sich bevormundet fühlten – oder allein gelassen.“

Im Mittelpunkt der Tagung der Kreissynode standen Rückblick und Ausblick. Superintendent Riesenberg: „Ich bin noch immer fasziniert davon, wie schnell uns der Umstieg gelungen ist. Wie schnell wir uns organisiert hatten, wie selbstverständlich wir jetzt mit digitalen Formaten umgehen: Für Leitung und Verwaltung, und natürlich auch für Verkündigung und Gottesdienst.“ Ausdrücklicher Dank ging an die Mitarbeitenden der evangelischen Kirche, vor allem in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie hätten sich immer wieder, teils mehrfach pro Woche, auf neue Regelungen einstellen müssen. 

Für die kommenden Monate rief Riesenberg zu mutigen Veränderungen auf. Menschen seien Gewohnheitstiere, sagte er: „Wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben. Und damit vergeben wir eine großartige Gelegenheit, uns zu erneuern. Es ist ein Trugschluss, dass alles so werden kann wie vorher. Und es ist ein Segen, dass es anders werden kann und muss.“

Berichte aus der Praxis

Es folgten die Berichte aus drei Arbeitsfeldern. Diakon Thomas Heß aus der Gemeinde Hervest-Wulfen wies auf die Probleme der Konfirmanden- und Jugendarbeit in Zeiten der Pandemie hin. Pfarrerin Ulrike Mummenhoff, die als Krankenhausseelsorgerin Covid 19-PatientInnen begleitet, berichtete von den berührenden Schicksalen und Leiden der Erkrankten sowie den immer herausfordernden Bedingungen, unter denen die wenigen SeelsorgerInnen arbeiten müssen. Und Diakoniepfarrer Karl Hesse nutzte seinen Bericht, um sich kurz vorzustellen und gab eine kurze Übersicht der Diakoniearbeit unter dem Motto „füreinander da sein“. Für ihre Berichte erhielten die drei Referenten viel Lob und reichlich Danksagungen.  

Nach einer weiteren kurzen Pause gab es den Bericht aus der kreiskirchlichen Verwaltung von Jürgen Bahl, Verwaltungsleiter Kreiskirchenamt. In seinen Schlaglichtern lobte er die harmonische und konstruktive Zusammenarbeit des neuen Verwaltungsausschusses der beiden Ev. Kirchenkreise Recklinghausen und Gladbeck-Bottrop-Dorsten. „Da geht was!“, ist sich der Verwaltungschef sicher. Für das Miteinander von Kreiskirchenamt und den Gemeinden wünschte er sich mehr Effizienz, um Kosten auf beiden Seiten zu minimieren.

Gewählt wurde auch: Der Braucker Pfarrer Martin Schäfer ist zum Stellvertreter des Assessors gewählt worden. Er vertritt den Superintendenten und den Assessor bei deren Abwesenheit. Schäfer ist 57 Jahre alt und bringt Erfahrungen aus Kirchengemeinde und Schuldienst ein. Pfarrerin Stefanie Erling aus dem Gemeindebezirk Mitte ist zur Stellvertreterin des Scriba gewählt worden, also zur Protokollführerin. Die 36-jährige Theologin ist seit 2013 Pfarrerin in Gladbeck und seit vergangenem Jahr Beauftragte des Kirchenkreises für den ehrenamtlichen Predigtdienst. 

Die nächste Kreissynode ist für den 26. November 2021 geplant.    

 

Fotos: Jörg Eilts, Kommunikation / Neue Medien

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