Superintendent stimmte Synode auf Veränderungen ein (Tag 1)

von Ev. Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

 

Am Freitag, 20. Mai wurde die zweitägige Kreissynode mit einem feierlichen Gottesdienst in der Ev. Christuskirche Gladbeck eröffnet. Die Predigt hielt Diakoniepfarrer Karl Hesse.

Nach der Konstituierung der Synode durch Superintendent Steffen Riesenberg gab es Grußworte von Propst André Müller sowie von Kirsten Winzbeck, Assessorin im Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, die Superintendentin Saskia Karpenstein vertrat.

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. (2. Kor 5,17)

Im Mittelpunkt des ersten Tages stand der Bericht des Superintendenten Steffen Riesenberg. Er  nahm in seiner Rede die umgebaute Christuskirche als gelungenes Beispiel, um über den notwendigen Umbau der Institution Kirche zu sprechen - „über die Verwandlung des Alten in ein Neues". Dabei zeigte er sich der gemischten Gefühle, die Begriffe wie Transformation bei manchen auslösen, sehr bewusst. „Gerade uns in der Kirche, die wir in persönlichem Kontakt mit Menschen arbeiten, fällt es so schwer, diese Veränderungen nicht persönlich zu nehmen. Ich will es nochmal anders sagen: Auch, wenn wir alles richtig gemacht hätten, müsste Kirche sich heute verändern“, sagte Riesenberg. Er verwies auf die gesellschaftlichen „Megatrends“ wie Säkularisierung, Digitalisierung und Individualisierung, die unweigerlich auch zu Veränderungen der Kirche führen.

„Löcher in die Wände hauen, damit mehr Licht reinkommt"

Für Riesenberg ist die Transformation eine Herausforderung, aber keine, die ihm Angst macht. Er meinte, die Kirche sei resilient - schließlich gibt es sie schon seit knapp 2000 Jahre. „Und das, was durch die Zeiten Bestand hatte, sind nicht ihre Strukturen gewesen, sondern ihre Botschaft und ihre Mission. Bei allen Veränderungen brauchen wir Gottvertrauen als Grundhaltung.“  

Der Superintendent zeigte ein paar Punkte (Notizen) auf, auf die es ankommen wird, um die Kirche von einer Institution in eine Organisation umzubauen. Riesenberg setzt dabei auf Laiinnen und Laien, denn sie seien die Expertinnen und Experten für das Arbeitsleben in der Gesellschaft, für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, für eine säkuläre Sprache für spirituelle  Erlebnisse. Des Weiteren möchte er den vorhandenen Finanzspielraum effektiv nutzen, um freiwerdende Stellen wiederzubesetzen und somit Strukturen für die Zukunft zu schaffen. Aber auch das Loslassen gehört für ihn dazu: „Egal, ob eine Kirche entwidmet oder eine Frauenhilfe sich nach langer Zeit auflöst. Wir müssen lernen, in Frieden Abschied zu nehmen. Dass etwas in Zukunft nicht mehr da sein wird, heißt nicht, dass es nicht gut war." Bei alldem verspricht der Superintendent gemeinsam mit der Synode den Transformationsprozess auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen.  

Kinder in die Mitte nehmen

Im zweiten Teil seines Berichts griff der Superintendent noch einmal seine theologischen Gedanken zu Kirche mit Kindern auf, die er bei seiner Amtseinführung seinerzeit als vorrangiges Ziel deklariert hatte. In Ergänzung derer formulierte er vier konkrete Zukunftsfragen mit denen sich Kirche für die nachfolgenden Generationen zwingend beschäftigen muss:

  1. Kinder und Klima
  2. Kinder und Frieden
  3. Kinder und Gottesdienst                                                                  
  4. Kirche als sicherer Ort für Kinder                                                

In allen vier Punkten hob der Superintendent die Verantwortung der Erwachsenen heraus: „Ich will in aller Deutlichkeit sagen: Kinder und Jugendliche haben einen Anspruch darauf, dass wir Erwachsenen unsere Verantwortung jetzt wahrnehmen. Für eine lebenswerte Zukunft, für den Frieden in der Welt, für das Weitergeben der Botschaft Jesus und die Schaffung einer Kultur der Achtsamkeit, für die Kirche als safe space.“

Seinen Bericht beendete er mit den Worten: „Die Kirche der Zukunft in Gladbeck, Bottrop und Dorsten ist kleiner, lebendiger und entschlossener. Die Kirche der Zukunft zieht sich nicht in ihre Kirchräume und Kerngemeinden zurück. Sie holt Kraft im Gebet und im Gottesdienst und macht sich dann entschlossen auf den Weg.“

Blumen für den Assessor

Am Ende gab es für den scheidenden Synodalassessor, Pfarrer Achim Solty, noch einen dicken Blumenstrauß. Für Solty war es die letzte Kreissynode, er geht Ende August in den Ruhestand.

Fotos: Jörg Eilts

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