Von Buenos Aires nach Bottrop-Boy

von Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten

Nahir Neibirt absolviert FSJ in Grundschule

Nahir Neibirt fühlt sich mittlerweile in Bottrop heimisch. Foto: Bokelmann

Seit dem Frühjahr wohnt Nahir Neibirt im Pfarrhaus bei Pfarrerin Anne Hanhörster in Bottrop-Boy. Die gebürtige Argentinierin absolviert in der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an der Fürstenberg-Grundschule, der OGS sowie in der Kinder- und Jugenarbeit in den Gemeindebezirken Boy und Eigen.

Geboren wurde Nahir Neibirt vor 25 Jahren als Tochter einer Evangelischen Pfarrersfamilie in einem kleinen Dorf, 400 Kilometer von Buenos Aires entfernt. Als sie elf Jahre alt war, zog es die Familie nach Chile, weil der Vater dort eine neue Pfarrstelle bekam. Dort besuchte die junge Frau auch eine deutsche Schule. Nicht ungewöhnlich, in dem südamerikanischen Land gibt es viele deutsche Schulen, die einen guten Ruf genießen. Nach dem Schulbesuch ging die damals 18-Jährige wieder nach Buenos Aires und begann ein Medizinstudium.

Zwei Jahre später sattelte Nahir um und wählte die Fächer Politik und Kommunikation. Doch die Wissenschaft ist das eine, praktische Lebenserfahrung das andere. Also plante Nahir vor dem Abschluss ihrer akademischen Laufbahn ein FSJ ein und meldete sich vor Ort bei einem Programm an das nach Uruguay, Paraguay und Deutschland entsendet. Aussuchen konnte sie sich das Zielland nicht, das Schicksal führte sie für ein Jahr lang ins Ruhrgebiet.

"Ich bin ja nun ein Jahr hier, da möchte ich so viel wie möglich von Deutschland kennenlernen", erklärt die Argentinierin und tauscht an den Wochenenden die Grundschulatmosphäre gegen lange Ausflüge mit Bus und Bahn ein. Tatsächlich ist Nahir nicht zum ersten Mal in Deutschland. Bereits mit 14 Jahren war sie mit dem Goethe-Institut in Frankfurt. Ein paar Jahre später dann bei einem dreimonatigen Schüleraustausch in Schwäbisch-Gmünd bei Stuttgart.

"Hier finde ich es aber schöner als in den anderen Städten", erzählt die junge Frau. Ihr gefalle es sehr, dass Pfarrerin Hanhörster und ihr Mann Jörg sie so herzlich aufgenommen haben. Noch gut sieben Monate wird Nahir Neibirt in Bottrop-Boy bleiben, bevor es zurück geht ins 11.500 Kilometer entferte Buenos Aires an die Universität. Ziellauf in Richtung Abschluss. Und dann? "Ich weiß es noch nicht. Aber eines weiß ich: Die Welt steht mir in jeder Hinsicht offen." Bu/Bo

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