Liebe Leserin, lieber Leser,

Martha entdeckte als junges Mädchen zu Hause bei ihrer Schulfreundin ein Foto von deren Bruder August. Der war Soldat und Ende der 1930er Jahre als solcher im Krieg. Schon das Foto des jungen Mannes hatte es Martha angetan.

Sie steckte es heimlich ein und begann, dem jungen Mann zu schreiben. Auf kurzen Heimaturlauben lernten die beiden sich dann kennen und lieben. Als der Krieg zu Ende war, wurde geheiratet. Doppelhochzeit. Denn Marthas Freundin heiratete Marthas Bruder. Zwei Geschwisterpaare, die sich gegenseitig heirateten. Zumindest für Martha und August war und blieb es die große Liebe. Ein ganzes Leben lang. Bis ins hohe Alter hinein sah man die beiden Händchen haltend und Küsse austauschend. Wir Enkelkinder hatten stets unsere Freude daran. Die Liebe meiner Großeltern und ihr gemeinsamer Weg durchs Leben ist für mich bis heute eine große Liebesgeschichte.

Um die Liebe dreht sich auch dieses Heft. In ihrer Vielfältigkeit, ihren unterschiedlichen Facetten und Formen, und auch mit den Schwierigkeiten, die sie nicht selten mit sich bringt. Über die eigene Liebe zu sprechen, ist nicht einfach. Das haben wir bei der Vorbereitung dieses Heftes gemerkt. Und wir danken allen, die an der Entstehung dieser Ausgabe beteiligt sind. Für offene Worte, mutige Bekenntnisse und die Ehrlichkeit, auch Schwieriges zur Sprache zu bringen.

Viel Freude beim Lesen,
Ihre Lisa J. Krengel

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