einwort

einwort ist das Magazin der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop. Für jede Ausgabe wählen wir ein Wort, dessen Breite und Länge und Tiefe und Höhe wir ausloten. Wir glauben, dass ein Wort die Seele gesund machen kann. Auf der Suche nach den richtigen Wörtern erzählt einwort von Gott und der Welt. Denn am Anfang von allem war das Wort, und das Wort war bei Gott.

Das Wichtigste zuerst

von Ev. Kirchengemeinde Bottrop

Zur Autorin:

Maike Siebold arbeitet als Produkt-Poetin in einer Kommunikationsagentur in Bochum. Für die evangelische Kirche ist sie Autorin von Beiträgen für WDR 2 und 1live. Zu ihrer Familie gehören ihr Mann Christian Siebold, der Pfarrer in Recklinghausen ist, drei Söhne und zwei Stiefkinder.

Sie schafft es im Handumdrehen, unser Leben auf den Kopf zu stellen und jede Ordnung zu Fall zu bringen: die Liebe. Sie ist hochansteckend, bedingungslos und grenzenlos. Durch die Liebe kommen wir den Menschen, den Tieren, der Wahrheit, ja, sogar Gott näher.

Das mächtigste Gefühl auf Erden ist der Markenkern unserer christlichen Ethik, denn Gott ist die Liebe schlechthin. Wohin die Liebe führt, haben wir nicht im Griff. Sie hält sich an keine Zeitvorgaben oder Geschlechterverteilung, an keine äußeren Formen und keine Ratschläge. Das klappt nicht in der Tierwelt und auch nicht unter uns Menschen. Liebe ist heilig, Gottes Stoff. Das Ergebnis sind schwule Pinguine, lesbische Giraffen und Putzerfische, die unter drei Weibchen erst gar keine Beziehung beginnen.

Das Geschlechtliche ist nur eine Ebene und die hat viele Farben. Anscheinend liebt Gott die Fülle der Möglichkeiten. Den Beweis hat er mit seiner Schöpfung angetreten. Zu behaupten, nur die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau sei der Wille Gottes, wäre zu mickrig. Göttliche Liebe entzieht sich unserer Kontrolle. Die Lust, den oder die Andere zu gewinnen, ist eine überirdische Erfindung und hält sich an keinen Rahmen. Wir sind nicht genormt und die Liebe auch nicht.

Jesus kam in die Welt, um ein für alle Mal klarzustellen: Das Entscheidende in all unseren Handlungen ist die Liebe. Deswegen sind seine Worte: „Was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden“ auch kein Gesetz, sondern ein Segen. Er stellt die Liebenden unter Gottes Schutz. Doch wenn die Liebe nicht hält und sich die beiden mehr weh als gut tun, ist es eine Erlösung, dass sie wieder getrennte Wege gehen können.

Hier wäre die Kirche gefragt. Sie widmet dem Anfang so viel Aufmerksamkeit, aber fehlt beim Abschied. Wenn alles für die Kinder geklärt ist, die Versorgung und alles Organisatorische ausgehandelt wurde, könnte sich das Paar vor dem Altar wieder freigeben. Sie könnten für die Zeit der Liebe danken und vergeben, was schlimm gelaufen ist, die Ringe zurücklassen und um den Segen für den nächsten Lebensabschnitt bitten. Wir sind alle unvollkommen und unsere Liebe auch, deswegen darf die Kirche nicht fehlen, wenn wir die Bruchstücke unseres Lebens zusammensuchen müssen.

Es bleibt kompliziert, vor allem, weil man nicht theoretisch lieben kann, aber die Richtschnur ist klar: Das Höchste in unserem Leben ist die Liebe und der Sinn füreinander und keine menschengemachten Regeln.

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