In Deutschland üben 23 Millionen Menschen ein Ehrenamt aus.
Sie engagieren sich freiwillig und übernehmen wichtige gesellschaftliche
Aufgaben. Auch in unserer Kirchengemeinde.hengemeinde.

Moritz Tratar

Am Bottroper Berufskolleg macht er derzeit die Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten. Daneben kümmert er sich bei der Arche um die Geländepflege und -unterhaltung und arbeitet dort auch mit Kinder- und Jugendgruppen. Auch beim Konfiunterricht begleitet er die Gruppen und unterstützt auf dem Konficamp das Gesamtteam.

Beim Begriff „Bande“ muss ich zuerst an die Wilden Kerle denken.

„Ja, das ist ja eine typische Bande. Ansonsten ist der Begriff sehr weitläufig und kann für jeden etwas anderes bedeuten. Da meine Berufsschulklasse sehr klein ist, fühlt sich das fast wie eine Bande an. Wir sind einfach immer zusammen und entwickeln uns in die gleiche Richtung.

Das Team der Arche besteht aus etwa sieben Personen. Dort fühle ich mich zugehörig, bin willkommen und heiße andere willkommen. Das ist für mich auch wie eine Bande. In den Konfigruppen ist das sehr ähnlich. Das ist wirklich ein gutes Miteinander, in dem wir uns gegenseitig wertschätzen.

Familien sind demgegenüber ja vorbestimmt: Es gibt eine Oma, eine Tante, meine Eltern, Geschwister. Daran kann ich nichts ändern. Es ist wie es ist. Eine Bande ist so gesehen offener.“

Nahir Neibirt

Die gebürtige Chilenin lebt seit vielen Jahren in Buenos Aires und studiert dort Politik und Kommunikation. In einem Freiwilligen Sozialen Jahr begleitet Neibirt seit dem Frühjahr 2019 die evangelische Partnerkirche in Bottrop. In dieser Zeit hat sie vor allem mit Kindern und Jugendlichen vor Ort gearbeitet, aber auch die Gemeindearbeit unterstützt.

Freunde sind zum Beispiel die Familie, die man sich sucht.

„Die echte Familie hat Gott mir wiederum gegeben. Das ist die Familie, die ich lieben lerne. Familien können ja sehr groß sein, ich habe aber überhaupt keine Beziehung zu meinen Cousinen, Tanten etc. Das liegt auch daran, dass ich seit sieben Jahren nicht mehr zuhause in Chile lebe, sondern acht Reisestunden entfernt in Buenos Aires. Dort habe ich gelernt, dass meine Freunde meine Familie sind.

Die Trennung von meiner Familie fiel mir am Anfang wirklich schwer, mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Trotzdem ist es doof, wenn ich mal ein Problem habe, weil niemand von meiner Familie in der Nähe ist. Daran ändern auch Skype oder WhatsApp nichts. Digital ist nicht die Wirklichkeit.

Aber wenn ich Hilfe brauche, hilft mir auch der Glaube. Die Kirche ist meine Bande, im besten Sinne. Und sie ist immer da.“

Matthias Giesen

Der ausgebildete Fachinformatiker in Systemintegration kümmert sich in der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop vornehmlich um die Jugendund Konfirmandenarbeit. Darüber hinaus begleitet er das Konficamp, die Kinderbibeltage, die Adventswerkstatt und ist der Ansprechpartner für die Audio- und Videotechnik im Gemeindebezirk Kirchhellen.

Ich verbinde damit Zusammenhalt, Vertrauen, Freundschaft & Familie.

„Gerade in der Familie steht ja der eine für den anderen ein. Die Familienbande beschreibt wiederum eine besondere Nähe innerhalb der Familie. So ist das bei uns auch wieder nicht, weil jeder so seine eigenen Hobbys hat. Mein Bruder ist zum Beispiel Handballer, da kann man schon sagen, dass das Team ΄ne Bande ist, die wirklich alles zusammen macht.

Bei den vielen kirchlichen Veranstaltungen sind wir auch im Grunde eine Bande von jungen Leuten, die immer zusammen abhängen. Auf der anderen Seite hatte ich mit einer Gang oder einer Clique – andere Worte für Bande – nie etwas zu tun. Das waren die, die in der Schule nur Blödsinn gemacht haben.

Stattdessen verknüpfe ich mit dem Begriff Bande etwas wie Gangster oder Clans. Gruppen, die mit der Polizei schon Kontakt hatten.“