einwort

einwort ist das Magazin der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop. Für jede Ausgabe wählen wir ein Wort, dessen Breite und Länge und Tiefe und Höhe wir ausloten. Wir glauben, dass ein Wort die Seele gesund machen kann. Auf der Suche nach den richtigen Wörtern erzählt einwort von Gott und der Welt. Denn am Anfang von allem war das Wort, und das Wort war bei Gott.

Streiflichter

von Ev. Kirchengemeinde Bottrop

Lovesongs

Französische Wissenschaftler der Universitäten Bretagne-Sud und Paris-Sud haben jüngst in einem Experiment nachgewiesen, dass romantische Musik die Bereitschaft auf ein Miteinander fördert. Dazu haben sie einem Teil ihrer weiblichen Probanden während eines inszenierten Tests ein bekanntes französisches Liebeslied vorgespielt. Die Damen waren derweil im Glauben, es ginge bei diesem Test um Bio-Produkte. Währenddessen erschien ihnen ein unbekannter (und vom Testteam instruierter) junger Mann. 52 Prozent jener Probandinnen, die romantische Musik hörten, waren auf seine Bitte hin bereit, ihm ihre Telefonnummer für ein späteres Treffen zu geben. Die andere Probandinnengruppe hörte keine Musik, hier wollten nur 28 Prozent die Nummer weitergeben. Die Untersuchung fügt sich in eine Reihe von Versuchen weltweit ein, die durchaus zeigen, wie sehr wir uns unbewusst von äußeren Faktoren beeinflussen lassen. Auch in der Liebe.

Ur-Sex

Vor 29.500 Jahren erschuf ein Frühmensch der Steinzeit im heutigen Österreich einen kleinen drallen Frauenkörper – seiner Zeit entsprechend aus Kalkstein. Ausgestattet mit üppigen Brüsten, voluminösem Bauch und einer äußerst eindeutigen Darstellung des weiblichen Genitals. Die 11 Zentimeter große Venus von Willendorf gilt heute als einer der weltweit ältesten Beweise für die menschliche Kunst und ist zugleich wegweisend für den Themenschwerpunkt Nummer 1 in der weiteren Welt der Kunst. Passend dazu haben jüngst Forscher in einer Höhle im südwestfranzösischen Périgord noch ältere Zeugnisse der bildhaften Fruchtbarkeit gefunden. War diese Region während der Steinzeit mit den weltbekannten Höhlen von Lascaux bereits eine Hochburg für Höhlenkünstler, so gaben sich diese doch nicht nur mit Wisents, Bären, Menschen und Speeren ab, sondern zeichneten mitunter auch weibliche Geschlechtsorgane. Ja, Sex war ein archaisches Kunst- und Kulturthema.

Polyamorie

Für die einen ist es unvorstellbar, für die anderen ist es absolut vorstellbar: die offene Liebe zu und mit mehreren Partnern zeitgleich und miteinander. Eine Frau – zwei Männer, drei Männer etc. Die Liebe findet nicht nur zwischen zwei Partnern statt, sondern geht polyamorös mindestens einen Schritt weiter. Wie und warum Menschen mehrere Menschen lieben, ist bislang wenig erforscht. Schätzungen gehen davon aus, dass immerhin 5 Prozent aller Deutschen polyamor leben oder leben wollen. Das wären immerhin 3,5 Millionen Menschen – Polylove in Germany. Eine weitere Annahme sieht in urbanen Regionen die größere Zahl von Vielliebenden, im Vergleich zu den ländlichen Regionen. Die bislang vage Deutung lautet: In Städten ist das Angebot via Tinder & Co. einfach höher. Mag sein. Belastbare Aussagen folgen gewiss. Allerdings scheint die Altersfrage dazu zu passen, visieren doch tendenziell jüngere Menschen eine polyamoröse Lebensweise an. Welche Konsequenzen aus einer derartigen Polyamorie entstehen, ist nun eine zentrale Frage der forschenden Sozialwissenschaftler.

Amore mio

72 Prozent der Deutschen glauben – einer Studie aus dem Jahr 2012 folgend – an die Liebe fürs Leben. Faktisch halten die Ehen in Deutschland immerhin 14,8 Jahre. Und dann? 2019 haben sich 149.010 Paare scheiden lassen, demgegenüber heirateten im selben Jahr 416.300 Paare. Die Scheidungsstatistik sinkt übrigens seit 2003. Drei Jahre nach dem Millenium ließen sich noch 213.975 Paare scheiden – Rekordwert der Aufzeichnung. 1950 waren es 84.674 Paare. Heute lassen sich also nur – oder immerhin – etwa doppelt so viele Paare scheiden wie in den frühen 1950ern. Wer hätte das gedacht? Auch interessant: Im Zeitraum von 1991 bis 2018 hat sich das durchschnittliche Heiratsalter lediger Männer in Deutschland übrigens um mehr als fünf Jahre von 28,5 auf 34,6 Jahre erhöht. Im gleichen Zeitraum hat sich das durchschnittliche Heiratsalter lediger Frauen in Deutschland um über 6 Jahre von 26,1 auf 32,1 Jahre erhöht. Und nur am Rande: Um eine Ehe zu annullieren, beträgt die Frist für die Antragstellung zur Eheaufhebung unter anderem ein Jahr ab Kenntnis des Irrtums über die Heirat oder die Täuschung über die Umstände, im Falle der widerrechtlichen Drohung drei Jahre ab dem Ende der Zwangslage, § 1317 BGB.

Herzileins Ursprung

Heute wird das Herzsymbol derart selbstverständlich genutzt, dass sein Ursprung völlig untergeht – und auch gar nicht eindeutig ist. Fest steht: Bereits im 3. Jahrtausend vor Christus gibt es stilisierte Feigen- und Efeublätterdarstellungen auf Vasen etc., die dem heutigen Herzen durchaus ähneln. In griechischen, römischen und frühchristlichen Kulturen symbolisiert das Efeublatt dann auch bereits die ewige Liebe. In der Minneliteratur des Mittelalters entsteht viele hundert Jahre später das rot gefärbte Herz, wie wir es heute kennen. Es breitet sich in dieser Form über ganz Europa aus. Wissenschaftler nehmen heute an, dass die rote Färbung und die runde Form – bewusst oder unbewusst – auch an die Rundungen des weiblichen Gesäßes und sogar an die weibliche Vulva erinnern. Es ist vielleicht weit hergeholt, aber die Deutung historischer Momente basiert ja nahezu immer auf Interpretationen. Und manche sind eben irritierend. Gesichert ist, dass die Herz-Jesu-Verehrung in der katholischen Kirche ebenfalls zur Verbreitung des Herzsymbols beitrug. Nicht zuletzt als Spielkarten-Symbol – als Ersatz für den bis dato existierenden Kelch – macht das Herz die Runde. Warum es heute so herzlich wenig mit dem anatomischen Herzen zu tun hat, ist eine andere Frage.

Herzileins Ursprung

Jeder ist der Meinung, dass sein Musikgeschmack
ganz individuell ist, obwohl dies gar nicht der Fall
ist. In Wahrheit gefällt einer breiten Masse das
Gleiche und mehr noch: Dieses Gleiche ist wirklich
immer das Gleiche. Die Hits, die im Radio gespielt
werden und uns immer wieder zum Mitsingen
anregen, weisen nämlich ständig die gleichen Strukturen
auf, ohne dass die meisten von uns es merken.

G-Dur | E-Moll | C-Dur | D-Dur

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Redaktion:
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M. Bokelmann (Öffentlichkeitsreferent)

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