einwort

einwort ist das Magazin der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop. Für jede Ausgabe wählen wir ein Wort, dessen Breite und Länge und Tiefe und Höhe wir ausloten. Wir glauben, dass ein Wort die Seele gesund machen kann. Auf der Suche nach den richtigen Wörtern erzählt einwort von Gott und der Welt. Denn am Anfang von allem war das Wort, und das Wort war bei Gott.

Streiflichter

von Ev. Kirchengemeinde Bottrop

Salz & Pfeffer

Was als Duo den Esstisch geschmackvoll ziert, schafft es im übertragenen Sinne auch ins Jackett. Die typisch schräge, treppen- oder stufenförmige, sehr kleine Musterung wird durch eine besondere Webtechnik erreicht. Die Fil à Fil-Technik (franz. „Faden an Faden“) verwendet helle und dunkle Kett- und Schussfäden im Wechsel. Dadurch ergibt sich eine aus der Distanz eher graue, bei näherer Betrachtung regelmäßig abwechselnde Schwarzweiß-Textur, die auch Pfeffer und Salz genannt wird. Genug des Textils, taucht das Pfeffer-Salz-Muster doch auch noch in ganz anderen Zusammenhängen auf. So gibt es nicht nur eine polyzystische Nierenerkrankung, die im Ultraschall ganz offiziell ein Pfeffer-Salz-Muster aufweist. 1882 wurde überdies ein pinscherartiger Schnauzer in Pfeffer-Salz-Fellfarbe gezüchtet. Und last but not least gibt es übrigens auch ein (w)irres Bild, wenn Pfeffer- und Salzstreuer umgeworfen werden und ihre schwarzweiße Pracht verteilen. Netter Abschluss: Werden im Textil hellbraune und dunkelbraune Fäden verwendet, ergibt das ein Zucker-und-Zimt-Muster. Auch lecker.

Hautfarbenstifte

Es gibt einen Stift für die Hautfarbe. Meistens rosa. So war das, wenn man aus dem mittleren bis nördlichen Europa kam oder aus Nordamerika. Dort, wo die Menschen eben tendenziell eine sehr helle Haut haben. Und die anderen? Wieso haben sie keinen Hautfarbenstift? Italiener, Syrer, Nordafrikaner, Kenianer, Chinesen, Mexikaner … So ein Blödsinn, dachten sich einige Stiftehersteller und brachten jüngst ein Stifte-Potpourri heraus, mit allen Hautfarben der Menschen auf dieser Erde. Von hellem Rosa über zahlreiche Brauntöne bis zum Beinahe-Schwarz. Manche Editionen beinhalten sogar strahlendes Weiß und echtes Tiefschwarz, um auch die letzten Mischtöne aufs Papier zu zaubern. Denn natürlich sollten alle Kinder alle Hautfarben kennen – nun gibt es auch die passenden Stifte dazu. Damit sind diese Stifte ein beinahe spielerischer Zugang zu einem gewachsenen Bewusstsein für Alltagsrassismus und Diskriminierung. „Die Welt ist vielfarbig“ wollen diese in Holz gegossenen Farben rufen. Sie ist nicht nur rosa, sie ist nicht schwarzweiß, sie ist bunt. Es sind ja auch Buntstifte. Eine gute Entwicklung und einfach nur schöne Farben. Egal ob daraus ein schlohweißes Gesicht oder ein braun-gelbes Zebra wird.

Hör mal, wie das riecht!

Es gibt Menschen, deren Sinne von der gängigen Wahrnehmung abweichen. Sie können Farben hören, Wörter schmecken, Gerüche sehen, Töne fühlen und vieles mehr. Bei den sogenannten SynästhetInnen sind verschiedene Gehirnareale auf besondere Art und Weise miteinander verbunden. Die Synästhesie ist aber keine Krankheit, sondern eine physiologische Variante menschlichen Bewusstseins. Im Grunde sind alle Babys nach der Geburt SynästhetInnen, erst im Alter von etwa 3 Monaten differenzieren sich die Sinne des Menschen. Bei SynästhetInnen bleiben vereinzelte frühkindliche Hirnstrukturen bestehen. Und das hat scheinbar viel mehr Vor- als Nachteile, besitzen sie doch oftmals eine erhöhte Merkfähigkeit, Vorstellungskraft, Detailwahrnehmung, Kreativität, Empathie ... die Liste ist lang. Und: Etwa 4 Prozent der Bevölkerung weisen mindestens eine Form von Synästhesie auf. Wer sich diesen Text also genüsslich auf der Zunge zergehen lässt, befindet sich in guter Gesellschaft.

Superschwarz

Die britische Firma Surrey NanoSystems hat das schwärzeste Schwarz aller Zeiten entwickelt. Das klingt skurril – und das ist es auch. Diese Farbe besteht aus gerichteten Kohlenstoffnanoröhren, die in der Messtechnik für die Raumfahrt und das Militärwesen entwickelt wurden. Normale schwarze Farbe ist nur schwarz. Wenn man hingegen Superschwarz auf einer Fläche aufstreicht, verschwindet der angemalte Bereich scheinbar und wirkt wie eine irritierende Sinnentäuschung. Um diesen Effekt umzusetzen, absorbiert diese Farbe 99,965 Prozent des einfallenden sichtbaren Lichts und zudem noch die Ultraviolett- und die Infrarotstrahlung. Und wofür der dunkle Spuk? Teleskope, Infrarotscanner und Kameras können hiermit ihre Leistung steigern. Es ist also eine absolute Spezialfarbe. Für den Malkasten dürfte die Farbe auch zu teuer sein.

Superweiß

Forscher der Purdue Universität im US-Bundesstaat Indiana haben ein neues „ultra-white“ hergestellt. Dieses Weiß ist so hell, dass es beinahe 100 Prozent des Sonnenlichts reflektiert. Dadurch können Oberflächen, Wände oder Häuserdächer gekühlt werden. Und genau das ist auch der Sinn der Farbe: Energieeinsparung. Ein mit diesem Weiß angestrichenes Dach benötigt keine Klimaanlage mehr. Normales Weiß aus dem Baumarkt reflektiert nur etwa 80 bis 90 Prozent des Lichts. Das US-Weiß kommt auf 98,1 Prozent. Die Wissenschaftler schaffen das mit Bariumsulfat, das man aus Schwefelsäure gewinnt und das auch in Fotopapier verwendet wird. Klingt nach einem echten weißen Riesen.

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