einwort

einwort ist das Magazin der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop. Für jede Ausgabe wählen wir ein Wort, dessen Breite und Länge und Tiefe und Höhe wir ausloten. Wir glauben, dass ein Wort die Seele gesund machen kann. Auf der Suche nach den richtigen Wörtern erzählt einwort von Gott und der Welt. Denn am Anfang von allem war das Wort, und das Wort war bei Gott.

Streiflichter

von Ev. Kirchengemeinde Bottrop

Darwin Award

Der Verhaltensforscher Charles Darwin gilt als Begründer einer modernen Genetik und Abstammungslehre. Neben seiner wissenschaftlichen Bedeutung taucht der Name aber auch beim genauen Gegenteil einer erfolgreichen Evolution auf. Im Darwin Award werden nämlich seit 1994 jene Menschen posthum prämiert, die auf besonders dösige Art zu Tode kamen. Es sind tatsächlich wissenschaftlich korrekt ermittelte Fälle, einer dümmer als der andere. Beispiele? Ein Terrorist versendet eine Briefbombe, verschätzt sich beim Porto. Der Brief kommt zurück, er öffnete ihn und … Oder ein Dieb stielt aus einem Fahrstuhl das Seil, an dem der Fahrstuhl befestigt war. Beim Lösen der letzten Schraube dachte er nicht daran, dass sein Fahrstuhl an eben diesem Seil hing, das er gerade löste. Der Darwin Award ist eine skurrile Sammlung unglücklicher Todesfälle, der seinerseits von der Wissenschaft beachtet wird. Der Direktor des Institute of Cellular Medicine in Newcastle, John Dudley Isaacs, veröffentlichte im angesehenen „British Medical Journal“ eine Studie, aus der hervorgeht, dass von den 332 bislang beschriebenen Fällen 282 Awards an Männer gingen und nur 36 Frauen aufgeführt sind. Der Unterschied sei statistisch hoch signifikant, schreiben die Forscher. Männer sind offensichtlich risikobereiter. Oder schlichtweg dösiger.

Beerdigungslieder

Musik spendet bei einer Trauerfeier Trost, erinnert an Momente mit dem Verstorbenen und schafft so Gemeinschaft. Doch welche Musik kommt hier zum Einsatz? Auf der einen Seite sind natürlich die etablierten Kirchenlieder zu nennen. Ein mächtiger Kanon, aus dem die Trauergemeinde auswählen kann, mit Stücken wie: Großer Gott, wir loben dich, Von guten Mächten treu und still umgeben, Wir sind nur Gast auf Erden. Oftmals von Orgel oder Klavier angestimmt und von der Gemeinde begleitet. Seit vielen Jahren hört man aber auch immer häufiger zeitgenössische Musik, die dem Verstorbenen zeitlebens wichtig war und mit der auch die Gemeinde ganz unmittelbare Erlebnisse verbindet. In my life (Beatles), Hallelujah (Leonard Cohen), Tears in Heaven (Eric Clapton) oder auch Someone like you (Adele) – das Repertoire ist gleichsam unerschöpflich. Mitunter werden diese Stücke von Livemusikern präsentiert, oft aber auch schlichtweg von der CD eingespielt. Wenn die Musikwünsche skurril sind, weil den Verstorbenen und die Trauergemeinde beispielsweise die Liebe zum Hardrock verbindet, entscheidet sicherlich jeder Geistliche im Vorfeld ganz individuell, wie passend die Auswahl nun wirklich ist. Fest steht: Die letzte Musik ist frei wählbar. Ergo: I did it my way.

Schwarzer Humor

Was steht am Waldrand und raucht? Ein Kaminchen! Worüber wir Menschen lachen, ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Und es gibt eine Menge Leute, die gerne über schwarzen Humor lachen. Also bedauern die einen das arme Kaninchen im Einstieg dieses kurzen Artikels, die anderen müssen zumindest schmunzeln. Chefzyniker im deutschen Fernsehen war übrigens viele Jahre lang TV-Moderator Harald Schmidt. Die einen liebten ihn für sein düsteres Humorverständnis voller Biss und Zynismus, die anderen nicht. Dirty Harry halt. Das Institut für Psychologie der Universität in Wien hat sich übrigens vor wenigen Jahren mit diesem Thema beschäftigt und in einer ersten Studie untersucht, wer eigentlich über schwarzen Humor lachen kann. Dazu wurden 80 Männer und 76 Frauen befragt – Durchschnittsalter der Probanden: 33 Jahre. Unterm Strich kam dabei Folgendes heraus: Menschen, die über schwarzen Humor lachen können, sind zumeist gebildet, nicht aggressiv und grundweg humorvoll. Alter und Geschlecht spielen bei einer Zu- oder Abneigung gegenüber dem derben Humor hingegen keine Rolle. Na, dann gibt es noch einen harmlosen zum Schluss: Treffen sich zwei Planeten. Fragt der eine: „Na, wie geht‘s?“ „Gar nicht gut. Ich leide furchtbar an Homo sapiens.“ „Ah …“ , entgegnet der Fragende erleichtert, „ … das kenne ich, das geht bald vorüber!“

Alternative Bestattungsformen

Früher wurden Verstorbene zumeist im Sarg beerdigt. Heute wählen bereits 60 Prozent aller Hinterbliebenen (oft dem Wunsch des Verstorbenen folgend) die Feuerbestattung und anschließend die Urnenbeisetzung. Tendenz steigend. Zugleich verändern sich aber auch die Orte der letzten Ruhe. Wer besonders hoch hinaus will, wählt die Weltraumbestattung. Dazu wird eine kleine Menge der Asche des Verstorbenen in eine Metallröhre verfüllt und mit einer Rakete ins Weltall geschossen. Version 1: die kleine Röhre kehrt nach einigen Erdumrundungen zur Erde zurück und verglüht dabei in der Atmosphäre. Version 2: Die Röhre schwebt für alle Ewigkeiten durchs Weltall. Version 3: Die Röhre wird zum Mond geschickt. Die Kosten liegen zwischen etwa 5.000,00 und 15.000,00 Euro. Sehr viel weltlicher sind die Urnen- Beisetzungen in einem natürlichen und speziell dafür abgegrenzten Fried- oder Bestattungswald. Auch im benachbarten Marl gibt es eine solche Beisetzungsmöglichkeit. Die Zahl der Seebestattungen wächst ebenfalls, bei der der Verstorbene in einer wasserlöslichen Urne auf dem Meer beigesetzt wird. Anders die Beisetzung in einem Kolumbarium, bei der jede Urne in ihrem eigenen Schrankfach in einem geschützten Raum (dem Kolumbarium) verbleibt. Es ist also auch ein Ort, den die Hinterbliebenen immer wieder besuchen können. Ganz anders sieht es schließlich bei der anonymen Bestattung aus, bei der die letzte Ruhestätte des Verstorbenen unbekannt ist. Eine Beisetzungsform, die langsam, aber stetig steigt.

Streuselkuchen – Beerdigungskuchen

Der flache Blechkuchen besteht aus feinem Hefeteig mit einem Krümelbelag aus Zucker, Fett und Mehl – dem Streusel. Voilà, fertig ist der Streuselkuchen, Beerdigungskuchen, Freud-und-Leid-Kuchen oder auch very british: Funeral Cake. Ein ziemlich einfaches Backwerk, das gerne zu Hochzeiten, Konfirmationen oder aber auch zu Beerdigungen aufgetischt wird. Ursprünglich stammt das Krümelmonster aus Schlesien und den angrenzenden preußischen Provinzen. Im 19. Jahrhundert machte sich der Kuchen dann mit den Wanderbewegungen der Schlesier auf den Weg gen Westen – und damit auch ins heutige Ruhrgebiet. Warum er allerdings schließlich zum Beerdigungskuchen wurde, ist unklar. Vielleicht weil er relativ einfach zu fertigen ist? Vielleicht aber auch einfach nur, weil er zauberhaft schmeckt. Bekannter als der Ursprung des Namens ist hingegen ein altes schlesisches Gedicht zum Streuselkuchen. Hier die erste von acht Strophen:

Sträselkucha
Schlässcher Kucha, Sträselkucha,
Doas ihs Kucha sapperlot,
Wie's uff Herrgotts gruußer Arde
nernt nich su woas Gudes hoot!
Wär woas noch su leckerfetzig,
Eim Geschmack ooch noch su schien,
Über schlässcha Sträselkucha
Tutt halt eemol nischt nich gihn!

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