Konzept / Qualitätsmanagement

Unser Auftrag

Unser Bildungsauftrag ist im Kinderbildungsgesetz (kurz Kibiz) des Landes Nordrhein-Westfalen, das am 1. August 2008 in Kraft getreten ist, verankert.

Daraus möchten wir folgendes besonders hervorheben:
„Das Kinderbildungsgesetz stärkt die Bildungs- und Erziehungsarbeit in den Kindertageseinrichtungen. Sie soll darauf hinwirken, jedes einzelne Kind in seiner Entwicklung zu einer eigenständigen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern, es zu Verantwortungsbereitschaft, Gemeinsinn und Toleranz zu befähigen, seine interkulturelle Kompetenz zu stärken, die Herausbildung kultureller Fähigkeiten zu ermöglichen und die Aneignung von Wissen und Fähigkeiten in allen Entwicklungs- bereichen zu unterstützen.“
(Quellenangabe: Kinder früher Fördern, Seite 5, Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration NRW)

Hierbei berücksichtigen wir den §2 des Kinderbildungsgesetz, der besagt

  • Jedes Kind hat einen Anspruch auf Bildung und auf Förderung seiner Persönlichkeit.
  • Seine Erziehung liegt in der vorrangigen Verantwortung seiner Eltern.
  • Kindertageseinrichtung und Kindertagespflege ergänzen die Förderung des Kindes in der Familie und unterstützen die Eltern in der Wahrnehmung ihres Erziehungsauftrages.“
Gesetzlicher Rahmen

Vom Kindergarten zum Familienzentrum

Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern bildet die Rahmenbedingungen und den Auftrag der Kindertageseinrichtung durch den Gesetzgeber dargestellt.

Link:Das Kinderbildungsgesetz (KiBiz)

 

Der pädagogische Ansatz und Alltag

Erhöhte Lebensqualität, gesellschaftliche Gegebenheiten und neue pädagogische Konzepte und Perspektiven verändern die Ansprüche an unsere Bildungs- und Erziehungsarbeit.Hieraus ergeben sich neue Herausforderungen und Veränderungen für unsere tägliche Arbeit. Unsere Konzeption sehen wir nicht als fertiges Werk unserer pädagogischen Arbeit an, vielmehr beschreibt sie auf anschauliche und praktische Weise unser anspruchsvolles Aufgabengebiet. Diese Art der Dokumentation bietet uns die Möglichkeit unsere Bildungsarbeit und deren pädagogischen Leitfaden regelmäßig zu überprüfen, reflektieren, ergänzen und zu erneuern.

Aufgrund des Wertebewußtseins und der Bedürfnisse jedes Einzelnen, hat sich das Team des Ev. Familienzentrums Lukas für den „Lebensbezogenen Ansatz“ von Norbert Huppertz, Prof. für allgemeine Pädagogik und Sozialpädagogik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg i. Br., entschieden.

Im täglichen Alltag verbinden wir den lebensbezogenen Ansatz mit der teiloffenen Arbeit. Dabei spielen unsere Bildungsinseln und -bereiche der Einrichtung eine wichtige Rolle.

So haben die Kinder die Möglichkeit, sich über den Tag die Räume sowie das Außengelände nach ihren Bedürfnissen und Interessen auszusuchen. Die Erwachsenen beobachten, begleiten und fördern die Kinder. Sie geben Hilfestellungen, wo sie nötig ist und regen an, wenn Kinder Hilfe benötigen.

Ein Sprichwort beschreibt dies zutreffend:

„Das Gras wächst nicht schneller,
wenn man daran zieht.“


Die wesentlichen 3 Schwerpunkte des lebensbezogenen Ansatzes entsprechen unserer pädagogischen Auffassung von pädagogischer Arbeit, Bildung zum Wohle des einzelnen Kindes.

  1. das freie Spiel
  2. gezielte Aktivitätsangebote
  3. die Projektarbeit


Der Start und das Ende eines jeden Tages im Familienzentrum soll den Kindern Geborgenheit und Sicherheit geben. Hierzu praktiziert jede Stammgruppe individuelle und auf die Kinder zugeschnittene Begrüßungs- und Abschiedsrituale, bei denen die Eltern und die Mitarbeiterinnen eine wichtige Rolle spielen (winken, ein kleines Küsschen, zur Tür begleiten, zum Abschied Ei-gentumsfach ausräumen). Bekannte und eingespielte Handlungsweisen mit ihrem Wiedererkennungswert geben den Kindern individuelle Handlungssicherheit für den weiteren Tagesverlauf. Dazu kommen noch feste Auffang- und Ankerpunkte im Verlauf des Tages, damit sich die Kinder im reichhaltigen Erlebnisangebot nicht selbst verlieren.


Kind sein

Unberechenbar
Lachen, wo es sich nicht gehört
Weinen, weil es weh tut
Schmusen, wie noch nie
Schreien, weil es Spaß macht
Streiten, dass die Fetzen fliegen
Fragen – bis es keine Antwort mehr gibt.

(Sieglinde Eich-Ganske)

 

Für unsere Arbeit ist die positive Haltung des Personals von großer Wichtigkeit. Folgende Voraussetzungen sollten vorhanden sein, um eine gute Beziehung zwischen:

Erzieher/n und Kind
Erzieher/n und Eltern
Erzieher/n und Kooperationspartner
und dem Team untereinander, aufzubauen und zu erhalten:

  • Empathie (Einfühlendes Verstehen )
  • Akzeptanz (Jeder soll in seiner Person wertgeschätzt und angenommen sein)
  • Kongruenz (Übereinstimmung)
  • Authentizität (Echtheit)

Durch diese wohlwollende und sachkundige Zuwendung stärken wir das Urvertrauen der Kinder und fördern die Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Das Kind gewinnt an Selbstvertrauen, nimmt seine eigenen Befürchtungen wahr und erlernt mit Neuem und Unbekanntem umzugehen.

Um die Potenziale des Kindes zu erkennen und zu fördern ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise notwendig, da auch das Umfeld des Kindes einen erheblich prägenden Anteil an seinem Leben hat. Frei nach Fröbel „Frei dem Spiel“ haben die Kinder während der gesamten Freispielzeit die Möglichkeit die Räume der Einrichtung inklusive des Außenbereiches zu nutzen.

Die päd. Fachkräfte sind einer festen Stammgruppe zugeordnet, dies dient als Orientierungshilfe und bietet Sicherheit und Wohlbefinden für die Kinder und Familien. So haben die Familien feste Ansprechpartnerin, mit denen sie sich über das Wohl ihres Kindes austauschen können.

Darüber hinaus ermöglicht die Zugehörigkeit zu einer festen Gruppe den Kindern in ihrem eignen Tempo die Einrichtung, das Material und die Erzieher kennen zu lernen. Von hier aus starten sie später ihre Entdeckungsreisen zu den anderen Bildungsinseln, Kindern und Erziehern.

 

Pädagogische Ansätze im Überblick

Die religiöse Basis der Arbeit

2008 wurde die Lukaskirche offiziell niedergelegt und die Lukasgemeinde wurde der zur Ev. Bezirksgemeinde Gladbeck Mitte „Christuskirche“ zugeordnet.

Viele Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, wurden in dieser Gemeinde getauft.

Bei der Taufe hat die Gemeinde den Kindern das Versprechen gegeben, für sie da zu sein.

Ein Teil dieses Versprechens wird durch unsere Einrichtung eingelöst, da wir ein aktiver Bestandteil der Gemeinde sind und wir es als unsere Aufgabe ansehen, die christlichen Werte und Traditionen in erster Linie an die Kinder sowie an die Eltern weiterzugeben.

Dies geschieht indem wir religiöse Aspekte in Alltagssituationen mit biblischen Geschichten verknüpfen und die Kinder auf christliche Feste und Feiertage vorbereiten. So findet regelmäßig ein Kindergottesdienst in der Christuskirche statt. Weiter feiern wir Gottesdienste im Familienzentrum und beteidigen uns aktiv an den Gemeindeveranstaltungen.

Unserer Einrichtung wird von Kindern und ihren Familien aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen besucht. Das nehmen wir zum Anlass, mit ihnen über andere Sprachen, Glaubensrichtungen, Kulturen und Länder zu sprechen und durch verschiedenen Projekte nahe zu bringen, z.B. Besuch einer Moschee oder katholischen Kirche, interkulturelle Nachmittage mit Eltern und Kindern,...
Hierbei erleben die Kinder, dass z.B. die christlichen Feste und Feiertage für einige Kinder einen anderen Stellenwert haben, aber auch, dass diese Kinder und ihre Familien andere für sie wichtige Feste und Feiertage haben. In dieser Gemeinschaft möchten wir, dass die Kinder lernen, ihre Unterschiedlichkeiten zu akzeptieren und zu respektieren.


Deshalb lautet auch das Motto unserer Einrichtung

Lasset die Kinder zu mir kommen.

(Lukas 18,16)

Da wir ein Familienzentrum sind und viele Kinder die Mahlzeiten bei und mit uns einnehmen, legen wir Wert darauf, mit den Kindern Tischgebete zu sprechen. Die Kinder sollen zur Ruhe kommen, sich an die Hände fassen und beten. Anschließend wünschen wir uns einen guten Appetit. Bei uns werden religiöse Lieder gesungen und Gebete gesprochen, bei denen wir rhythmisch klatschen. Manchmal kommt von den Eltern die Rückmeldung, dass ihr Kind zu Hause auch diese Rituale anwendet.

Wir schaffen für das Kind und seine Familie eine Atmosphäre, in dem wir es wertschätzen, stärken und begleiten. Dabei achten wir die Persönlichkeit jedes Einzelnen und auch in Konfliktsituationen werden Grenzen nicht überschritten. Themen wie Rücksichtnahme, Helfen, Teilen und ein friedliches Miteinander sind für uns nicht nur aus pädagogischer Sicht, sondern auch aus christlicher Sicht sehr wichtig. Im Team gehen wir achtsam und wertschätzend miteinander um. In Zeiten großer Hektik versuchen wir durch Meditation, neue Kraft und Ruhe zu schöpfen.


Die religiöse Basis von Team und Leitung

Wenn ich einen Traum von der Kirche habe,
so ist es der Raum von den Offenen Türen
gerade für die Fremden,
die anders sprechen, essen, riechen.
Mein Haus wünsche ich mir nicht als eine
für andere unbetretbare Festung,
sondern mit vielen Türen.
Heimat, die wir nur für uns selber besitzen,
macht uns eng und muffig.
Jeder Gast bringt etwas mit ins Haus,
das wir selber nicht haben.
Heimat und Exil gehören zusammen,
weil wir ganz zu Hause auch im schönsten Haus nicht sind.

Dorothee Sölle (Theologin)


Inspiriert durch dieses Gedicht der Theologin und Dichterin Dorothee Sölle und dem Leitsatz

„Jeder Mensch ist einmalig und von Gott gewollt“.

hat sich das Team auf den Weg gemacht um ihre eigene Spiritualität ihres Glaubens zu erforschen. Unser Team besteht aus Menschen, die verschiedenen Nationen und Religionen angehören; dadurch ergibt sich eine Vielfalt an Erfahrungen, die wir als Bereicherung unseres Lebens ansehen. Wir lernen von einander. Wir sehen unseren Glauben, zu dem wir durch unterschiedlichste Erfahrungen gekommen sind, z.B. durch unser Elternhaus, durch die Konfirmation, durch unsere Arbeit, durch Freunde aber auch durch Ereignisse im familiären Umfeld, als eine einzigartige und höchst persönliche Angelegenheit an. Der Glaube begleitet uns durch unsere unterschiedlichsten Phasen des Lebens und hat Höhen und Tiefen. Wir sind der Meinung, dass man Glauben nicht abfragen oder messen kann.

Aus dem Glauben entwickelt sich

  • unsere Toleranz,
  • die Achtung vor dem Nächsten und unserer Umwelt,
  • die Gefühle wie Liebe, Wut, Zorn, Frust, Hass und Schmerz.

Glauben soll erlebt werden, nicht aufgezwungen.

„Eine eigene Meinung kann sich nur bilden,
wenn man es selbst erlebt hat“.


Religionspädagogische Arbeitsmethoden:

  • Lieder, Bewegungs- und Singspiele
  • Gebete, freie Gebete, Gebetskette, traditionelles Gebet, Gebete mit Bewegungen
  • Geschichten aus der Bibel (Dias, Bilderbücher, Legearbeiten, Arbeitsblätter)
  • Theaterstücke
  • gemeinsame Mahlzeiten
  • Hallo Gott, hörst du uns
  • Kita.- Gottesdienste: einmal im Monat in der Christuskirche
  • Gottesdienste in der Christuskirche: aus besonderen Anlässen finden in der Christuskirche Gottesdienste mit der gesamten Gemeinde statt
  • besondere Angebote für unsere unter 3-jährigen (Kinderbibeltag)
  • besondere Angebote im Bereich der Integration von behinderten und nichtbehinderten Kindern, z.B. „20 Jahre Integration der Evangelischen Kirchengemeinde“
  • Begrüßungs-/Abschiedsgottesdienst für die Kinder der Ev. Kindertagesstätten der Ev. Lutherischen Kirchengemeinde Gladbeck Mitte
  • Frühlings-/ Herbst-/ Gemeindefest mit Gottesdienst, der im Wechsel mit den anderen Kindertagesstätten der Gemeinde gestaltet wird
  • Kleinkindgottesdienst, der im Wechsel mit den anderen Kindertagesstätten der Gemeinde gestaltet wird
  • religiöse Feste im Jahresablauf
  • interkulturelle Feste im Jahresablauf
  • In der Adventszeit findet ein regelmäßiges Treffen mit allen Kindern der Einrichtung statt, bei dem wir sehr großen Wert auf Besinnlichkeit und Ruhe legen (z.B. durch Meditation, Geschichten, Wahrnehmungsübungen, singen bekannter Weihnachtslieder)
  • Vermitteln eines positiven Menschenbildes durch Vorbildfunktionen


Wir pflegen im Team, mit Eltern und Pastoren der Gemeinde sowie unseren Kooperationspartnern eine offene Kommunikation und eine gute Kooperation.

Uns ist sehr wichtig, allen, die an der Erziehung und der Bildung der Kinder beteiligt sind, zum Wohle der Kinder mit einzubinden. Wir möchten alle ein Stück auf Ihrem individuellen Weg begleiten und sie in bestimmten Lebensabschnitten unterstützen.

„Viele Kleine Leute
an vielen kleinen Orten
die viele kleine Dinge tun
wird das Gesicht der
Welt verändern.“


(afrikanisches Sprichwort)