Welches ist deine Lieblings-Bibelstelle?

von Ev. Kirchengemeinde Verband Dorsten

Was hätte Martin Luther wohl auf diese Frage geantwortet?

Ich vermute: Römer 1, 16+17.
Denn als Luther der Sinn dieser Bibelverse nach langem Nachsinnen aufging, veränderte sich schlagartig sein Leben: Er wurde ein erlöster und befreiter Mensch. Seine Angst vor Gott und seine Wut auf ihn zerstoben.

Ein ungeheurer Druck, der Jahre lang auf ihm gelastet hatte, fiel ab: das Bemühen, sich Gottes Wohlwollen sichern zu müssen durch gute Taten und frommes Leben.

Luthers Blick richtete sich jetzt nicht mehr auf die eigenen Unzulänglichkeiten und Verfehlungen, sondern auf das, was Jesus Christus für uns getan hat. Darin erkannte er die übergroße Liebe Gottes, die alles zu unserer Rettung Notwendige bereits bewirkt hat und für jeden bereit hält, der sich glaubend darauf verlässt. Das las Luther in Römer 1,17 über das Evangelium, also die Gute Nachricht von Jesus Christus: „In der Guten Nachricht macht Gott seine Gerechtigkeit offenbar: seine rettende Treue, die selbst für das aufkommt, was er vom Menschen fordert.

Nur auf den vertrauenden Glauben kommt es an, und alle sind zu solchem Glauben aufgerufen. So steht es ja in den Heiligen Schriften: »Wer durch Glauben vor Gott als gerecht gilt, wird leben.“ [Gute Nachricht – Übersetzung] „Nun fühlte ich mich ganz und gar neugeboren und durch offene Pforten in das Paradies selbst eingetreten.“ – so beschreibt Luther rückblickend den Moment seiner Lebenswende, als Gott durch dieses Bibelwort sein Herz berührte und verwandelte.

Und weit mehr noch: Luthers Begegnung mit Römer 1, 16+17 wurde der Hebel für eine tiefgreifende Erneuerung der Kirche und einen ganzen Epochenwandel: Die Reformation. Solche Kraft steckt in der Bibel!

Zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation in diesem Jahr fragen wir zusammen mit den Gemeinden St. Antonius und St. Bonifatius: Welches ist deine Lieblings-Bibelstelle?

Ich bin gespannt, welche Erfahrungen es mit der Heiligen Schrift bei Christen in Holsterhausen gibt.

Pfr. Dr. Andreas Deppermann

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