10. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Gemeinde,

am Sonntag, 8. August, feiern wir den zehnten Sonntag nach „Trinitatis“ (auch Israelsonntag genannt) um 9 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche und um 10.30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche. Der Gottesdienst steht unter dem Wort: „Wohl dem Volk, dessen Gott der HERR ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat!“

 

Als Lied folgt: Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, meine geliebete Seele, das ist mein Begehren. Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang hören!

 

Der Psalm 34 ruft zum Gebet und legt uns zugleich das Wort Jesu vom Anfang des Gottesdienstes aus: Wenn die Gerechten schreien, so hört der Herr und errettet sie aus all ihrer Not. Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Gerechte muss viel erleiden, aber aus alledem hilft ihm der Herr. Der Herr erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.

Amen.

 

Wir hören dann – in der Martin-Luther-Kirche - die Ansprache zur Taufe und die Lesungen zur Taufe. Nach dem Glaubensbekenntnis freuen wir uns an Taufe und Segnung. Und loben Gott mit dem Lied: Schalom chaverim, schalom chaverim, schalom, schalom, lehitraot, lehitraot, schalom, schalom.

 

In der Predigt heißt es dann im 2.Königebuch 5: Naaman, der Feldhauptmann des Königs von Aram, war ein gewaltiger Mann, jedoch aussätzig. Aber die Kriegsleute der Aramäer waren ausgezogen und hatten ein junges Mädchen weggeführt aus dem Lande Israel; die war im Dienst der Frau Naamans. Die sprach zu ihrer Herrin: Ach, dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien. Die Frau Naamans sprach mit ihrem Mann. Und Naaman nahm mit sich zehn Zentner Silber und sechstausend Goldgulden und zehn Feierkleider und kam mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und her treten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien. Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, so dass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Wasche dich, so wirst du rein! Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil, und er wurde rein.

Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes mit allen seinen Leuten. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht. Elisa aber sprach: So wahr der HERR lebt, vor dem ich stehe: ich nehme es nicht. Zieh hin mit Frieden!

AMEN.

 

Liebe Gemeinde! Uns wird zuerst Naaman vorgestellt. Oberbefehlshaber. Er ist schwer krank. Er hat Aussatz, Lepra also, wie wir heute sagen. Dann hören wir von einem jungen Mädchen. Hier hat sie keinen Namen. Sie hat Schreckliches erlebt. Aus ihrer Heimat wird sie während eines Krieges verschleppt. Sie ist nun nicht mehr frei. Sie ist Sklavin. Sie muss der Frau Naamans dienen.

Wir Menschen hören ja nicht auf den Ruf: Schwerter zu Pflugscharen. Ein Krieg folgt auf den nächsten. Bis zum heutigen Tag. Und wie viele werden zu Sklaven gemacht.

 

Das kaum zu Fassende hier in unserem Abschnitt der Bibel:

Das junge Mädchen tut ungemein Großes: Sie gibt der Frau dieses Mannes, den zu hassen für alles, was er ihr angetan hat sie allen Grund hätte, sie gibt den entscheidenden Hinweis,

der ihn auf den Weg zu seiner Heilung und zu seinem Heil bringt, denn am Ende wird Naaman nicht nur Genesung von seiner entstellenden Krankheit finden, sondern er findet auch zu Gott.

Das ist das Entscheidende jeder Lebensgeschichte, das „zu Gott findet“, der uns täglich sucht. Trotz Schuld, trotz Leid.

Auf den unglaublichsten Wegen sucht Gott ihn und Dich und mich. Damit wir ihn finden.

"Nun weiß ich", gesteht er schließlich staunend und lobend zugleich ein, "dass kein Gott ist in allen Landen, außer in Israel".

AMEN

Soweit. Im Gottesdienst mehr…

 

Nach der Predigt folgt das Lied: Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist, weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt. Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand, sind Menschen ausgezogen in das gelobte Land.

 

Mit der Fürbitte, Vaterunser und dem Segen schließt der jeweilige Gottesdienst.

Herzliche Einladung zum Tag des Herren.

Matthias Overath

 

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