1. Sonntag nach Epiphanias

   

Gottesdienst zum 1. Sonntag nach Epiphanias, 9. Januar 2022
9:30 Uhr Heilig-Heist-Kirche - 10:30 Uhr Martin-Luther-Kirche

 

Welcher der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder!

Der heutige Sonntag nach dem Dreikönigs- oder Epiphaniastag weitet das Weihnachtsfest aus in unser aller Leben. Ein Kind ist uns geboren. Dieses Kind ist der Auserwählte Gottes. Er sorgt dafür, dass alle Menschen Gottes Kinder werden können. In der Taufe Jesu wird das sichtbar.

 

Wochenpsalm (Psalm 89)

Ich will singen von der Gnade des HERRN ewiglich und seine Treue verkünden mit meinem Munde für und für;

denn ich sage: Auf ewig steht die Gnade fest; du gibst deiner Treue sicheren Grund im Himmel.

Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten, ich habe David, meinem Knechte, geschworen:

Ich will deinem Geschlecht festen Grund geben auf ewig und deinen Thron bauen für und für.

Er wird mich nennen: Du bist mein Vater, mein Gott und der Hort meines Heils.

Und ich will ihn zum erstgeborenen Sohn machen, zum Höchsten unter den Königen auf Erden.

Ich will ihm ewiglich bewahren meine Gnade, und mein Bund soll ihm fest bleiben.

Ich will ihm ewiglich Nachkommen geben und seinen Thron erhalten, solange der Himmel währt.

Ehr sei dem Vater und dem Sohn, und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen.

 

Evangelium (Matthäus 3, 13-17)

Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe. Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf dessen, dass ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Lass es jetzt zu! Denn so gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er´s ihm zu.

Und als Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser. Und siehe, da tat sich ihm der Himmel auf, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und über sich kommen. Und siehe, eine Stimme aus dem Himmel sprach: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“

 

Wochenlied: EG 441 (Du höchstes Licht, ewiger Schein)

1. Du höchstes Licht, du ewger Schein, du Gott und treuer Herre mein,
von dir der Gnaden Glanz ausgeht und leuchtet schön so früh und spät.

2. Das ist der Herre Jesus Christ, der ja die göttlich Wahrheit ist,
mit seiner Lehr hell scheint und leucht´, bis er die Herzen zu sich zeucht.

3. Er ist das Licht der ganzen Welt, das jedem klar vor Augen
stellt den hellen, schönen, lichten Tag, am dem er selig werden mag.

 

Predigttext (Jesaja 42, 1-9)

1 Siehe, das ist mein Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen.

2 Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen.

3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus.

4 Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung.

5 So spricht Gott, der Herr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Atem gibt und Lebensodem denen, die auf ihr gehen:

6 Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand. Ich habe dich geschaffen und bestimmt zum Bund für das Volk, zum Licht der Heiden,

7 dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker.

8 Ich, der Herr, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.

9 Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es sprosst, lasse ich’s euch hören.

 

Gedanken aus der Predigt:

- Bei der Taufe Jesu wird in aller Öffentlichkeit beleuchtet, wer er ist. Aus dem geöffneten Himmel wird aller Welt bekannt gegeben: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Alle sollen es hören und beherzigen.

- Wie das zu verstehen ist, wird uns an vielen Stellen im Alten Testament beschrieben. So auch in der Passage aus dem Buch Jesaja, die als Predigttext vorgesehen ist. Es ist ein atemberaubender Blick über Jahrhunderte hinweg: rund 600 Jahre vor der Taufe Jesu wird angekündigt, was da am Jordan geschieht. Gott, der Herr, schafft nicht nur Himmel und Erde und alles, was auf ihr lebt, sich bewegt und atmet. Er erweist sich auch als souveräner Herr über die Geschichte, der die Zukunft kennt, und „Neues, ehe es denn sprosst,“ bekannt gibt.

- Es geht um die Berufung und Proklamation seines auserwählten Knechts, sein „Liebling“, der Träger seines Geistes ist. Die Einsetzung ist zugleich Beauftragung. Dieser Knecht Gottes hat die Mission, das Recht bzw. die Gerechtigkeit Gottes zu bringen, für alle Nationen, für Israel und alle Heidenvölker.

- Um „alle Gerechtigkeit zu erfüllen“, lässt sich Jesus von Johannes taufen. Er beugt sich unter diesen Auftrag und begibt sich auf den Weg der Niedrigkeit. Er bringt die Gerechtigkeit Gottes zu den Ungerechten. Er sucht die Verlorenen. Er steigt hinab und führt die zum Licht, die blind sind für die Wahrheit. Er befreit die, die gefangen sind in der Welt des Todes. Er richtet die auf, die das Schicksal gebeugt hat, und heilt die gebrochenen Seelen. Die, deren Lebenslicht am Verlöschen ist, hält er am Leben. Mit diesem Heiland verbindet uns unsere Taufe.

 

Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!

Pfarrer Andreas Deppermann

 

 


 

Dieser Text liegt auch vor als » PDF-Dokument

Den Stream für diesen Sonntag findet man bei » https://youtu.be/2mqVRpah4B8

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