1. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Gemeinde,

der Gottesdienst zum ersten Sonntag nach Trinitatis wird mit diesem Wort beginnen: Christus spricht zu seinen Jüngern: „Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich.“

Als erstes Lied erklingt dieses: Die güldne Sonne voll Freud und Wonne

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=aGuZmS8Jp0k

Dann ist da der Psalm 34:

Wenn die Gerechten schreien, so hört der Herr und errettet sie aus all ihrer Not. Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Gerechte muss viel erleiden, aber aus alledem hilft ihm der Herr.

Der Herr erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.

Als Antwort erklingt dann dieses Lied: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=bLQlCKnfqP4

 

Grundlage der Predigt ist dann dieser Abschnitt aus dem Philipperbrief, 2. Kapitel:

„Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.”

 

Liebe Gemeinde,

vor wenigen Stunden hat das wiederaufgebaute Berliner Schloss seine Kuppelspitze mit Kreuz aufgesetzt bekommen.

In allen Zeitungen in unserem Land wurde darüber berichtet.

Kein Wunder, hat doch dieses Gebäude viel mit der Geschichte unseres Landes zu tun.

Auf der Spreeinsel gelegen. Winterresidenz der Hohenzollern. Die Brandenburgischen Konzerte von Bach wurden hier uraufgeführt. Am Ende des zweiten Weltkrieges brennt das Schloss nach einem Luftangriff aus. 1950 werden die Reste gesprengt. Der Palast der Republik entsteht. 2008 wird das marode Gebäude abgerissen. Und das Schloss wird wieder aufgebaut.

Fast alle großen Zeitungen in unserem Land haben jetzt dazu geschrieben: Es sei das falsche Zeichen, wieder das Kreuz aufzurichten.

Und es sei vor allem das falsche Zeichen, eine Kreuz-Kuppel zu zeigen, die einen Teil des Wortes in sich trägt, das wir gerade aus dem Philipperbrief gehört haben:
„In dem Namen Jesu sollen sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen sollen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist.“

Vor wem und für was beugen wir die Knie?

Eine Frage, die uns gerade in diesen Stunden vor Augen geführt wird.

Wir sollen vor keinem Herrscher der Welt unsere Knie beugen.

Aber da ist der eine, der Lebendige, der Auferstandene, der zum „Hinknien“ ist.

Für uns hat er sich erniedrigt, für uns hat er den Tod getragen, damit wir auch vor dem Tod uns nicht beugen müssen.

Das Christuslied des Apostel Paulus. Über dieses Lied werden wir gemeinsam im Gottesdienst dann weiter nachdenken.
Soviel für jetzt…


Wir werden dann noch ein Lied hören:

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=BA7pdABvpnc

Amazing Grace aus 50 Nationen. Unter dem Kreuz der Freiheit kommen sie zusammen, um mit „allen Zungen“ zu bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist.

 

Ein Gebet:

Herr, steh uns bei mit Deiner Macht, hilf uns, dass Verstand und Herz sich nicht voneinander trennen.

Stärke unter uns den Geist des gegenseitigen Respekts, der Solidarität und der Sorge füreinander.

Hilf, dass wir uns innerlich nicht voneinander entfernen.

Stärke in allen die Fantasie, um Wege zu finden, wie wir miteinander in Kontakt bleiben.

Wenn auch unsere Möglichkeiten eingeschränkt sind, um uns in der konkreten Begegnung als betende Gemeinschaft zu erfahren, so stärke in uns die Gewissheit, dass wir im Gebet durch Dich miteinander verbunden sind.

Als Auferstandener bist du deinen Jüngern erschienen und hast ihnen versprochen: „Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Auf dieses Wort vertrauen wir auch in dieser Zeit und preisen dich in Ewigkeit.

Amen.

Dieser Text als Audio-Botschaft von Matthias Overath

Ebenso zum Download als » PDF-Dokument

 

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