21. Türchen

„Es kommt ein Schiff, geladen“ (Ev. Gesangbuch, Nr. 8)

Bei YouTube: »Es kommt ein Schiff geladen«

Heute begegnet uns der Bericht einer heute 60-jährigen Frau, die von ihren Kindheitserinnerungen zu unserem Adventskalender-Lied erzählt: Ihre Mutter, so berichtet sie, war eine Meisterin im Sparen. Bei ihr zu Hause gab es keinen Adventskranz. Aber für 1.-DM ein paar Tannenzweige – das war drin. Und dieser Weihnachtsstrauß wurde mit Sternen, Mond, Engeln und – sehr außergewöhnlich – einem kleinen Schiff geschmückt. Eine Walnussschale mit Mast, rot-weißer Flagge und goldenen Segeln. Dieses kleine Schiff an den Zweigen hat die Frau schon als Kind fasziniert. Vielleicht liebt sie deshalb dieses uralte Adventslied: „Es kommt ein Schiff, geladen“.

Ein Schiff, beladen – das ist mehr als eine Erwartung, das ist ein Versprechen. Schiffe wecken Sehnsucht in uns. Schiffe verbinden Welten. Wenn man z. B. in Cuxhaven an der Nordsee steht, dann kann man stundenlang gucken, wie die großen Containerschiffe Richtung Hamburger Hafen gleiten. Was haben sie alles geladen? Woher kommt die Fracht? Wer braucht das alles? Wer steht am Kai und erwartet das Schiff? – Wen oder was erwarten wir im Advent?

Advent – eine Wartezeit. Warten auf das Ereignis von Bethlehem, Warten auf die Geburt des Sohnes Gottes. Die ersten Töne dieses Liedes fangen ganz tief an. Sie lassen das Schiff auf ganz sanften Wellen schaukeln. Summen Sie mal, dann merken Sie es. Von der Melodie geht erst einmal eine Ruhe aus, eine ganz große Gelassenheit. Das Gegenteil von der Hektik draußen kurz vor dem Heiligen Abend. Ein Schiff mit Mast und Segel in der Adventszeit? Ein befremdliches Bild für uns heute. Damals, als dieses Lied vor knapp 700 Jahren entstand, hat man es verstanden: das beladene Schiff als Bild für Maria. Ein Marienlied. Eine hochschwangere junge Frau. Wer von uns Schwangerschaften durchgemacht hat, der weiß es noch: in den letzten Wochen vor der Entbindung fühlte man sich ähnlich wie ein schwer beladenes Schiff. Da schleppte man sich nur noch durch die Gegend und wartete, in den Hafen – in den Kreißsaal – einlaufen zu dürfen.

In den ersten 3 Strophen geht es um das Schiff. Das Schiff muss angelegt haben, denn plötzlich sind wir in Bethlehem. Bethlehem – das ist der Berührungspunkt von Wasser und Land – von Höhen und Tiefen – von Gotteslob und menschlicher Verlorenheit. In Bethlehem berühren sich Himmel und Erde. In diesem uralten Lied sind Advent – die ersten 3 Strophen – und Weihnachten – Strophe 4 bis 6 – ganz eng beieinander. Der Sohn kommt. Wir sind eingeladen, über die Schwelle des Stalls von Bethlehem zu treten und ganz nah an die Krippe zum Kind zu gehen.

Wir beten: Gnädiger Gott, in dieser Adventszeit sind auch wir beladen. Aber wir sind beladen mit Sorgen und Ängsten, mit dem Gefühl der Einsamkeit und Verlassenheit. Es ist schwer, in dieser so ganz anderen Adventszeit auf das Feiern des Kommens deines Sohnes zu warten. Nimm bitte weg, was uns alle belastet, hilf uns, das Schwere zu tragen, damit wir dennoch ein frohes Weihnachtsfest feiern können.
Amen

 

Schülerinnen und Schüler haben einst in einem Adventsgottesdienst definiert, was A-D-V-E-N-T bedeutet. Heute versuchen wir uns an dem nächsten Wort, welches den Abschluss der Adventszeit bedeutet: W-E-I-H-N-A-C-H-T-E-N selbst.

Ich bin das N

Das N wie in Nussknacker, die Nuss, der Nikolaus der am Nordpol wohnt. Ihn kennen wir schon. Aber das N steckt auch in Nürnberg, wo alljährlich ein wunderbarer Christkindelmarkt zu bewundern ist. Ebenso in Nacht, hauptsächlich die letzte Nach vor Weihnachten, in der ich als Kind immer recht aufgeregt war, was an Geschenken zu erwarten ist. Und auch in Natur, die in dieser Jahreszeit oftmals von Schnee geprägt ist. Bekommen wir dieses Jahr vielleicht mal wieder eine "Weiße Weihnacht"? So wie "Früher"? Es wäre wirklich schön und perfekt.

 

Und ob Schnee liegt oder nicht, wir vertreiben uns die ungeduldige Wartezeit mit ein wenig Bastelarbeit. Heute mit den Gaben die uns die Natur liefert. Denn - oh je, alle Geschenke sind besorgt oder gebastelt und eingepackt. Jetzt fehlt noch die passende Grußkarte, damit Weihnachten endlich kommen kann. Wir behelfen uns aber selbst:

 

Mit einem Kartoffeldruck!

 

Dazu brauchen wir:

  • Papier und Karten
  • Plakatfarbe
  • Pinsel
  • Ausstechformen für Kekse
  • Gemüsemesser
  • große Kartoffeln

 

Und so wird's gemacht:

  • Schneidet die Kartoffeln in zwei Hälften und drückt je eine Ausstechform in die Schnittflächen. Nehmt das Messer und schneidet alles um die Form herum weg. Jetzt könnt ihr die Formen wieder abziehen – und die ersten Druckstempel sind fertig.
  • Tragt mit dem Pinsel Farbe auf einen Stempel auf. Ist die Kartoffel noch zu feucht, trocknet sie ab. Dann könnt ihr loslegen und Papier oder Karten nach Herzenslust damit bedrucken
  • Die Farbe richtig trocknen lassen, bevor ihr das Papier zum Einwickeln benutzt.

Für eine hübsche Weihnachtskarte, eine Geschenkschachtel oder Geschenkpapier - dieser Kartoffelstempel ist vielfältig einsetzbar!

 

 

 

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