2. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Gemeinde,

am Sonntag, 13. Juni, feiern wir den zweiten Sonntag nach „Trinitatis“ um 9 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche und um 10:30 Uhr in der Martin-Luther-Kirche.

Der Gottesdienst steht unter dem wunderbaren Wort Jesu: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ Matthäus 11,28

 

Als Lied folgt: Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben.

 

Der Psalm 34 ruft zum Gebet und legt uns zugleich das Wort Jesu vom Anfang des Gottesdienstes aus: Wenn die Gerechten schreien, so hört der Herr und errettet sie aus all ihrer Not. Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Der Gerechte muss viel erleiden, aber aus alledem hilft ihm der Herr. Der Herr erlöst das Leben seiner Knechte, und alle, die auf ihn trauen, werden frei von Schuld.

Amen.

 

Wir hören dann – in der Martin-Luther-Kirche - die Ansprache zur Taufe und die Lesungen zur Taufe. Nach dem Glaubensbekenntnis freuen wir uns an Taufe und Segnung.

Und loben Gott mit dem Lied: Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen, gib mir den Mut zum ersten Schritt, lass mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit. 2. Ich möchte gerne Brücken bauen, wo alle tiefe Gräben sehn. Ich möchte über Zäune schauen und über hohe Mauern gehn. 3. Ich möchte gern dort Hände reichen, wo jemand harte Fäuste ballt. Ich suche unablässig Zeichen des Friedens zwischen Jung und Alt.

 

Liebe Gemeinde!

Es macht etwas aus, in wessen Händen sich etwas befindet. Ein Tennisschläger in meinen Händen hat keinen großen Nutzen. Ein Tennisschläger in Novak Djokovics Händen verhilft zum ersten Platz in der Tennisweltrangliste. Es macht etwas aus, in wessen Händen sich etwas befindet.

Ein Holzstab in meiner Hand kann mich stützen. Ein Holzstab in Moses Hand teilt ein mächtiges Meer. Es macht etwas aus, in wessen Händen sich etwas befindet.

Zwei Fische und fünf Brote in meinen Händen ergeben ein paar Fisch-Sandwiches. Zwei Fische und fünf Brote in Jesu Händen sättigt 5000 Menschen. Es macht etwas aus, in wessen Händen sich etwas befinden.

Nägel in meinen Händen können beim Aufhängen von Bildern helfen. Nägel in Jesu Händen zeigen auf die Erlösung für alle Menschen, die sie annehmen. Es macht etwas aus, in wessen Händen sich etwas befinden.

Durch die Taufe sind wir berufen, unsere Angelegenheiten, unsere Sorgen, unsere Ängste, unsere Hoffnungen und Träume, unsere Familie und unsere Freundschaften in Gottes Hände zu legen, weil: Es macht etwas aus, in wessen Händen sie sich befinden.

 

Liebe Gemeinde: Der Apostel Paulus wirbt im Römerbrief Kapitel 9, dafür, dass wir unser Leben den Händen Gottes anvertrauen.

Dafür greift er ein klares, verständliches Bild auf, dass er im alten, im ersten Testament findet. So heißt es im Buch des Propheten Jesaja, Kap. 64: "Aber nun, Herr, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk."

  Ob dieses Bild nicht Lebensangst nehmen kann? Und ob dieses Bild der Bibel uns nicht auch vor Augen führen will, dass wir doch in Gottes Hand bleiben sollen?
Wir haben doch einen guten Platz bei Gott. Einen besseren Platz gibt es doch nicht. Warum sollten wir diesen Platz mutwillig aufgeben und verlassen.

Zumal wir ja diesen Platz in Gottes Hand keineswegs automatisch haben. „Denn wir ermangeln alle des Ruhmes, den wir eigentlich bei Gott haben sollten.“ So schreibt es Paulus später. Wir sind nicht in Gottes Hand, weil wir alle so fehlerlos sind.

Wir haben den Stamm-Platz in Gottes Hand, weil Jesus Christus dafür sein Leben am Kreuz hingegeben hat. Unser zerbrechliches Menschenleben wird um Jesu Christi willen in Gottes Hand bewahrt. Dadurch ändert sich etwas grundsätzlich. Unser vielleicht erstarrtes, festgelegtes, festgefahrenes Menschenleben wird in Gottes Hand wieder formbar.

Aus festem Ton wird feuchter Ton. Ein Wunder, das der Glaube bewirkt. Im Glauben steckt eine verändernde Kraft. Wir erfahren Gottes Liebe in seiner Hand, und das formt und prägt unser Leben. D.h. unser Leben wird anders.

Das bedeutet Christsein: es verändert sich etwas vom Grund her in meinem Leben. Es bleibt nicht alles so, wie es war.

Wenn ein Mensch Jesus Christus begegnet, kommt Veränderung ins Leben. Das Fundament verändert sich.

Bis dahin habe ich vielleicht gedacht, ich selbst und das, was ich alles getan habe, wäre die Grundlage von allem.

Das ist es Gott sei Dank nicht.

Soweit. Im Gottesdienst mehr…

 

Nach der Predigt folgt das Lied: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr; fremd wie dein Name sind mir deine Wege. Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott; mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen? Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt? Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen.

 

In der Heilig-Geist-Kirche feiern wir dann das Abendmahl.

Mit der Fürbitte, gesungenem Vaterunser und dem Segen schließt der jeweilige Gottesdienst.

Herzliche Einladung.

Matthias Overath

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