5. Sonntag nach Ostern - Rogate

Gottesdienste Heilig-Geist-Kirche 9:00 und Martin-Luther-Kirche 10:30 Uhr

Rogate – Betet! Im Mittelpunkt des Sonntags steht die Ermutigung
zu Gebet und Fürbitte.
Das Gebet steht unter der Verheißung des Wochenspruchs:

Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft,
noch seine Güte von mir wendet!

 

Lied: +88 In der Stille angekommen

https://www.youtube.com/watch?v=LEHF0vdDIEo

     Danken und loben, bitten und flehn. Zeit mit Gott verbringen.
     Die Welt mit offnen Augen sehn. Reden, hören, fragen verstehn.
     Zeit mit Gott verbringen. Die Welt mit seinen Augen sehn.

In der Stille angekommen, …

1. … werd ich ruhig zum Gebet. Große Worte sind nicht nötig, denn Gott weiß ja, wie’s mir geht.
2. … leg ich meine Masken ab. Und ich sage Gott ganz ehrlich, was ich auf dem Herzen hab.
3. … schrei ich meine Angst heraus. Was mich quält und mir den Mut nimmt, all das schütt‘ ich vor Gott aus.
4. … nehm‘ ich dankbar, was Gott gibt. Ich darf zu ihm Vater sagen, weil er mich unendlich liebt.

 

Wochenpsalm: Psalm 95, 1–7

Kommt herzu, laßt uns dem HERRN frohlocken und jauchzen dem Hort unsres Heils!
     Laßt uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen!
Denn der HERR ist ein großer Gott und ein großer König über alle Götter.
     Denn in seiner Hand sind die Tiefen der Erde, und die Höhen der Berge sind auch sein.
Denn sein ist das Meer, und er hat's gemacht, und seine Hände haben das Trockene bereitet.
     Kommt, laßt uns anbeten und knien und niederfallen vor dem HERRN, der uns gemacht hat.
Denn er ist unser Gott, und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.

 

Evangelium: Matthäus 11, 5–13

Und Jesus sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote; denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann, und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.

Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.

Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.

Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

 

Predigttext: Daniel 9, 4–5 + 16–19

Ich betete zu dem Herrn, meinem Gott, bekannte meine Schuld und sagte: »Ach Herr, du großer und furchterregender Gott! Du stehst zu deinem Bund und schenkst denen Gnade, die dich lieben und deine Gebote einhalten. Wir haben Sünden begangen und Unrecht getan, wir haben Schuld auf uns geladen und uns aufgelehnt. Von deinen Geboten und Vorschriften sind wir abgewichen.

Herr, du bist gerecht, darum sei nicht mehr zornig! Sei nicht mehr wütend auf deine Stadt, auf Jerusalem, deinen heiligen Berg!. Wir haben Sünden begangen und unsere Väter haben Schuld auf sich geladen. So sind Jerusalem und dein Volk zum Gespött geworden bei allen, die um uns her wohnen.

Und nun, unser Gott, höre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen. Lass leuchten dein Angesicht über dein zerstörtes Heiligtum um deinetwillen, Herr!

Neige deine Ohren, mein Gott, und höre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trümmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit.

Ach, Herr, höre! Ach, Herr, sei gnädig! Ach, Herr, merk auf und handle! Säume nicht – um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt.

 

Gedanken aus der Predigt:

- Beten ist ein elementarer und eigentlich selbstverständlicher Vollzug des Glaubens: Im vertrauensvollen Zwiegespräch nimmt die Beziehung mit dem Vater im Himmel Gestalt an.

- Beten muss auch gelernt werden. Die Jünger fragen Jesus danach, er gibt ihnen das Vaterunser als Mustergebet an die Hand. Manchmal vertritt uns in unserer Schwachheit und Wortlosigkeit der Heilige Geist betend mit unaussprechlichem Seufzen.

- Bei Daniel lernen wir etwas über das fürbittende Gebet in einer Notsituation: Einer in Stellvertretung für alle – Am Beginn steht ein Schuldbekenntnis und nicht die Anklage Gottes mit der Frage „Wie kann Er das zulassen?“ – Der Blick ist ganz auf den gerichtet, der helfen kann. – Der Beter fordert nicht etwas ein, was ihm zustände („nicht auf unsre Gerechtigkeit“), sondert beruft sich auf die Barmherzigkeit Gottes und die Verwirklichung seines gnädigen Willens („um deinetwillen, mein Gott“).

- Daraus ergeben sich Anstöße für unser Beten: z.B. mit Blick auf die Corona-Epidemie; oder auch mit Blick auf eine Kirche („nach deinem Namen genannt“) mit Verfallserscheinungen.

 

Lied: +119 So ist Gott, er hört Gebet
Refr.:
     So ist Gott, er hört Gebet, weiß, was du brauchst und was nicht.
     So ist Gott, er hört Gebet, führt dich vom Dunkel ins Licht
     So ist Gott, er sagt zu dir: Fürchte dich nicht!

1. Am Ende, kein Ausweg und nur noch Angst: Bete. Gott hört.
Wenn du dir alleine nicht helfen kannst: Bete. Gott hört.

2. Wenn Menschen dich hassen und nichts mehr bleibt: Bete. Gott hört.
Wenn dich deine Not zur Verzweiflung treibt. Bete, Gott hört.

3. Wenn du Gottes Handeln nicht mehr verstehst: Bete. Gott hört.
Wenn du dich verzweifelt im Kreise drehst: Bete. Gott hört.

 

Vertonung: https://www.youtube.com/watch?v=HYrJjokMk8k

Allen einen gesegneten Sonntag!

 


 

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