6. Sonntag nach Trinitatis

6. Sonntag nach Trinitatis, 11. Juli 2021
Gottesdienste: 9:00 Uhr Heilig-Geist-Kirche - 10:30 Uhr Martin-Luther-Kirche

Der 6. Sonntag nach Trinitatis steht ganz im Zeichen der Taufe. Der Wochenspruch bringt die persönliche Zusage Gottes zum Ausdruck, die für alle Menschen gültig wird, die durch die Taufe mit dem Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christ verbunden werden.

 

Wochenpsalm (Psalm 139, 13-18.23.24)

Du, Gott, hast meine Nieren bereitet
und hast mich gebildet im Mutterleibe.
    Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin;
    wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele.
Es war dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde,
als ich gebildet wurde unten in der Erde.
    Deine Augen sahen mich,
    als ich noch nicht bereitet war,
und alle Tage waren in dein Buch geschrieben,
die noch werden sollten und von denen keiner da war.
    Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken!
    Wie ist ihre Summe so groß.
Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand:
Am Ende bin ich noch immer bei dir.
    Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz;
    prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine.
Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin,
und leite mich auf ewigem Wege.

 

Evangelium (Matthäus 28, 16-20; = Predigttext)

16 Aber die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, wohin Jesus sie beschieden hatte.

17 Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder; einige aber zweifelten.

18 Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen und sprach: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.

19 Darum gehet hin und macht zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes

20 und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

 

Wochenlied (EG 200):

1. Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist;

     ich bin gezählt zu deinem Samen, zum Volk, das dir geheiligt heißt;

     Ich bin in Christus eingesenkt, ich bin mit seinem Geist beschenkt.

2. Du hast zu deinem Kind und Erben, mein lieber Vater, mich erklärt;

     du hast die Frucht von deinem Sterben, mein treuer Heiland, mir gewährt;

     du willst in aller Not und Pein, o guter Geist, mein Tröster sein.

3. Doch hab ich dir auch Furcht und Liebe, Treu und Gehorsam zugesagt;

     ich hab, o Herr, aus reinem Triebe dein Eigentum zu sein gewagt;

     hingegen sagt ich bis ins Grab des Satans bösen Werken ab.

4. Mein treuer Gott, auf deiner Seite bleibt dieser Bund wohl feste stehn;

     wenn aber ich ihn überschreite, so lass mich nicht verloren gehn;

     nimm mich, dein Kind, zu Gnaden an, wenn ich hab einen Fall getan.

5. Ich gebe dir, mein Gott, aufs Neue Leib, Seel und Herz zum Opfer hin;

     erwecke mich zu neuer Treue und nimm Besitz von meinem Sinn.

     Es sei in mir kein Tropfen Blut, der nicht, Herr, deinen Willen tut.

6. Lass diesen Vorsatz nimmer wanken, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist.

     Halt mich in deines Bundes Schranken, bis mich dein Wille sterben heißt.

     So leb ich dir, so sterb ich dir, so lob ich dich dort für und für.

 

Gedanken aus der Predigt:

- Jesus stellt sich uns vor als der General-Bevollmächtigte Gottes. In Raum und Zeit gibt es nichts, was ihm nicht gehorchen müsste! Deswegen gibt es auch keinen Ort und keine Zeit, wo er uns allein lässt, wo wir auf uns selbst angewiesen wären: „Ich bin bei euch alle Tage“.

- Jesus sieht seine Leute nicht auf der Stelle treten, sondern in Bewegung: „Gehet hin!“ Christen sollen unterwegs sein – hin zu anderen Menschen hin, egal welcher Herkunft.

- Christen sind mit einem Auftrag unterwegs, sie haben eine Sendung (= Mission): Menschen aller Völker sollen Nachfolger bzw. Schüler von Jesus werden – durch Taufe und Lehre.

- Mit der Taufe werde ich ein Kind Gottes in der Schule Jesu. Oder mit Luther gesprochen: Gott versetzt mich in das Reich seines lieben Sohnes. Ich bin ihm überschrieben, sein Eigentum. Er wird mein Herr.

- Christsein heißt darum auch: Sein Leben an Jesus orientieren. Sich halten an das, was er gesagt hat. Und das auch weitergeben an andere und dieses einmalige Geschenk (mit)teilen: Das wir durch Jesus das Recht haben, Gottes Kinder zu sein und als Gottes Kinder zu leben.

 

Wir wünschen allen einen gesegneten Sonntag!

 

Pfr. Dr. Andreas Deppermann

 


 

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