7. Sonntag nach Trinitatis

Aus dem Leeren schöpfen

Raben, Kapitän Ahab und ein Ölkrug er niemals leer wird

Wissen sie eigentlich wo Raben in der Bibel verkommen? Nun neben den Speisegeboten im alten Testament an zwei Stellen. Noah lässt von seiner Arche einen Raben aufsteigen. Der kommt aber nicht zurück. Erst der zweite Vogel, die bekannte Taube, bringt die gute Botschaft.

Und dann 1, Könige 17 bekommen Raben den Auftrag den Propheten Elia mit Brot zu versorgen. Denn der hatte sich versteckt. Versteckt vor dem König Ahab. Nicht zu verwechseln mit Kapitän Ahab. König Ahab war 871-852 v. Chr. König des Nordreiches in Israel. Und eigentlich ging es dem Volk unter ihm gut. Doch die Sache hatte einen Haken: Er nahm es nicht so genau mit der Religion. Anstatt JHWH zu verehren ließ er auch andere Religionen, vor allem den Baalkult zu.

Das gefiel Gott nicht. Und dem Propheten Elia erst recht nicht. Dieser verfluchte Ahab und sein Volk mit einer großen Dürre. Auf Gottes Geheiß floh er dann zum Bache Krit. Und dort hatte er quasi Vollpension durch die Raben. Brot und Fleisch freihaus. Und Wasser war auch da. Doch irgendwann versiegte auch das. Dafür hatte Elia ja selber gesorgt. Also machte er sich auf in die Stadt Sarepta. Ausgerechnet eine Witwe, die selber nichts hatte bat er er um Hilfe. Ihr weniges Mehl im Topf und das Tröpfchen Öl im Krug wurden nicht aufgebraucht. Gott ließ nicht zu das diese Frau, ihr Sohn und der Prophet Elia Not leiden musste. Er (ver-)sorgte sie. Aus der Leere hinaus. Aus der Leere aus der auch Jesus die versammelte Gemeinde mit Brot und Fischen speist.

Aus der Leere, die zur Fülle wird, heraus, mit der er sich auch um uns kümmert.

 

Lieder:

453,1-3 Morgenlicht leuchtet
449 1-4 Die güldne Sonne
420 Brich mit den Hungrigen dein Brot
395 , 1+2 Vertraut den neuen Wegen

 

Wochenspruch:

So seid ihr nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. ( Eph 2,19)

 

Psalm 107,1-9 (Danklied der Erlösten)

Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
So sollen sagen, die erlöst sind durch den HERRN,
die er aus der Not erlöst hat,
die er aus den Ländern zusammengebracht hat
von Osten und Westen, von Norden und Süden.
Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege,
und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten,
die hungrig und durstig waren
und deren Seele verschmachtete,
die dann zum HERRN riefen in ihrer Not
und er errettete sie aus ihren Ängsten
und führte sie den richtigen Weg,
dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten:
Die sollen dem HERRN danken für seine Güte /
und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut,
dass er sättigt die durstige Seele
und die Hungrigen füllt mit Gutem.

 

EG 420 Brich mit den Hungrigen dein Brot

1 Brich mit den Hungrigen dein Brot, sprich mit den Sprachlosen ein
    Wort, sing mit den Traurigen ein Lied, teil mit den Einsamen dein Haus

2 Such mit den Fertigen ein Ziel, brich mit den Hungrigen dein Brot,
    sprich mit den Sprachlosen ein Wort, sing mit den Traurigen ein Lied.

3 Teil mit den Einsamen dein Haus, such mit den Fertigen ein Ziel,
    brich mit den Hungrigen dein Brot, sprich mit den Sprachlosen ein Wort.

4 Sing mit den Traurigen ein Lied, teil mit den Einsamen dein Haus,
    such mit den Fertigen ein Ziel, brich mit den Hungrigen dein Brot.

5 Sprich mit den Sprachlosen ein Wort, sing mit den Traurigen ein Lied,
    teil mit den Einsamen dein Haus, such mit den Fertigen ein Ziel.

 

Evangelium: (Joh 6, 1-15)

Die Speisung der Fünftausend

1 Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt.

2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

3 Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.

4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden.

5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben?

6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte.

7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme.

8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus:

9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele?

10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer.

11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten.

12 Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt.

13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.

14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll.

15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein

 

Predigttext: ( 1. Könige 17, 1-16)

Elia am Bach Krit und bei der Witwe zu Sarepta

1 Und es sprach Elia, der Tischbiter, aus Tischbe in Gilead zu Ahab: So wahr der HERR, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe: Es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn.

2 Da kam das Wort des HERRN zu ihm:

3 Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt.

4 Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen.

5 Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und setzte sich nieder am Bach Krit, der zum Jordan fließt.

6 Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch des Morgens und des Abends, und er trank aus dem Bach.

7 Und es geschah nach einiger Zeit, dass der Bach vertrocknete; denn es war kein Regen im Lande.

8 Da kam das Wort des HERRN zu ihm:

9 Mach dich auf und geh nach Sarepta, das zu Sidon gehört, und bleibe dort; denn ich habe dort einer Witwe geboten, dass sie dich versorge.

10 Und er machte sich auf und ging nach Sarepta. Und als er an das Tor der Stadt kam, siehe, da war eine Witwe, die las Holz auf. Und er rief ihr zu und sprach: Hole mir ein wenig Wasser im Gefäß, dass ich trinke!

11 Und als sie hinging zu holen, rief er ihr nach und sprach: Bringe mir auch einen Bissen Brot mit!

12 Sie sprach: So wahr der HERR, dein Gott, lebt: Ich habe nichts Gebackenes, nur eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug. Und siehe, ich habe ein Scheit Holz oder zwei aufgelesen und gehe heim und will's mir und meinem Sohn zubereiten, dass wir essen – und sterben.

13 Elia sprach zu ihr: Fürchte dich nicht! Geh hin und mach's, wie du gesagt hast. Doch mache zuerst mir etwas Gebackenes davon und bringe mir's heraus; dir aber und deinem Sohn sollst du danach auch etwas backen.

14 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Das Mehl im Topf soll nicht verzehrt werden, und dem Ölkrug soll nichts mangeln bis auf den Tag, an dem der HERR regnen lassen wird auf Erden.

15 Sie ging hin und tat, wie Elia gesagt hatte. Und er aß und sie auch und ihr Sohn Tag um Tag.

16 Das Mehl im Topf wurde nicht verzehrt, und dem Ölkrug mangelte nichts nach dem Wort des HERRN, das er geredet hatte durch Elia.

 

 


 

Dieser Text liegt auch zum Download vor » Aus dem Leeren Schöpfen

Zurück