Gottesdienst - Sonntag Estomihi

 

Zum Sonntag „Estomihi“
(Sei mir eine feste Burg)


27. Februar

9 Uhr Heilig-Geist-Kirche und
10.30 Uhr Martin-Luther-Kirche

Der Wochenspruch führt uns hinein in den Sonntag. Wir sollen uns in Bewegung setzten hin auf Jesus Christus, den Menschensohn, den Vollender. Bei ihm ist das Licht.

 

Davon erzählt das erste Lied: Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschaffnen Lichte, schick uns diese Morgenzeit deine Strahlen zu Gesichte und vertreib durch deine Macht unsre Nacht.

 

Psalm 43 zeigt auf sein Licht, geleitet zu seinem Altar:
Gott, schaffe mir Recht und führe meine Sache wider das unheilige Volk und errette mich von den falschen und bösen Leuten! Denn du bist der Gott meiner Stärke: Warum hast du mich verstoßen? Warum muss ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich dränget? Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten und bringen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung, dass ich hineingehe zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Freude und Wonne ist, und dir, Gott, auf der Harfe danke, mein Gott.

 

Wir singen dann später: Jerusalem, du hochgebaute Stadt, wollt Gott, ich wär in dir. Mein sehnend Herz so groß Verlangen hat und ist nicht mehr bei mir. Weit über Berg und Tale, weit über Flur und Feld schwingt es sich über alle und eilt aus dieser Welt.

 

Der Abschnitt aus der Bibel für Sonntag findet sich im 5 Kapitel des Buches Amos:
„So spricht der Herr: Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. Und wenn ihr mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen. Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören! Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“

Amen.

 

 

Liebe Gemeinde,

heftige Worte, die wir zu hören bekommen. Gott klagt uns an: "Ihr, die ihr zum Gottesdienst zusammenkommt, wie könnt Ihr zulassen, dass Sonntag und Alltag so auseinandergerissen werden?

 

Ich, Euer Schöpfer und Erlöser, bin doch nur für eine knappe Stunde in der Woche Euer Herr, und im Übrigen lasst ihr mich einen guten alten Mann sein, den Ihr für den Rest der Woche getrost vergesst.“

 

Liebe Gemeinde, bei diesen Worten ist mir unwohl. Wie gut mich mein Schöpfer doch kennt. Wie oft ist das bei mir so, dass Sonntag und Alltag ein himmelweiter Unterschied sind. Kennen Sie das?

Der Prophet Amos legt jetzt nach: „Wenn ich Euch so wenig wichtig bin, spricht Gott, wenn meine Worte für Euch so wenig verbindlich sind, wenn ich Euch in Eurem Alltag so gleichgültig bin, dann schenke ich Euch auch noch die eine Stunde am Sonntag. Schlaft aus, geht wandern, macht sonst was. Ich verzichte auf Euer Geplärr, das ihr Gottesdienst nennt, auf Euer Geplärr, denn mehr ist es dann auch nicht!"

Liebe Gemeinde, durch diesen Zornesausbruch Gottes ist seine Traurigkeit zu spüren, seine Enttäuschung, seine Tränen - über das, was seine geliebten Geschöpfe tun. Mitten in all dem ist seine große Liebe an seinen Kindern zu spüren. Das bleibt.

Aber dann folgt der Anklage ein Satz, der uns sagt, was Gott von uns will: „Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“

Wie ist das bei uns? Strömt die Gerechtigkeit? Oder droht dieser Strom immer wieder aufgehalten zu werden? Auf dem kommenden Weltgebetstag werden wir von christlichen Gemeinden in England, Wales und Nordirland hören, wie dort Frauen gegen tägliches Unrecht kämpfen. Das möchte Gott: dass seine Gerechtigkeit frei strömen kann.

Wenn wir uns dieser Gerechtigkeit freuen und unseren Teil dazu beitragen, wenn wir das feiern in unseren Gottesdiensten, dann hätte Amos nichts dagegen einzuwenden. Diese Art Recht und Gerechtigkeit einzuüben, dass wir versuchen, uns immer wieder neu Gott zu öffnen - nicht nur im Gottesdienst, sondern auch im Alltag - und dass wir versuchen, unseren Mitmenschen gerecht zu werden, soweit das in unseren Kräften steht, das ist eine gute Antwort auf Gottes Klage. Eine Antwort, die Gott das Herz aufgehen lässt. Aus dem Geplärr kann dann mit seiner Hilfe ein wunderbar klingendes Gotteslob werden… Im Gottesdienst mehr… Dazu fügt sich dieses Lied: Vater, deine Liebe ist so unbegreiflich groß, und ich weiß gar nicht, wie ich leben konnte ohne dich, o Herr. Doch machst du mich zu deinem Kind. Du schenkst mir deine Liebe jeden Tag, du lässt mich nie im Stich, denn, Vater, du bist immer bei mir. Herr, ich preise deinen heilgen Namen; du bist König! Du nur bist mein Herr und mein Gott. Herr, ich preise deinen heiligen Namen; du bist König! Du nur bist mein Herr und mein Gott.

Es folgt das gesungene Vaterunser und der Segen.

Ihnen und Euch ein gesegneter Sonntag.

Matthias Overath

Hier der Link zum live-stream: https://youtu.be/JAuh500mXoo
Wer mag, kann den Kanal gerne „abonnieren“: https://www.youtube.com/c/malukistream/
Es sind genügend Plätze in der Kirche vorhanden. Herzliche Einladung vor Ort.

 


 

Dieser Text im Original als » PDF-Dokument

Der Ablauf des Gottesdienstes ebenfalls als » PDF-Dokument

 

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