Gründonnerstag

Liebe Gemeinde, am Gründonnerstag erklingen – wie immer - die Glocken der Martin-Luther-Kirche.

Text auch als Audio-Datei:

Gesprochen von Matthias Overath

Auch wenn die Gemeinde nicht dabei sein darf:
die Osterkerze wird zum letzten Mal entzündet.

Nun wird die Orgel erklingen mit dem Lied „Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen“ EG 221:

Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen: wir sind, die wir von einem Brote essen, aus einem Kelche trinken, Jesu Glieder, Schwestern und Brüder.

Wenn wir in Frieden beieinander wohnten, Gebeugte stärkten und die Schwachen schonten, dann würden wir den letzten heilgen Willen des Herrn erfüllen.

Auch zum Anhören:

Quelle: https://www.youtube.com/embed/0ifyQqWhuMg

Der Abschnitt aus der Bibel für den Gründonnerstag wird verlesen. Dann ist da das Gebet und das Vaterunser. Dann wird der Gottesdienst beendet – geleitet nur durch einen der Pfarrer der Gemeinde.

Der „Wochenspruch“: „Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige HERR.“ | Ps 111,4

Dazu der Predigttext aus Matthäus 26,26-30: Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

Amen.

Liebe Gemeinde, in der Nacht, da er verraten ward, sitzt Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern zu Tisch. In Brot und Wein, mit Wort und Segen verbindet er sich mit den Seinen: „Das ist mein Leib – das ist mein Blut. Solches tut zu meinem Gedächtnis“. Das Abendmahl ist seit dem Tag zentraler Bestandteil des christlichen Gottesdienstes.

Wohl denen, die Abschied nehmen dürfen oder gar ein letztes Wort mitbekommen. Sie behalten es ein Leben lang. Vom letzten Vermächtnis Jesu berichtet der Gründonnerstag. Jesus nimmt sich viel Zeit zum Verabschieden, macht den Jüngern Mut, wäscht ihnen die Füße und gibt ihnen Worte und Zeichen für die Zwischen-Zeit ohne ihn. Und das Vermächtnis lebt – weil er der Auferstandene ist. Noch heute bekennen Christen: Im Abendmahl ist Jesus ganz nah, auch nach 2000 Jahren noch. Er gibt uns an seinem neuen Leben Anteil. Ihn ehren wir, wenn wir einträchtig und ohne Trennungen das Brot brechen und den Wein teilen.

Ein Gebet: Jesus Christus, du Brot des Lebens. Du willst, dass alle satt werden: die Hungernden in Syrien und im Südsudan, die entkräfteten Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa, die Obdachlosen, die uns den leeren Becher entgegenstrecken, die Familien, die von den Tafeln leben, unsere Kinder, unsere Freunde, wir selbst. Fülle die Hungrigen mit Gütern. Teile du dich selbst aus.

Jesus Christus, du Kelch des Heils. Du gibst dich hin für deine Welt, für die gequälte Schöpfung, für die, die zwischen Trümmern und Gefahr leben, für alle, die nach der Wahrheit suchen, für alle, die sich selbst preisgeben. Bringe Versöhnung in diese zerrissene Welt. Teile du selbst dich aus.

Amen.

Gottes Segen

Matthias Overath und Andreas Deppermann

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