Ostersonntag

Ostersonntag 2021

Christus spricht: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“
Offenbarung 1,18

 

Liebe Gemeinde,

da in der Kirche die neue Osterkerze. Sie wird entzündet (werden). Und dann ist da der alte Ruf: „Christus ist auferstanden“.
Und die freudige Antwort: „Er ist wahrhaftig“.

 

Stimmen wir innerlich ein in das „Christ ist erstanden“: Christ ist erstanden von der Marter alle; des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis. Wär er nicht erstanden, so wär die Welt vergangen; seit dass er erstanden ist, so lobn wir den Vater Jesu Christ’. Kyrieleis. Halleluja, Halleluja, Halleluja! Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein.

https://www.youtube.com/watch?v=l7m713y4xN8

 

Im Namen… Beten wir in der Stille zu Gott, erfüllt von österlichem Staunen: - Stille - Gott, schreibe uns die Freude dieses Tages ins Herz und präge uns ein, dass du den Tod überwunden hast, und spiel uns ins Ohr dein Lied vom Leben, damit sich uns die Hoffnung erschließt, die unsern Alltag erfüllen will. Ja, Herr, lass gelingen, dass das Licht des Auferstehungsmorgens die Schatten menschlicher Sinnlosigkeit vertreibt durch Christus, unsern Bruder und Herrn.

Amen.

 

Der Osterpsalm 118 erklingt: „Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währet ewiglich. Der Herr ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil. Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des Herrn behält den Sieg! Die Rechte des Herrn ist erhöht; die Rechte des Herrn behält den Sieg! Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen. Der Herr züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis. Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke. Das ist das Tor des Herrn; die Gerechten werden dort einziehen. Ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen. Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

Amen.

 

Die Antwort: Auf, auf, mein Herz, mit Freuden nimm wahr, was heut geschicht; wie kommt nach großem Leiden nun ein so großes Licht! Mein Heiland war gelegt da, wo man uns hinträgt, wenn von uns unser Geist gen Himmel ist gereist. / Er war ins Grab gesenket, der Feind trieb groß Geschrei; eh er’s vermeint und denket, ist Christus wieder frei und ruft Viktoria, schwingt fröhlich hier und da sein Fähnlein als ein Held, der Feld und Mut behält.

Lasst uns von der Auferstehung hören mit den Worten des Johannesevangeliums Kapitel 20,11-18: Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du?

Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hingelegt? Dann will ich ihn holen. Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«, und was er zu ihr gesagt habe.

Amen.

 

Liebe Ostergemeinde,

der Ostermorgen gehört zuerst den Tränen. Ostern beginnt auf dem Friedhof. Maria aus Magdala geht zum Grab, in das man den gekreuzigten Jesus gelegt hat. Sie will allein sein mit ihrer Trauer um einen Menschen, der ihr alles bedeutet hat. Jesus hatte aus ihr einen neuen Menschen gemacht. Er hatte sie von einer schweren seelischen Krankheit geheilt. Und sie war dann bei ihm geblieben, war ihm nachgefolgt. Durch ihn hatte sie neuen Lebensmut gewonnen und in ihm ein neues, das wahre Lebensziel gefunden. Doch nun ist alles vorbei. Und nun geht sie zum Grab, wie wir zum Grab eines Menschen gehen, auf den Waldfriedhof oder auf andere Friedhöfe. Sie steht leer am Grab: „Maria stand am Grab und weinte“, heißt es. Das kennen viele unter uns: diese große Leere und das Weinen.

„Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab.“ Sie schaut mit ihren verweinten Augen dorthin, wo der tote Jesus hingelegt worden war. Und das Grab... ist leer.

Dass das Grab leer ist, bedeutet zuerst Verwirrung und Fragen. Tränen werden vom leeren Grab nicht gestillt. Mit der Anerkenntnis der Tatsache, dass das Grab leer ist, kommt es noch keineswegs zum Durchbruch oder auch nur zum Anfang des Glaubens. Und hier heißt es sogar, Maria habe im Grab „zwei Engel in weissen Gewändern sitzen“ gesehen: „dort, wo der Leib Jesu gelegen hatte, den einen beim Haupt, den anderen bei den Füssen“. Eine Engelerscheinung unterstreicht und beglaubigt die „Tatsache“. Aber selbst das hilft nicht. Unser Glaube kann nie auf Engel gegründet sein.

Maria weint weiter und wendet sich ab. Und da sieht sie plötzlich „Jesus dastehen“ -, „sie wusste aber nicht, dass es Jesus war“. Der Auferstandene steht vor ihr in seiner von Gott ganz und gar erneuerten leiblichen Gestalt, er ist nicht einfach der Alte, der er schon immer war - und darum kann Maria ihn in ihrem Schmerz auch nicht erkennen.

Sie kann ihn nicht erkennen, weil er sich ihr nicht zu erkennen gibt.

„Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Weil sie meint, es sei der Gärtner, sagt sie zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen hast, sag mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen“. So oft wird Jesus verwechselt. Er wird mit einem vorbildlichen Menschen verwechselt. Mit einem, der für seine Ideale gestorben ist.

Aber wie kann es dann geschehen, das es doch Ostern wird. So geschieht es: „Jesus spricht zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um......“ Das ist das Entscheidende! Das ist die Wendung: Ein Wort – sein Wort wendet die Situation, sein Wort wendet die Weinende um.

Erst die Umwendung, die Jesus durch das Aussprechen des Namens verursacht, bringt sie zur Erkenntnis, zum Glauben an ihn als den Auferstandenen.

So spricht er Dich und Uns an. So reicht er die Hand – wie auf dem Bild. So wird es Ostern. Mit seinem Wort. Mit seiner Gegenwart. Mit seiner Auferstehung für uns.

Und dann ist da Freude. Die größte Freude der Welt. Ewig.

Darum können wir darum auch singen: Wir wollen alle fröhlich sein in dieser österlichen Zeit; denn unser Heil hat Gott bereit’. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja,

gelobt sei Christus, Marien Sohn. Es ist erstanden Jesus Christ, der an dem Kreuz gestorben ist, dem sei Lob, Ehr zu aller Frist. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja,

gelobt sei Christus, Marien Sohn. Er hat zerstört der Höllen Pfort, die Seinen all herausgeführt und uns erlöst vom ewgen Tod. Halleluja, Halleluja, Halleluja, Halleluja,

gelobt sei Christus, Marien Sohn.

https://www.youtube.com/watch?v=cuqww_-cg0w

Gesegnete Ostern
im Namen des Herrn.

 

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