Quasimodogeniti - 1. Sonntag nach Ostern

Quasimodogeniti - 1. Sonntag nach Ostern

Die neue Geburt

Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1Petr 1,3) -
( Sonntagsname nach 1Petr 2,3 )

 

„Gleichsam wie die neugeborenen Kinder“ – diesen schönen Namen trägt dieser Sonntag.
Und der Wochenspruch nimmt es auf: Durch die Auferstehung Christi sind wir „wiedergeboren“. Das feiern wir.

 

Zum Beispiel mit dem Lied „Etwas in mir“:

Etwas in mir, zeigt mir, dass es Dich wirklich gibt. Ich bin gewiss, dass Du lebst, mich kennst und mich liebst. Du bringst mich zum Lachen, machst, dass mein Herz singt. ... Gibst mir Freude, die von innen kommt.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=6sLZ0uxSV60

 

Dann beten wir mit Psalm 116:

1 Das ist mir lieb, dass der HERR meine Stimme und mein Flehen hört.

2 Denn er neigte sein Ohr zu mir; darum will ich mein Leben lang ihn anrufen.

3 Stricke des Todes hatten mich umfangen, / des Totenreichs Schrecken hatten mich getroffen; ich kam in Jammer und Not.

4 Aber ich rief an den Namen des HERRN: Ach, HERR, errette mich!

5 Der HERR ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig.

6 Der HERR behütet die Unmündigen; wenn ich schwach bin, so hilft er mir.

7 Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.

8 Denn du hast meine Seele vom Tode errettet, mein Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Gleiten.

9 Ich werde wandeln vor dem HERRN im Lande der Lebendigen.

Amen.

 

Nach Lesung und Glaubensbekenntnis hören und sehen wir (siehe das Bild oben) einen Abschnitt aus dem Johannesevangelium Kapitel 21:

1 „Danach offenbarte sich Jesus abermals den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte sich aber so:

2 Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in Galiläa und die Söhne des Zebedäus und zwei andere seiner Jünger.

3 Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sprechen zu ihm: Wir kommen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts.

4 Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.

5 Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein.

6 Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische.

7 Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte: »Es ist der Herr«, da gürtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich in den See.

8 Die andern Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen.

9 Als sie nun an Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer am Boden und Fisch darauf und Brot.

10 Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!

11 Simon Petrus stieg herauf und zog das Netz an Land, voll großer Fische, hundertdreiundfünfzig. Und obwohl es so viele waren, zerriss doch das Netz nicht.

12 Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den Jüngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Es ist der Herr.

13 Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch den Fisch.

14 Das ist nun das dritte Mal, dass sich Jesus den Jüngern offenbarte, nachdem er von den Toten auferstanden war.“

Amen.

 

„In dieser Nacht fingen sie nichts“ -

Liebe Gemeinde,

die Jünger fahren nachts wie gewohnt zum Fischen hinaus. Sie gehen ihrer Arbeit nach. Alltag. Doch in dieser Nacht hat sie das Glück verlassen. Kein einziger Fisch zappelt im Netz. Alle Mühe umsonst!

Das kennen sie auch. Oder?

Da unternimmt jemand alle möglichen Anstrengungen, dass ein suchtkranker Angehöriger einen Ausweg findet aus seiner zerstörerischen Abhängigkeit. Hoffnung keimt auf – doch dann wird er rückfällig. Es war umsonst.

Da bewirbt sich jemand seit langer Zeit. Es kommen nur Absagen. Die Netze sind leer.
Da fragen sich Eltern, was eigentlich von dem Familienglück geblieben ist. Die Kinder sind jetzt groß. Jeder geht seine Wege. Den letzten Anruf gab es vor ein paar Monaten. War alles doch umsonst?

Vergeblichen Nächte und vergeblichen Tage gehören zum Leben dazu.

 

Liebe Gemeinde,

aber jetzt kommts… „Da es aber jetzt Morgen war, stand Jesus am Ufer“.

Ist das nicht umwerfend und wunderbar? Die Jünger meinen, sie seien allein, als sie mit dem Schiff hinausfahren. Sie denken, sie seien allein, als sie die Netze leer aus dem Wasser ziehen. Sie bilden sich ein, sie seien allein, als sie bitter enttäuscht heimkehren – aber der Schein trügt.

Denn in Wirklichkeit hat er, der auferstandene Christus, alles vor Augen und war immer mit dem Herzen dabei. Er steht auch jetzt in deiner Nähe. Viel näher als wir das ahnen und spüren und verstehen und wissen.

 

Liebe Schwestern und Brüder,

diese Ostergeschichte vom See sagt: Er steht bei dir am Lebensufer, wenn du zurückkehrst mit leeren Händen und trostlosem Herzen – und empfängt dich. Niederlage, Schuld, Schmerz, Leere, Gelungenes, Freude ist vor seinen Augen.

Und ist es nicht so: Eine Nacht, von der man das weiß, ist anders, ein Tag, von dem man ahnt, dort steht der Herr am Ufer und wartet, ist anders.

Und auch die letzte Nacht, die ein jeder noch vor sich hat und durchschreiten muss, die Nacht des Todes, ist anders, wenn Du weißt: Wenn es Morgen ist, steht Jesus am Ufer. …

 

„Mit Freuden zart“ werden wir leise singen.

Dann folgen Fürbitte, das gesungene Vaterunser und der Segen.

 

Gottes Segen für Sie und Euch.

 

 


 

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