17. Sonntag nach Trinitatis

17. Sonntag nach Trinitatis, 26. September 2021

Gottesdienste: 9:00 Uhr Heilig-Geist-Kirche - 10:30 Uhr Martin-Luther-Kirche

 

Bei Gott spielen Grenzen von Ländern, Völkern und Kulturen keine Rolle.
Was zählt, ist der Glaube:

„Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht;
und wer mit dem Munde bekennt, wird selig.“

Der Jubel über diesen Gott, der gnädig ist allen,
die ihn anrufen, wird laut im Wochenpsalm:

 

Wochenpsalm (Psalm 138, 1-8)

Ich danke dir von ganzem Herzen,
vor den Göttern will ich dir lobsingen.

Ich will anbeten vor deinem heiligen Tempel
und deinen Namen preisen für deine Güte und Treue;
denn du hast deinen Namen und dein Wort herrlich gemacht über alles.

Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich
und gibst meiner Seele große Kraft.

Es danken dir, HERR, alle Könige auf Erden,
dass sie hören das Wort deines Mundes;

sie singen von den Wegen des HERRN,
dass die Herrlichkeit des HERRN so groß ist.

Denn der HERR ist hoch und sieht auf den Niedrigen
und kennt den Stolzen von ferne.

Wenn ich mitten in der Angst wandle, so erquickest du mich
und reckst deine Hand gegen den Zorn meiner Feinde
und hilfst mir mit deiner Rechten.

Der HERR wird meine Sache hinausführen. HERR, deine Güte ist ewig.
Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen.

Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen

 

Evangelium (Matthäus 15, 21-28)

21 Und Jesus ging weg von dort und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon.

22 Und siehe, eine kanaanäische Frau kam aus diesem Gebiet und schrie: Ach, Herr, du Sohn Davids, erbarme dich meiner! Meine Tochter wird von einem bösen Geist übel geplagt.

23 Er aber antwortete ihr kein Wort. Da traten seine Jünger zu ihm, baten ihn und sprachen: Lass sie doch gehen, denn sie schreit uns nach.

24 Er antwortete aber und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

25 Sie aber kam und fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!

26 Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht recht, dass man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde.

27 Sie sprach: Ja, Herr; aber doch essen die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.

28 Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst! Und ihre Tochter wurde gesund zu derselben Stunde.

 

Wochenlied (EG 346):

1. Such, wer da will, ein ander Ziel, die Seligkeit zu finden; mein Herz allein bedacht soll sein, auf Christus sich zu gründen. Sein Wort sind wahr, sein Werk sind klar, sein heilger Mund hat Kraft und Grund, all Feind zu überwinden.

2. Such, wer da will, Nothelfer viel, die uns doch nichts erworben; hier ist der Mann, der helfen kann, bei dem nie was verdorben. Uns wird das Heil durch ihn zuteil, uns macht gerecht der treue Knecht, der für uns ist gestorben.

3. Ach sucht doch den, lasst alles stehn, die ihr das Heil begehret; er ist der Herr, und keiner mehr, der euch das Heil gewähret. Sucht ihn all Stund von Herzensgrund, sucht ihn allein; denn wohl wird sein dem, der ihn herzlich ehret.

 

Predigttext (Römer 10, 9-17)

9 Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.

10 Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig.

11 Denn die Schrift spricht (Jes 28,16): »Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.«

12 Es ist hier kein Unterschied zwischen Juden und Griechen; es ist über alle derselbe Herr, reich für alle, die ihn anrufen.

13 Denn »wer den Namen des Herrn anruft, wird selig werden« (Joel 3,5).

14 Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger?

15 Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jes 52,7): »Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!«

 

Gedanken aus der Predigt:

- Die Sendung Jesu galt zunächst nur dem Volk Israel. Darin erfüllt er die Verheißungen Gottes an sein Volk. Aber schon während seines irdischen Wirkens öffnete er seine heilvolle Zuwendung auch Menschen aus den Heidenvölkern, die sich vertrauensvoll an ihn wandten, so wie bei der kanaanäischen Frau (Evangelium).

- Erst recht gilt seit seiner Auferstehung: Die Rettung, die mit seinem Namen verbunden ist, steht allen Menschen offen, die ihn anrufen. Entscheidend ist die dabei der Glaube, die Herzensverbundenheit mit dem Auferstandenen, dem lebendigen Herrn.

- Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über (vgl. Lukas 6,45): Der Herzensglaube an den Auferstandenen drängt zum (öffentlichen) Bekenntnis: Jesus ist der Herr. Herr über mein Leben und Herr der ganzen Welt. Dieses Bekenntnis schließt ein: Gefolgschaft. Befolgen und Tun, was er geboten hat.

- Herz und Mund werden „infiziert“ über das Ohr. Glaube entsteht durch das Hören und Aufnehmen der Freudenbotschaft.

 

Wir wünschen allen einen gesegneten Sonntag!

Pfr. Dr. Andreas Deppermann

 

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