Gruß zum Sonntag "Jubilate"

Liebe Gemeinde,

am Sonntag „Jubilate“ erklingen – wie immer - die Glocken der Martin-Luther-Kirche.

(Erst am kommenden Sonntag, dem 10. Mai, werden die Kirchtüren dann an beiden Seiten weit geöffnet sein. Innen wird dann Platz für 40 Personen sein – mit Abstand, Maske, angebotenen Mitteln zur Desinfektion der Hände, ohne Gesang, für eine halbe Stunde, noch ohne Abendmahl: ab dem 10. Mai – nach den neuen Verordnungen.)

Die Osterkerze wird entzündet. Der Wochenspruch erklingt: "Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden." | 2. Kor 5,17

Nach einem Gebet erklingt das Lied EG 432 – „Gott gab uns Atem“. Es ist noch nicht angeraten, das Lied gemeinsam zu singen. Aber es kann ja in uns „singen“:

1. Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn.

2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehn. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.

3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn. (Das Wochenlied, vor langer Zeit festgelegt. Genau für unsere Zeit so passend.)

 

Es spricht Pfarrer Matthias Overath:

 

Und das ist der Psalm 66 für den Sonntag: Jauchzet Gott, alle Lande! Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich! Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke! Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht. Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen. Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. Er verwandelte das Meer in trockenes Land, sie konnten zu Fuß durch den Strom gehen. Darum freuen wir uns seiner. Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich, seine Augen schauen auf die Völker. Die Abtrünnigen können sich nicht erheben. Lobet, ihr Völker, unsern Gott, lasst seinen Ruhm weit erschallen, der unsre Seelen am Leben erhält und lässt unsre Füße nicht gleiten. (Gibt es bessere Worte?)

Der Abschnitt aus der Bibel für den Sonntag aus dem Johannesevangelium Kapitel 15:

Jesus Christus spricht: „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe.

Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht an mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.

Amen.

 

Liebe Gemeinde,

Ein Weinstock ohne Reben ist tot, und Reben wachsen und tragen Früchte nur am Weinstock. Auch wenn wir nicht in einer Weingegend leben, hat doch jede/r einen Weinberg vor Augen, wenn er/sie diese Worte hört. Ein grüner Südhang, die Weinstöcke in Reih und Glied, ein harmonischer Wechsel von Regen und Sonne macht den Weinberg zu einer Augenweide.

ICH bin der Weinstock, bleibt in MIR – sagt Jesus. Die sogenannten „Ich-bin-Worte“ Jesu im Johannesevangelium kennen Sie vielleicht: Ich bin das Licht der Welt, sagt Jesus; ich bin die Tür, ich bin das Brot, ich bin der gute Hirte, die Auferstehung, der Weg.

Die „Ich- bin-Worte“ sind verbunden mit der persönlichen Anrede Jesu an uns, an Dich und mich: Willst Du Dich mir anzuschließen? Willst Du dabei sein mit mir? Willst Du dazu gehören zu mir.

Was für eine gute Nachricht. DU und ich: wir sind würdig befunden von ihm, mit dabei zu sein, bei IHM. Nicht hab ich zu bringen, Alles Herr bist Du.

Hier am Anfang des 15. Kapitels des Johannesevangeliums hören wir: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht.
Bleibt bei der Sache, bleibt bei mir und ich bleibe bei euch, zusammen bringen wir viel Frucht, Lebenskraft, Lebensfreude.

Zu der Zeit, in der der Schreiber Johannes lebt, geraten Menschen unter Druck, die sich zu Jesus bekennen. Benachteiligungen von Christen gehören zum Alltag, ja Christen werden verfolgt.

Bleibt bei der Sache, bleibt bei mir und ich bleibe bei euch, zusammen tragen wir viel Frucht, wir erleben Lebenskraft, Lebensfreude.

Bleibt bei mir, sagt Jesus, bleibt im Glauben, bleibt in der Gemeinschaft der Christen. Übertragen auf unser Jahr 2020 heißt das für mich: Bleiben wir zusammen als Christen und Christinnen inmitten unserer Welt.

Und wenn uns oft die Kraft fehlt und der Glaube… Da ist die Bitte, die Jesus garantiert hört: Herr, bleibe bei uns.

Amen.

 

Die Namen der Verstorbenen werden verlesen. Im Gebet wird ihrer und aller Trauernden gedacht. Das Vaterunser wird gebetet. Dann wird der Gottesdienst mit dem Segen beendet.

Gottes Segen zum Sonntag.

Matthias Overath und Andreas Deppermann

 

Gebet in Zeiten einer Pandemie

Mögen die, deren Alltag nun Einschränkungen unterliegt, sich an die erinnern, deren Leben bedroht ist.

Mögen die, die zu keiner Risikogruppe gehören, sich an die erinnern, die am stärksten verwundbar sind.

Mögen die, die den Vorteil von Heimarbeit haben, sich an die erinnern, die sich Kranksein nicht leisten können und zur Arbeit müssen, um ihre Miete zu bezahlen.

Mögen die, die eine flexible Kinderbetreuung haben, wenn Schulen und Kitas geschlossen sind, sich an die erinnern, die diese Möglichkeit nicht haben.

Mögen die, die Reisen absagen müssen, sich an die erinnern, die keinen sicheren Zufluchtsort haben.

Mögen die, die etwas zurückgelegtes Geld in den Turbulenzen des Börsenmarktes verlieren, sich an die erinnern, die gar keine Rücklagen haben.

Mögen die, die zu Hause in Quarantäne bleiben müssen, sich an die erinnern, die kein Zuhause haben.

Während Furcht sich unseres Landes bemächtigt, lass uns auf Liebe setzen. Wenn wir uns körperlich nicht in den Arm nehmen können, lass uns andere Wege finden, wie wir an unsere Nächsten weitergeben, dass Gott uns umarmt. Durch Jesus Christus, der war, der kommt, der bleibt.

Amen.

 

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