Himmelfahrtstag

Liebe Gemeinde,

zum Himmelfahrtstag (geplant als Zentralgottesdienst in der Kreuzkirche; ob der Gottesdienst stattfinden kann, war noch unklar) und zum Sonntag (ganz normal in der Heilig-Geist-Kirche um 9 Uhr und in der Martin-Luther-Kirche um 10.30 Uhr) mit dem Namen Exaudi (Vernimm, o Herr, mein lautes Rufen; sei mir gnädig und erhöre mich!) lautet das Wort aus der Bibel für uns: "Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen."| Joh 12,32

 

Es spricht: Pfr. Matthias Overath

 

Das Lied „Morgenlicht leuchtet“ erklingt am Beginn.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=kd7HUTQszZ8

 

Dann ist das der Psalm für den Festtag: RWL 725 Psalm 47

Schlagt froh in die Hände, alle Völker, und jauchzet Gott mit fröhlichem Schall!
Gott fährt auf unter Jauchzen, der Herr beim Hall der Posaune.
Lobsinget, lobsinget Gott, lobsinget, lobsinget unserm Könige!
Denn Gott ist König über die ganze Erde; lobsinget ihm mit Psalmen!
Gott ist König über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Die Fürsten der Völker sind versammelt als Volk des Gottes Abrahams;
denn Gott gehören die Starken auf Erden; er ist hoch erhaben.

Der Abschnitt aus der Bibel findet sich in den letzten Versen des Lukasevangeliums:

„Da öffnete Jesus ihnen das Verständnis, dass sie die Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, dass der Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Von Jerusalem an seid ihr dafür Zeugen.
Und siehe, ich sende auf euch, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr angetan werdet mit Kraft aus der Höhe. Er führte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel. Sie aber beteten ihn an und kehrten zurück nach Jerusalem mit großer Freude und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.“

 

Liebe Gemeinde,

"Ein Christ soll ein fröhlicher Mensch sein", hat Martin Luther einmal gesagt. Vielleicht hat er dies dem Evangelisten LUKAS abgeguckt. Dessen Evangelium ist ganz auf den Grundton der FREUDE gestimmt:

Von der "großen Freude", die allem Volk widerfahren soll (Lukas 2, 10), kündet schon am Anfang des Evangeliums der Engel in der Weihnachtsgeschichte. Dass die Umkehr und Heimkehr der verlorenen Söhne (und Töchter) die Freude Gottes sei, bezeugen die Gleichnisse Jesu, die nur Lukas erzählt: das Gleichnis vom verlorenen Schaf (Lukas 15, 1 - 7), vom verlorenen Groschen (Lukas 15, 8 - 10) und von den beiden Söhnen eines gütigen Vaters (Lukas 15, 11 - 32). Am Ende aller dieser Gleichnisse steht die Freude darüber, dass der Verlorene und die Verlorenen von Gott gefunden worden sind (Lukas 15, 7 + 10 + 23f. + 32).

Am Ende des Lukas-Evangeliums schließlich erstrahlt das Wort FREUDE noch einmal in hel-lem Glanz: "Mit großer FREUDE" kehren die elf Jünger nach Jerusalem zurück (Lukas 24, 52). Der Abschied Jesu hat sie nicht traurig gemacht. Seine Heimkehr zum Vater hat sie nicht enttäuscht oder verunsichert. Im Gegenteil: "Sie waren allezeit im Tempel, priesen und lobten Gott."

"Jesus führte sie hinaus bis nach Betanien und hob die Hände auf und segnete sie. Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel."
Der Segen Jesu zu seinem Abschied ist eines seiner großen Vermächtnisse. In diesem immer neuen Segen bleibt Jesus geistig bei den Jüngern gegenwärtig. So ist dieser Segen Jesu seine Zusage an Dich und mich: Ich lasse euch nicht im Stich, auch wenn ich nun heimkehre zu Gott, zu meinem Vater.

Ob das heute der Tag sein kann, an dem Du ganz neu diesen Segen Jesu Dir zusprechen lässt aus der Bibel? Der Segen Jesu gilt Dir. Er segnet Dich.
(In der Predigt wird dann auf einmal plötzlich ein Piratenschiff auftauchen. Ich will da noch nicht zu viel verraten. Und es geht dann um eines der bekanntesten Gnaden-Lieder der Welt…)

Gebet:

Mögen die, deren Alltag Einschränkungen unterliegt, sich an die erinnern, deren Leben bedroht ist.

Mögen die, die zu keiner Risikogruppe gehören, sich an die erinnern, die am stärksten verwundbar sind.

Mögen die, die den Vorteil von Heimarbeit haben, sich an die erinnern, die sich Kranksein nicht leisten können und zur Arbeit müssen, um ihre Miete zu bezahlen.

Mögen die, die eine Kinderbetreuung haben, wenn Schulen und Kitas geschlossen sind, sich an die erinnern, die diese Möglichkeit nicht haben.

Mögen die, die Reisen absagen müssen, sich an die erinnern, die keinen sicheren Zufluchtsort haben.

Mögen die, die etwas zurückgelegtes Geld in den Turbulenzen des Börsenmarktes verlieren, sich an die erinnern, die gar keine Rücklagen haben.

Mögen die, die zu Hause in Quarantäne bleiben müssen, sich an die erinnern, die kein Zuhause haben.

Während Furcht sich unseres Landes bemächtigt, lass uns auf Liebe setzen. Wenn wir uns körperlich nicht in den Arm nehmen können, lass uns andere Wege finden, wie wir an unsere Nächsten weitergeben, dass Gott uns umarmt.

Durch Jesus Christus, der war, der kommt, der bleibt.

Amen.

 

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