Sonntag, 15. Mai, "Kantate"

Sonntag, 15.05.2022, "Kantate", Martin-Luther-Kirche, 10:30

„Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder.“ Psalm 98,1

„Singet“ – diesen schönen Namen trägt der Sonntag am 15. Mai.

Und der Wochenspruch nimmt es auf: Durch das Wunder der Auferstehung Christi für uns, gibt es allen Grund, ein neues Lied anzustimmen.

Zum Beispiel mit dem Lied „Die güldne Sonne“:

Die güldne Sonne voll Freud und Wonne bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen ein herzerquickendes, liebliches Licht. Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder;
aber nun steh ich, bin munter und fröhlich, schaue den Himmel mit meinem Gesicht.

Hier eine besondere Auslegung von Johann Sebastian Bach:

https://www.youtube.com/watch?v=40tb7z-txzg

 

Dann beten wir mit Psalm 98:

Singet dem HERRN ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm. Der HERR lässt sein Heil verkündigen; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar. Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes. Jauchzet dem HERRN, alle Welt, singet, rühmet und lobet! Lobet den HERRN mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem HERRN, dem König! Das Meer brause und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Die Ströme sollen in die Hände klatschen, und alle Berge seien fröhlich vor dem HERRN; denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.

Amen

Die Lesung findet sich im Lukasevangelium Kapitel 19

Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! Und einige von den Pharisäern in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht! Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.

Amen.

 

Nach dem Glaubensbekenntnis antworten wir mit dem Lied „Das Höchste meines Lebens“.

Das Höchste meines Lebens ist: Dich kennen, Herr. Dich kennen mehr und mehr, dich kennen mehr und mehr. Das Höchste meines Lebens ist: Dich kennen, Herr.

https://www.youtube.com/watch?v=9IeVU5y5nqs

 

So heißt es im Kolosserbrief:

 

So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld;

und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr!

Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. Laßt das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

AMEN.


Liebe Gemeinde!

Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld, die Bereitschaft und Fähigkeit, andere Menschen zu tragen und zu ertragen, Versöhnungsbereitschaft, Liebe, das sind nach Ansicht des Briefeschreibers die angemessenen, inneren heiligen Kleider für Christen. Ein bisschen viel verlangt! Oder? Ich jedenfalls fühle mich da überfordert. Das Programm schaffe ich doch nie. Vielleicht gelingt das mal bei Leuten, die mir nahe sind. Aber allen Menschen so begegnen? Ein bisschen viel verlangt!
Obwohl, bevor ich jetzt diese Verse aus der Bibel wieder beiseitelege und abharke: – in so einer Welt würde ich doch sehr gerne leben. In einer Welt, in der mir alle Menschen freundlich begegnen. In einer Welt, in der meine Fehler – auch wenn sie mir zum zweiten oder dritten Mal unterlaufen – mit Geduld getragen und ertragen werden. In so einer Welt müsste es gut sein, in der man keine Angst haben muss; in der man ehrlich und offen leben kann, weil die Kinder und Jugendlichen, die Männer und Frauen, die Altgewordenen einander friedlich entgegentreten. Kein Dauerstreit in der Familie, in den Beziehungen. Kein Durchdrehen wegen Kleinigkeiten. Dafür Menschen, deren freundliche Ausstrahlung mir schon am frühen Morgen den ganzen Tag mitleuchten lässt. Wenn ich mir diese in diesen Versen der Bibel aufleuchtende Welt so vorstelle, dann möchte ich gerne dazugehören.

Die gute Nachricht: Wir gehören schon dazu. Durch die Taufe. Durch das Segenskleid, dass Du an Deiner Taufe innerlich angezogen bekommen hast.
Du gehörst schon dazu. Sagt der Briefeschreiber. Denn Gott hat uns schon längst zu etwas ganz Besonderem gemacht. Er hat uns schon längst in sein Herz geschlossen. Er hat uns schon längst erwählt. Das sind wir durch Jesus Christus: Wir sind von ihm Auserwählte. Nicht weil wir von uns aus besonders wären, sondern weil wir seine geliebten Kinder sind.

Was könnte sich in deinem Leben verändern, wenn das zum Tragen kommt? Dann, dann könntest Du, dann könnten wir wie Menschen leben, die sich gehalten wissen. Das sind Menschen, die nicht mehr so leicht ungehalten werden. Denn sie sind ja gehalten.

 

Im Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche, um 10.30 Uhr (es sind genügend Plätze vorhanden) mehr…

Wer nicht vor Ort sein kann: gerne unter maluki stream dabei sein.

Dann folgt das Lied: Du meine Seele singe.

Dann feiern wir das Abendmahl und schließen mit dem Segen.

Gottes Segen für Sie und Euch.

Matthias Overath

 


 

Dieser Text im Original als » PDF-Dokument

Der Ablauf des Gottesdienstes ebenso als » PDF-Ablauf

Beim Lesen des Ablauf-Textes kam uns spontan in den Sinn, ein instrumentales Stück aus den eigenen Reihen - mit zwitschernden Vögeln einzusetzen:

Ebenso fanden wir zur o.g. Fassung von J.S. Bach eine beschwingte und moderne Fassung, die sehr gut hierhin passt:

https://www.youtube.com/watch?v=hOATCPhCVBE

 

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