Trinitatis 2020

Liebe Gemeinde,

der Gottesdienst zum Sonntag „Trinitatis“ wird mit diesem Wort beginnen:

„Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!“

Dieser Gruß am Anfang des Gottesdienstes nimmt die Bedeutung des Wortes „Trinitatis“ auf:

Gott ist einer. Und ist zugleich drei: Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Als erstes Lied wird erklingen: Geh aus mein Herz und suche Freud.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=kpgw1b4Md54

 

Dann ist da der Psalm 113:

Halleluja! Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobet den Namen des Herrn!

Gelobt sei der Name des Herrn von nun an bis in Ewigkeit!

Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn!

Der Herr ist hoch über alle Völker; seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

Ursprünglich wäre dieser Sonntagmorgen zugleich Abschluss der Konfi-3-Zeit unserer Konfi-3-Kinder gewesen (mit dem ersten Abendmahl für sie). Wir werden ab Sonntagmittag in 4 Kurz-Gottesdiensten mit den Kindern Abendmahl feiern. In diesen Zeiten ist es nicht anders möglich.

Aber die Kinder hatten sich für diesen Sonntag als Geschichte aus der Bibel die Sturmstillung gewünscht.

Warum?

Ihr Gruppenbild in der Kirche zeigt ein offenes Meer. Boote, die unterwegs sind. Schiffe, die an das Lied erinnern: „Ein Schiff, dass sich Gemeinde nennt.“

So wird auch am Sonntagmorgen das Bild und dann auch die biblische Geschichte aufgenommen.
Davon werde ich den Kindern am Nachmittag erzählen.

Und hier der Abschnitt aus Markus 4:

Die Sturmstillung: Und am Abend desselben Tages sprach Jesus zu ihnen: Laßt uns über den See fahren. Und die Jünger ließen die Menschenmenge - die zu Jesus gekommen war - gehen und nahmen Jesus mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm. Und es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, so daß das Boot schon voll wurde. Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm:

Meister, fragst du nichts danach, daß wir umkommen? Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille. Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? Sie aber fürchteten sich sehr und sprachen untereinander:

Wer ist der? Auch Wind und Meer sind ihm gehorsam!

 

Liebe Gemeinde,

kennen Sie das, dass ein Sturm in Ihnen tobt? Nachts können sie nicht schlafen, weil sie etwas sehr bewegt. Tagsüber müssen sie immer daran denken. Und es ist ein Auf- und Abwallen der Gefühle. Man fühlt sich wie von den Wellen hoch und runter geworfen.

Es ist etwas einschneidendes passiert, das ich verarbeiten muss. Ein Unglück, ein Todesfall, eine Kränkung, eine Beleidigung. Es kann mir geschehen sein oder einer Person, die mir nahe steht.

Auch ein Tier, das ich liebe und das stirbt, kann einen solchen Sturm in mir auslösen.

Es kann eine Niederlage sein – im Sport oder in der Schule.

Es kann Mobbing sein, eine ganze Gruppe geht gegen jemand Einzelnen vor und entweder bin ich das Opfer oder ich gerate in den Zwiespalt, was ich tun soll: helfen oder mich bedeckt halten.

Es kann eine einschneidende Veränderung im beruflichen Bereich sein, die ich umsetzen muss.

Manche Stürme sind so stark, dass sie mich nachhaltig verändern: dass ich an Lebensfreude und Selbstvertrauen Schaden nehme, dass ich aus der Trauer nicht richtig rauskomme, dass ich das Vertrauen in andere Menschen und in Gott verliere.

Im Sturm kann ich kentern und untergehen.

Die Jünger haben Jesus mit an Bord. Und das ist verrückt. Irgendwie ist er mit dabei. Aber sie haben ihn vergessen. Sie wissen und spüren gar nicht mehr, das er da ist.
Das ist verrückt: und doch passiert es jeden Tag: Der HERR ist mit an Bord. Und keiner kann sich daran erinnern, dass er da ist.

Und das ist doch überlebensnotwendig, zu wissen, dass er da ist. Denn an Bord ist er ja. Aber wir müssen uns daran erinnern. Wir müssen uns als Gemeinden daran erinnern, dass er da ist in unserer großen Gottvergessenheit, in der wir so oft im Alltag leben.

"Rufe mich an in der Not, so will ich Dich erretten." Dieses Wort aus dem Alten Testament ist auf einmal plötzlich in den Jüngern wach. Gut, wenn jeder von uns so ein Wort hat. Eine Notreserve, wenn alles andere aufgebraucht ist.

Und sie rufen ihm ihre Angst zu. Und sie wecken ihn auf. Und er hat Macht über den Sturm. Und er sagt zum Sturm: Schweig und verstumme!

Ruf den Herrn an. Er antwortet.

AMEN.

 

Predigt von Pfr. Matthias Overath auch als MP3-Datei

 

Ebenso zum Download als » PDF-Dokument

 

Ein Gebet aus der Gemeinde:

Ein Herz aus Stein ist hart und tot.

Ein Herz aus Stein fühlt nicht mit.

Es bleibt unnahbar.

Ein Herz aus Stein ist voll mit dem, was von Gott trennt.

In einem Herz aus Stein ist kein Platz für Gottes Liebe.

Gottes Geist macht unser Herz lebendig.

Gottes Geist, bestärkt uns, von Gott Trennendes auszuschließen.

Gottes Geist hilft uns, ein Leben in Gottes Gegenwart zu führen.

Gottes Geist verändert unsere Herzenshaltung und füllt es mit Liebe.

Gott, du siehst mein Herz und was mich hindert, ganz bei dir zu sein.

Bitte schenke mir deinen Geist und räume alles Trennende aus.

Amen.

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