einwort

einwort ist das Magazin der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop. Für jede Ausgabe wählen wir ein Wort, dessen Breite und Länge und Tiefe und Höhe wir ausloten. Wir glauben, dass ein Wort die Seele gesund machen kann. Auf der Suche nach den richtigen Wörtern erzählt einwort von Gott und der Welt. Denn am Anfang von allem war das Wort, und das Wort war bei Gott.

„Ich bin fremd gewesen – und ihr habt mich aufgenommen.“

von Ev. Kirchengemeinde Bottrop

Laut dem Mid-Year Trends Report des UNHCR beträgt die Zahl der gewaltsam vertriebenen Menschen weltweit aktuell rund 103 Millionen. Die Zahl umfasst Flüchtlinge, Asylsuchende, Binnenvertriebene und andere schutzbedürftige Menschen.

Im Martinszentrum gibt es an jedem
Mittwochvormittag ein Flüchtlingscafé.
Menschen aus vielen verschiedenen Ländern
kommen und suchen Hilfe und Beratung.


Menschen, die vor Krieg, Armut und Hunger ihre Heimat verlassen haben – wie müssen sich diese Menschen fühlen, wenn sie nach Deutschland kommen? Zum einen sind sie sicherlich erleichtert, weil sie in Sicherheit sind. Keine Bomben mehr, keine Schüsse, kein Feuer. Keine Angst mehr, das Leben verlieren zu können. Auf der anderen Seite kommen sie in ein Land mit einer anderen Sprache und einer fremden Kultur. Vieles ist neu hier, vieles völlig ungewohnt. Wie soll man sich da zurechtfinden? Die Hilfsbereitschaft in unserer Gemeinde ist seit Jahren groß. Sie begann 2016, als die damalige „Flüchtlingswelle” Deutschland erreichte. Aus dem Kreis der Ehrenamtlichen hat sich der Verein „Flüchtlingshilfe Bottrop“ gegründet.

Durch den Krieg in der Ukraine, den Russland angefangen hat, sind im Jahr 2022 wieder deutlich mehr Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Das Thema hat wieder eine stärkere Brisanz erhalten.

Seit Anbeginn der Menschheit gehören Migration, Flucht und Fremdsein zur menschlichen DNA dazu. Auch die Bibel kennt das und erzählt davon. Sie erzählt aber nicht nur von den Problemen, die damit zusammenhängen, sondern sie erzählt auch, wie Migration bewältigt werden und gelingen kann. Eine der bekanntesten Geschichten des Volkes Israels zeigt, dass das Volk am Ende an seinem Ziel ankommt: Das Volk flieht aus der Sklaverei in Ägypten und erreicht nach vielen Jahren endlich das „gelobte Land”. Die Menschen haben sich auf Gott und sein Versprechen verlassen können.

„Ich bin fremd gewesen – und ihr habt mich aufgenommen.“

In diesem Wort aus der Weltgerichtsrede Jesu am Ende seines irdischen Wirkens taucht das Thema Fremdsein auf. Als andere sozial Benachteiligte werden in dem Abschnitt Hungernde, Nackte, Kranke und Gefangene genannt. In diesen Menschen, denen vieles zum Leben fehlt, was eigentlich lebensnotwendig ist – in ihnen kann uns Jesus selbst begegnen. Der königliche Weltenrichter wird am Ende der Zeiten auch das Handeln oder Nichthandeln an den Fremden „als seinen geringsten Brüdern” und Schwestern auf sich beziehen. Es geht nicht darum, Fremde – sowie Kranke, Hungernde oder Gefangene – von vornherein für oder gar als Christus zu vereinnahmen. Aber es gilt stets damit zu rechnen, auch im Fremden von Christus überrascht zu werden.

Vertrauen wir darauf, dass Gott uns die Kraft gibt, Gutes zu tun in Jesu Sinne. Auch ganz kleine Schritte und Dinge zählen und sind wichtig.

Ihr Klaus Göke

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